Seit nunmehr 25 Jahren gibt es das Angebot des Ökumenischen Kreuzwegs der Jugend am letzten Schultag vor den Osterferien. Dieses Jubiläum ist Anlass, auf die Entwicklung dieses Projekts zu blicken. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Realschule Marktheidenfeld entnommen.
Im Jahr 2000 waren es die Religionslehrer von vier Marktheidenfelder Schulen, die sich über den Religionsunterricht sowie eine bessere Kooperation von Schule und den örtlichen Kirchengemeinden Gedanken machten – von Anfang an in ökumenischer Verbundenheit. Entstanden ist hierbei die Idee, mit den Schülerinnen und Schülern den Blick auf das Leiden und Sterben Jesu zu lenken und einen Kreuzweg zu gestalten.
"Gründungsväter" waren Karl Küfner und Michael Kroschewski (Balthasar-Neumann-Gymnasium), Kaplan Michael Sell (Förderschule St. Kilian), Erich Kohl und Bernhard Elsesser (Mittelschule) sowie Johannes Hennrich und Pastoralreferent Ulrich Geißler (Staatliche Realschule). Eine Beziehung zwischen dem Leiden Jesu und der Lebensumwelt der Schüler mit Texten, Gebeten, Musik und anfangs auch Rollenspielen herzustellen, war und ist die Intention dieses Angebots.
Corona erforderte Kreativität
Schülerkommentare wie "Das ist ein toller Ort da oben an der Kapelle" oder "Die Texte waren voll gut" zeigten schon in den Anfangsjahren, dass diese moderne Form eines Kreuzwegs ein spirituelles Bedürfnis von Jugendlichen trifft. Wurden bis 2006 die Schüler in den letzten beiden Schulstunden für die Teilnahme am Jugendkreuzweg vom Unterricht befreit, erfolgte ab 2007 eine Verlegung des Beginns auf 6 Uhr am frühen Morgen. Das Gehen des Wegs wurde nun mit einem gemeinsamen Frühstück in der Schulmensa abgerundet. 250 Schülerinnen und Schüler machten im Jahr 2000 mit, 2014 waren es 175 Schülern aus Marktheidenfeld und 45 polnische Austauschschülern.
Die Schulschließungen durch Corona im Jahr 2020 erforderten eine neue Art der Durchführung. In der Phase von Wechsel- und Distanzunterricht entstand im Jahr 2021 ein Video in der Kirche St. Josef, mit dem trotz aller Umstände das Angebot in reduzierter Form aufrechterhalten werden konnte.
Die Meditationstexte des Jugendkreuzwegs werden seit vielen Jahren in Kooperation der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend mit der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland herausgegeben. Inhaltlich sind auch hier die veränderten Lebensumstände der Jugendlichen in den letzten 25 Jahren berücksichtigt, die heute von Internet und sozialen Medien geprägt sind.
Immer noch aktuell
Veranstalter des Ökumenischen Kreuzwegs der Jugend sind heute die Fachschaften Religion des Balthasar-Neumann-Gymnasiums und der Staatlichen Realschule. Eine nach wie vor beachtliche Teilnehmerzahl an beiden Schulen zeigt, dass das Nachdenken über das Leiden und Sterben Jesu nichts an Aktualität verloren hat.
Die Texte im Jahr 2025 stehen unter dem Motto "Auf deinem Weg". Nach den Impulsen zum Nachdenken sorgt auch in diesem Jahr das gemeinsame Frühstück in der Schulmensa für die körperliche Stärkung. Dessen Durchführung ist dank der Unterstützung des Referates für Schulpastoral beim Bistum Würzburg und seit kurzem auch der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Marktheidenfeld möglich.