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Frammersbach
Seit 20 Jahren offiziell verbunden: Städtepartnerschaft zwischen Frammersbach und der ungarischen Gemeinde Mecseknádasd
Im Oktober 2003 wird die Partnerschaft zwischen Frammersbach und Nadasch offiziell besiegelt.
Foto: Klaus Werthmann (Archivfoto) | Im Oktober 2003 wird die Partnerschaft zwischen Frammersbach und Nadasch offiziell besiegelt.
Annette Helfmann
 |  aktualisiert: 17.08.2023 03:28 Uhr

Seit 20 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Frammersbach und der ungarischen Gemeinde Mecseknádasd (Nadasch). 1100 Kilometer liegen zwischen der Marktgemeinde und Nadasch. Vom 16. bis 21. August machen sich heuer rund 60 Frammersbacher auf den Weg in die Partnergemeinde, um dort das Jubiläum zu feiern.

Die Jubiläumsfeste richten die beiden Partnergemeinden jeweils im Wechsel aus. Nachdem das Fest zum 15-jährigen Bestehen der Partnerschaft in Frammersbach gefeiert wurde, lädt nun Nadasch ein. Zu verdanken ist die Städtepartnerschaft den Bemühungen des Frammersbacher Heimathistorikers Hugo Friedel, dessen Nachforschungen mit dem verstorbenen Franz (Ferenc) Amrhein aus Ungarn den Grundstein für die Städtepartnerschaft legten.

Flucht vor Hungersnot

Über Jahrhunderte war es in Vergessenheit geraten, dass um das Jahr 1700 Menschen aus Frammersbach nach Nadasch in Südungarn ausgewandert waren. Denn als das Fuhrmannswesen im 18. Jahrhundert langsam zurückging und Hungersnöte im Spessart an der Tagesordnung waren, sahen sich viele Frammersbacher Bürger gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und ihr Glück woanders zu suchen. Auf der "Ulmer Schachtel" zogen sie damals die Donau entlang nach Ungarn und ließen sich in der Gegend um Nadasch nieder. Uralte Grabsteine mit typischen Frammersbacher Namen sind Zeugen damaliger Ansiedlungen. Auch der Frammersbacher Dialekt ist in und um Nadasch bis heute weit verbreitet.

Aus der Arbeit Friedels und Amrheins entwickelte sich eine Städtepartnerschaft, die von den Menschen auf beiden Seiten längst gelebt wurde, bevor sie am 11. Oktober 2003 in Nadasch amtlich besiegelt wurde. Seit 2004 gibt es auch einen regelmäßigen Schüleraustausch zwischen den Gemeinden, der wechselseitig durchgeführt wird. Die Verständigung mit den ungarischen Partnern fällt nicht schwer, da man sich dort teilweise auch noch in Deutsch unterhält und die deutsche Sprache an der Schule unterrichtet wird.

Private Anreise sind noch möglich

50 Frammersbacher reisen heuer mit einem gemeinsamen Bus an, der über die Gemeinde organisiert wurde. Die Plätze waren schnell restlos ausgebucht, berichtet Bürgermeister Christian Holzemer. Zehn Personen reisen privat an. Wer ebenfalls noch privat anreisen möchte, kann dies tun. In Nadasch stehen in Pensionen noch Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Unter den Mitreisenden sind etwa zur Hälfte Personen, die schon häufiger in Nadasch waren und dadurch private Kontakte geknüpft haben. Die andere Hälfte war noch nie oder erst einmal dabei. Zum Reiseprogramm gehört neben der offiziellen Städtepartnerschaftsfeier auch ein touristisches Programm – von der Besichtigung des Ungarndeutschen Lehrpfades bis zu Folkloreprogramm, Bierfest und Weinprobe. Mit einem gemeinsamen Ball endet am Samstag, 20. August, in Nadasch die Städtepartnerschaftsfeier zum 20-jährigen Bestehen.

Unter www.altvorderen.de lässt sich die heimathistorische Arbeit Friedels nachlesen. Es gibt auch ein Kapitel über die Auswanderer nach Nadasch.

Ein Bild aus der Zeit des Kennenlernens: Im Pfarrgarten von Nadasch treffen sich im April 1998 (von links) der damalige Bürgermeister Adolf Rüth, der Nadascher Pfarrer Erb, eine Nadascher Bürgerin, der damalige Frammersbacher Pfarrer Ulrich Boom und Norbert Meidhof aus dem Pfarrgemeinderat. 
Foto: Hugo Friedel (Archivfoto) | Ein Bild aus der Zeit des Kennenlernens: Im Pfarrgarten von Nadasch treffen sich im April 1998 (von links) der damalige Bürgermeister Adolf Rüth, der Nadascher Pfarrer Erb, eine Nadascher Bürgerin, der damalige ...
 
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