Mit einem Sommerfest und einem bunten Programm feierte der Seifriedsburger Kindergarten sein 50-jähriges Bestehen. Neben einer Märchenaufführung der Kinder stand ferner eine Märchenerzählung an. Für die Kleinen wurde Kinderschminken, Fotobox und Basteln angeboten. Bürgermeister Jürgen Lippert erinnerte an die 50-jährige Geschichte der Kindertagesstätte.
Im Jahr 1972 gab es einen Antrag von 23 Eltern aus Seifriedsburg, sowie zwölf Eltern aus Aschenroth und Neutzenbrunn an die Stadt Gemünden, für ihre insgesamt 45 Kinder einen Kindergarten mit vorschulischer Erziehung zu eröffnen. Die Kommune wurde gebeten, die Trägerschaft zu übernehmen und zur Finanzierung der Ausstattung der Kindertagesstätte Erlöse aus den Verkauf der alten Seifriedsburger Schule zu verwenden. Einen neue Schule war bereits 1962 erbaut worden.
Bürgermeister erinnert an die wechselvolle Historie des Kindergartens
Diese eignete sich nach Ansicht des Stadtrates vorzüglich für einen neuen Kindergarten. Jedoch wurde sie Antragszeitpunkt noch von einer Klasse genutzt. Deshalb forderte das damalige Landratsamt Mittelmain, wegen der vorgeschriebenen strikten Trennung von Kindergarten und Schule, zuvor eine anderweitige Unterbringung der 8. Klasse aus Seifriedsburg.
"Schließlich nahm am 12. November 1973 der Kindergarten seinen Betrieb auf", sagte Lippert. Damals habe es einen Zeitungsartikel der Main-Post mit dem Titel "Seifriedsburg hat den schönsten Kindergarten" gegeben und der damals amtierende Bürgermeister Kurt Völker soll zur neuesten Errungenschaft im Gemündener Stadtteil gesagt haben "wenn wir so etwas auch in Gemünden hätten ...".
Lippert zitierte auch einige Passagen aus der damaligen Benutzungsordnung für die Kindergärten der Stadt Gemünden. Ferner erinnerte er an weitere Punkte aus der wechselvollen Historie der Kindertagesstätte. So wurde zeitnah im Jahr 1974 auch der erste Elternbeirat gewählt.
1982 in einen Halbtagskindergarten umgewndelt
Wegen abnehmender Kinderzahl wandelte man die Einrichtung im Jahr 1982 in einen Halbtagskindergarten um. Zwei Jahre später kehrte man bei dann bei 28 gemeldeten Kindern wieder in den Ganztagesbetrieb zurück. Als Besonderheit zählte Lippert auch die die Anordnung eines strikten Rauchverbotes im Kindergartengebäude auf. Da die Räume im Haus weitere Nutzer hatte, beschwerte sich damals die Kindergartenleitung "dass am Morgen immer erst eine halbe Stunde gelüftet werden muss".
Für die Spielplatzeinrichtung bei der Außenbereichsgestaltung wendete man im Jahr 1991 knapp 16.300 DM für Spielgeräte auf. Eine zweite Kindergartengruppe wurde im Jahr 1995 eingerichtet und ein separater Waldtag arrangiert.
"Viele Dinge aus den vergangenen 50 Jahren bleiben in Erinnerung", sagte Lippert. Er nannte dabei die Kindergartenleitungen mit dem Fachpersonal. Ein "Konstante" sei beispielsweise Anita Hüller gewesen, die über Jahrzehnte in der Tagesstätte arbeitete. Ferner verwies er auf das "Auf und Ab" bei den Kinderzahlen und den damit verbundenen Veränderungen in der Organisation.
Spielplatz soll neu gestaltet werden
"In einigen Tagen soll mit den Neugestaltung des über 30 Jahre alten Spielplatzes begonnen werden", verwies Lippert auf aktuelle Planungen. Die Kosten von etwa 60.000 Euro trage die Stadt komplett. Sein Dank galt allen, "die mitgeholfen haben, dass unsere Kinder qualifiziert betreut, erzogen und auf Schule und Leben vorbereitet werden".
Zu den weiteren Gästen zählten auch die Vertreter der Vereine, die zum Jubiläum mit einer Geldspende gratulierten. Kindergartenleiterin Jana Kießling und ihr Team hatte mit den Kindern eine freie Märchenaufführung in Anlehnung an den Wolf und die 7 Geißlein mit weiteren Märchenfiguren einstudiert, die von den Anwesenden mit großem Beifall gefeiert wurde. Die Bewirtung des Sommerfestes übernahm der Angelsportverein Gemünden und auch das Schoppenwächele von Peter Reichel war vor Ort. Die Elternbeiratsvorsitzende Christine Diemer dankte allen Helfern und Unterstützen bei der Festgestaltung.