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ARNSTEIN
Sechs Tote nach Feier in Gartenhütte
Tragödie Arnstein       -  Eine grausame Entdeckung hat der Besitzer eines abgelegenen Gartengrundstücks in Arnstein (Lkr. Main-Spessart) am Sonntagvormittag gemacht: In seinem Gartenhaus fand der Mann sechs tote Personen - darunter auch seine eigenen Kinder.
Foto: Günter Roth | Eine grausame Entdeckung hat der Besitzer eines abgelegenen Gartengrundstücks in Arnstein (Lkr. Main-Spessart) am Sonntagvormittag gemacht: In seinem Gartenhaus fand der Mann sechs tote Personen - darunter auch seine ...
Gisela Rauch
 |  aktualisiert: 03.02.2017 03:53 Uhr

Ein Gartenhäuschen  auf einem Privatgrundstück in der Nähe von Arnstein (Lkr. Main-Spessart) ist zum Schauplatz einer schrecklichen Tragödie geworden: Dort sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag sechs miteinander befreundete, junge Leute zu Tode gekommen. Bei den Toten handelt es sich um fünf junge Männer und eine junge Frau im Alter von 18 und 19 Jahren aus den Kreisen Main-Spessart und Schweinfurt. Dies bestätigt der Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, Björn Schmitt.

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Schmitt zufolge gehört das Gartenhäuschen dem Vater von zwei der toten jungen Leute. Laut Polizei wusste der Mann, dass die sechs Freunde in der Samstagnacht im Gartenhaus feiern wollten. Der Vater begann sich Sorgen zu machen, als er am Sonntagmorgen keinen Kontakt zu seinen Kindern bekam. „Gegen 11 Uhr machte sich der Vater auf, um auf dem Grundstück nach dem Rechten zu sehen. Da fand er seine eigenen Kinder tot vor, seine Tochter und seinen Sohn“, berichtete Schmitt am Sonntagnachmittag. Zusammen mit ihren vier Freunden lagen die beiden Kinder des Mannes reglos in den Räumen des Gartenhauses.

Obduktionen abwarten

Der geschockte Vater habe dann den Notruf gewählt, habe Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt verständigt. Der Notarzt habe aber bei allen sechs jungen Leuten nur noch den Tod feststellen können. Auf die Frage, wie die jungen Leute zu Tode gekommen seien, sagte Schmitt: „Bisher deutet nichts auf ein Gewaltverbrechen hin.“ Augenscheinliche Verletzungen seien nicht zu erkennen. Die Todesursache müsse durch Obduktionen geklärt werden.

Auf Nachfrage bestätigte der Polizeisprecher, dass die Jugendlichen bei ihrer Party das Gartenhäuschen mit einem Ofen geheizt hätten. Auf die Frage, ob die Ermittler eine Kohlenmonoxidvergiftung der Jugendlichen durch falsches Heizen ausschließen könnten, sagte Schmitt: „Derzeit können wir gar nichts ausschließen.“

Gartenhäuschen am "Sommerberg"

Am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr fuhren zwei Leichenwagen langsam an schneebedeckten Feldern vorbei über den vereisten Feldweg zu dem einsam liegenden Gartenhäuschen auf der Gemarkung, die Arnsteiner als „Sommerberg“ kennen. Während die Bestatter die toten Teenager abholten, verließen Beamte der Spurensicherung den Ort des schrecklichen Geschehens.

Der Leiter der Polizeiinspektion Karlstadt, Thomas Miebach, dessen Dienststelle zuerst alarmiert worden ist, stand im Schnee vor dem Grundstück und war sichtlich angegriffen: „So etwas habe ich in meiner 40-jährigen Dienstzeit noch nicht erlebt“, sagte er.

Miebach hat die Leitung der Ermittlungen zum Tod der sechs jungen Leute an die Kriminalpolizei Würzburg abgegeben. Diese untersucht den Tod der jungen Leute gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Würzburg.
Unterdessen wurde im Feuerwehrhaus in Arnstein eine Auffangstation eingerichtet. Dort kümmerten sich Notfallseelsorger und die örtlichen Pfarrer der Gemeinde Arnstein um die Angehörigen der jungen Todesopfer. Arnsteins Bürgermeisterin Anna Stolz und Arnsteins dritter Bürgermeister Bernd Röll waren am Sonntagnachmittag vor Ort.

(Mitarbeit: G. Roth, M. Baumann, mar)

 

 
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  • Erding
    Todesfälle in Arnstein -Staatsanwaltschaft beantragt Obduktion. Darüberhinaus hat sie umfassende Untersuchungen des Blutes der Verstorbenen auf etwaige körperfremde Stoffe angeordnet. Das wird wohl einige Zeit in Anspruch nehmen. Zudem werden Spezialisten des Bay. Landeskriminalamtes vor Ort kommen, um technische Untersuchungen vorzunehmen."
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Hören Sie endlich auf mit diesen unsäglichen Kommentaren!
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  • Erding
    Peinlich, peinlich kann "Mann" dazu nur sagen. Und "primitiv!"
    Warum bringt die Main-Post nicht diese Gemeinsame Presseerklärung des PP Unterfrankens und der Staatsanwaltschaft Würzburg? Sondern ein Leser (Erding). Wie andere Zeitungen auch? Siehe Main-Echo heute 30.01. 12:57 Uhr oder Focus heute: 18:15? Focus schreibt da sogar in der "Headline" Polizei findet Drogen in Gartenlaube. Oder "wie die "BILD"-ZEITUNG berichtet sollen Ermittler in der Hütte Drogen gefunden haben. In dem Bericht heißt es weiter, dass die Jugendlichen sich bei Facebook "regelmäßig übers Kiffen" ausgetauscht haben". In Focus weiter: "Es ist einfach schrecklich": Bürgermeister spricht über die sechs Toten von Arnstein."
    Ich wiederhole noch einmal: Dies ist kein Fake, kein Kommentar, sondern sind Zitate! Und die Gemeinsame Presseerklärung hat es heute am Montag gegeben. Meine Satire: Wahrscheinlich steht die Main-Post vor der Kirche, obwohl dort steht: Für Presse keinen Zutritt. Statt ...
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  • Erding
    Und zwar auf MP Regional bei "Arnstein"! 17:20 Uhr; aktualisiert 20:38. Tragödie in Arnstein: Noch keine Erklärung zur Todesursache.
    ..."Erste Ergebnisse waren am Montagabend noch nicht zu bekommen. " "Insbesondere wolle man verhindern, dass die Eltern die Todesursache aus den Medien erfahren, sgte Raufeisen auf Nachfrage."
    Den ganzen Artikel der Main-Post kann jeder jetzt selbst lesen. Und ... kommentieren. Ich habe fertig.
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  • traumfrau
    mein tiefes Mitgefühl für diese unbeschreibliche Tragödie, ganz viel Kraft und Beistand!

    ...und liebe "Main- Post", vor einigen Tagen habt Ihr eine Umfrage gestartet und einer meiner Kritikpunkte war, dass es Euren Jounalisten, Redakteuren, Mitarbeitern, usw. ganz offensichtlich nicht möglich ist, Euch auf neutrale Berichterstattung zu konzentrieren. Ich wünsche mir eine klare Trennung zwischen "Artikel" und "Kommentar"!!! Haltet Euch doch einfach mit Euren persönlichen Ansichten oder gar Einschätzungen zurück - wenn das Eurer Meinung nach schon sein muss, dann bitte explizit kennzeichnen!
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  • alfred-breunig@gmx.de
    ...... die Redakteurin erdreisten, in diesem Stadium über Drogen zu spekulieren? Ich bin schockiert! Denkt man nicht an die Angehörigen? Und kann man nicht einmal zwei bis drei Tage abwarten, bis die Ergebnisse der Obduktion vorliegen? Wem hilft diese reißerische Berichterstattung?
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Wie wäre es denn, wenn man aus Respekt vor den Toten und deren Hinterbliebenen
    gar keinen Kommentar schreibt?
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  • Erding
    Ein wichtiger Grundsatz in einer Demokratie und in einer Gesellschaft grundsätzlich: ist das Öffentliche Interesse! Und dazu gehört auch die Presse- und Meinungsfreiheit. Und nicht alle Medien lassen Kommentare zu. Die Gerüchteküche brodelt doch schon längst. Vieles spricht sich rum wie ein Lauffeuer! Was wissen wir, was die Angehörigen wissen oder ahnen und wissen wollen und müssen? Sie sind es, die entscheiden müssen, wie berichtet wird und dass berichtet wird, nicht "wir" paar Kommentarschreiberlinge. Dann sollen aber diese dann die Angehörigen aus dem Spiel lassen. Ganz einfach und dennoch sensibel. Eine große Katastrophe ist geschehen und keine Macht der Erde kann daran nichts mehr ändern oder rückgängig machen. Es ist jetzt auch die Ungewissheit, die zusätzlich plagt. Fragen Sie doch einfach - in Gedanken - die Angehörigen. Aber schreiben und sprechen Sie nicht für die Angehörigen. Und kritisieren Sie auch nicht die Presse, was die Angehörigen betrifft. Ihre Kritik-Fragezeichen?
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Andere Tageszeitungen, die ebenfalls vorher die Kommentare überprüfen, bevor sie sie frei schalten (z. B. HNA in Kassel) schalten die Kommentarfunktion erst gar nicht frei, und nicht erst bei solchen Ereignissen, sondern schon bei viel weniger dramitischen Vorkomnissen.

    Nur mal so am Rande erwähnt.
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  • Erding
    Warum beschweren denn nachweislich sich viele Kommentarschreiben, dass zu "bestimmten" Ereignissen, die Kommentarfunktion abgeschaltet wurde. Und loben, andererseits, wenn überraschend zu bestimmten Ereignissen, Kommentare wieder zu gelassen sind? F.A.Z., DIE ZEIT, Süddeutsche Zeitung, "Überprüfen" versus Meinungs- und Pressefreiheit. Kritik/Überprüfung/Streichungen aus den "eigenen Reihen". Leute! Freuen wir uns am Dialog.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Haben sie keinen Respekt vor den Toten bzw. vor deren Angehörigenß

    Es gibt Ereignisse, über die kannm man diskutieren, das tue ich auch.

    Und es gibt Ereignisse, über die sollte man, sofern man Anstand besitzt, lieber nicht diskustieren,
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  • Erding
    Ist es bescheiden, anderen "nahe" zu kommen und persönlich zu werden?
    Ich denke angesichts, dass "Neues Unbill" ins Haus steht, erübrigt sich jeder weitere Kommentar von mir. Wir wissen, dass es kein Gewaltverbrechen war. Auch wissen wir, dass es keine Naturkatastrophe war. Auch sowas hat was mit meinem Respekt mit den Toten und den Angehörigen zu tun. Rasche Aufklärung tut not, dass sind wir allen Betroffenen schuldig. Auch das ist ein wichtiger Bestandteil einer Trauer(arbeit). Und angemessen trotz oder gerade wegen unser aller Betroffenheit.
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  • R.Silber
    merken Sie eigentlich nicht dass es nervt was Sie hier von sich geben. Da sind 6 Menschen gestorben und Sie glauben Sie haben ein "Recht" auf Information! Gott wie peinlich.
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  • Erding
    Und zwar so schnell wie möglich. Damit sie wirklich trauern können. Das wissen auch z. B. unsere Ärzte und auch die Patienten: Sagen Sie mir die Wahrheit und verheimlichen Sie nichts. Die Presse weiß das auch. Nur halt Sie nicht. Schockstarre? Ihre persönlichen Vorwürfe sind es, die hier in diesem sehr sehr tragischen Fall total fehl am Platz sind. Dieses schlimme Geschehen steht in fast allen Zeitungen, deutschland weit.
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  • brigittetheil
    Hallo GsunderMenschenverstand,

    Ihre Kritik ist berechtigt. Wir haben die entsprechende Passage im Text gelöscht.

    Mit besten Grüßen,
    Brigitte Theil (Main Post Digitale Medien)
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  • alfred-breunig@gmx.de
    Find' ich gut.
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  • Erding
    ... der Ofen nicht ordnungsmäß angeschlossen gewesen wäre. Eh schon alles schlimm genug. Manchmal kennt das Schicksal kein Erbarmen. Der Verdacht der Einnahme von Drogen würde die Verantwortung für diese Katastophe klar aufzeigen. Eh schon schlimm genug.
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