Sehr lebhaft ging es am frühen Freitagabend wieder bei der Reihe „Musik zum Feierabend“ in der Innenstadt zu. Im Monat Juni war die Veranstaltung von der Leiterin des Marktheidenfelder Stadtmarketings, Inge Albert, unter das Thema des fairen Handels gestellt worden.
So sorgten der Katholische Frauenkreis und die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt für die Bewirtung auf dem Marktplatz. Zum üblichen Angebot gab es zusätzlich vegetarische Angebote, Häppchen und fair gehandelte Spezialitäten. Der Weltladen informierte neben dem fairen Torwandschießen über seine Arbeit für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit als erforderliche Grundlagen des internationalen Handels.
Vor zwei Jahren war Marktheidenfeld als Fairtrade-Stadt zertifiziert worden und seitdem wird engagiert für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Umweltschutz vor allem in den Ländern des Südens geworben. Die Organisation TransFair – Verein zur Förderung des fairen Handels in der Einen Welt – hat nun diese Zertifizierung erneuert, nachdem die Stadt den Nachweis vorbildlicher Aktivitäten erbracht hatte.
Dies freute Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder in ihrer kurzen Begrüßungsrede vor den Gästen auf dem Marktplatz. Sie wies auf eine Reihe von bereits durchgeführten Veranstaltungen und die Unterstützer aus Wirtschaft und der Stadtgemeinschaft hin. Auch die Stadtverwaltung konsumiere fair gehandelte Produkte und beziehe diese bewusst bei städtischen Veranstaltungen in das Angebot ein. Als kleines Dankeschön überreichte Schmidt-Neder den Musikern auf der Bühne fair gehandelten Stadtkaffee aus dem Weltladen, da sie auf ihre Gage verzichtet hatten.
Bei alledem sollten an diesem Abend nämlich auch die Musik und das Vergnügen am Beginn eines sommerlichen Wochenendes nicht zu kurz kommen. Um Sängerin Franzesca Di Lorenzo hatten sich die Musiker Thomas Langermeier, Markus Welcker, Herwig Jahn, Torsten Jankowski, Fabien Gault und Michael Schwarz von der Band SEAsounds auf der Bühne gruppiert.
Klassiker der Rockmusik
Klassiker aus der Pop und Rockgeschichte sind das Metier der Gruppe, die bei der Arbeit im am Altfelder Standort des Unternehmens Schneider Electric zusammenfand. Aber auch eigenkomponierte Songs fanden ihren Weg in das Ohr der Zuhörer, die mit Applaus nicht geizten. Ob „Valerie“ von Amy Winehouse oder Wilson Picketts unsterbliche „Mustang Sally“, die Covers von SEAsounds weckten musikalische Erinnerungen, luden in angenehmer Lautstärke zum Mitwippen oder -tanzen ein und brachten einfach für zwei Stunden gute Sommerlaune am Feierabend.
„Unterfranken spielt fair“ - unter diesem Motto soll die Öffentlichkeit derzeit auf das Thema der Nachhaltigkeit im Sport aufmerksam gemacht werden. Deshalb lud die Fairtrade-Stadt Marktheidenfeld in Zusammenarbeit mit der Fußballjugend des TVM am Freitagabend auf dem Marktplatz zu einem „Fairen Torwandschießen“ ein.
Fair hergestellte Fußbälle
Das Team der U11-Mannschaft hatte mit Trainer Christian Menig die Torwand der Evangelischen Jugend aufgestellt und lud zu einem Wettbewerb um kleine Preise ein. Gespielt wurde mit einem Fußball der Aktion „Main-Spessart spielt fair“. Dieser trägt das Fairtrade-Siegel. Fair gehandelte Fuß- oder Volleybälle, die den internationalen Standards entsprechen, sind in allen Qualitätsstufen und Größen in den Weltläden, bei gut sortierten Fachhändlern und auch bei einigen Ausrüstern erhältlich.
Die meisten handgenähten Bälle werden gegenwärtig in Pakistan hergestellt. Oft findet dies dort unter ausbeuterischen Bedingungen mit Minimallöhnen oder in Heimarbeit mit der besonderen Gefahr von Kinderarbeit statt. Einen Ausweg möchte der Faire Handel bieten, wie Christina Schlembach und Ulrike Steigerwald vom Marktheidenfelder Weltladen hervorhoben.
Deshalb sollte mit dem Torwandschießen für die Verwendung von Sportbällen mit dem Fairtrade-Siegel in den Sportvereinen und in der Freizeit geworben werden. Im Übrigen soll unter dem Motto „Fair Play – Fair Pay“ unter den aktiven Sportlern für eine nachhaltige Beschaffung ihrer Ausrüstung, Werbe- und Nahrungsmittel, etwa für Vereinsfeste geworben werden. Gerne stellten sich Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder und der katholische Pfarrer Hermann Becker in den Dienst der guten Sache. Sie traten nach der Auslosung der Reihenfolge unter dem bekannten Modus „Drei Schüsse unten rechts und drei Schüsse oben links“ an.
Beide machten beim spaßigen Wettstreit eine ganz beachtliche Figur, wobei es natürlich nicht erstaunte, dass der „beidfüßige“ Geistliche sich am Ende mit zwei Treffern unten rechts gegen das Stadtoberhaupt durchsetzte.
Informationen im Internet: www.fairerhandel-bayern.de.