"Das stinkt mir ganz extrem", sagt Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert. Damit meint er den Umstand, dass die Stadt den Löwenanteil für die Schulsozialarbeit an der Grund- und an der Mittelschule in Gemünden aufbringen muss.
Jede der beiden Halbtagsstellen kostet im Jahr gut 36 000 Euro, erklärte Bürgermeister Lippert beim Pressegespräch mit den beiden Schulleitern. Davon trägt die Caritas 15 Prozent selbst und Landkreis und Freistaat schießen je 8180 Euro zu. Für die Stadt Gemünden bleibt der Betrag von 14 367 Euro je Stelle im Jahr.
Nach dem Schulfinanzierungsgesetz sei Personalaufwand Sache des Staates, nicht der Kommune. Die Stadt sei nur Sachaufwandsträger. "Der Staat speist die Kommunen mit einem Taschengeld ab", echauffiert sich der Bürgermeister.
Lippert: "Da passt was nicht"
Er sei 14 Jahre lang in der Schulverwaltung tätig gewesen und sagt mit dieser Erfahrung: "Da passt was nicht." Die Schulsozialarbeit entlaste ja Lehrer und Unterricht, also sollte auch der Staat dafür bezahlen. "Da gibt's für mich überhaupt nix zu deuteln, dass das Personalaufwand ist."
Das Problem sei, dass im aus seiner Sicht veralteten Schulfinanzierungsgesetz nichts von Sozialpädagogen stehe, weshalb sich der Staat hier herausreden könne. Er möchte Kultursstaatssekretärin Anna Stolz aus Arnstein auf die Sache ansprechen.