Das Friedrich-List-Gymnasium Gemünden nahm kürzlich am MINT-Programm "Gesundheitstechnologien" der Initiative Junge Forscher (IJF) teil. Das kostenfreie MINT-Bildungsprojekt mit Berufsorientierung der IJF fördert gendersensitiv und fächerübergreifend Kompetenzen in den MINT-Disziplinen rund um den Themenkomplex Gesundheitstechnologien und Medizin der Zukunft. Die SchülerInnen konnten spannende Experimente durchführen, Produkte selbständig entwickeln, neue Kreativmethoden ausprobieren und MINT-Berufe kennenlernen.
Projekttag 1: Überblick Gesundheitstechnologien und Experimente
Im Kurs schlüpften die ZehntklässlerInnen anhand alltagsnaher, aktueller Fragestellungen in die Rolle verschiedener Berufe aus dem medizinischen Bereich. So ermöglichen Brain Computer Interfaces z. B. allein durch die Vorstellung einer Bewegung oder eines Bildes, einen Computer oder eine Prothese elektronisch zu steuern. Welche Auswirkungen auf die Gehirnströme sehr schnelles Blinzeln, das Hochziehen der Augenbrauen oder eine binomische Formel haben, untersuchten die SchülerInnen durch die Aufnahme eines EEGs. Dazu wurde ein sogenanntes Mindwave EEG-Headset an Stirn und Ohrläppchen platziert und die Gehirnströme gemessen.
Mithilfe einer Wärmebildkamera untersuchten die ZehntklässlerInnen, wie eine Armbanduhr oder anderer metallischer Schmuck, die Durchblutung in der Hand beeinflussen kann. Außerdem schlüpften die SchülerInnen in die Rolle einer Ärztin/eines Arztes, indem sie Klebeelektroden an den Armen anbrachten sowie ein EKG aufgenommen und ausgewertet haben. In weiteren Experimenten wurde der Glucose-Gehalt gemessen sowie Blutproben mikroskopisch untersucht. Als Hausaufgabe für den zweiten Experimentiertag sollten die Zehntklässler am eigenen Leib ausprobieren, welche Auswirkungen auf alltägliche Prozesse das Fehlen des Daumens hat. Dazu wurde der eigene Daumen im Heimexperiment abgeklebt und dessen Rolle in verschiedenen Situationen, wie Schreiben, Kochen oder eine Nachricht am Handy tippen, untersucht.
Projekttag 2: Design Thinking
Am zweiten Projekttag wurden die Jugendlichen zu EntwicklerInnen neuer Produkte, indem sie durch "Design Thinking" eigene Prothesen entworfen haben. Als Material standen den SchülerInnen unter anderem Klebebänder, Pfeifenputzer, Schnüre oder Strohhalme zur Verfügung. Die selbst entwickelte Prothese musste dabei drei verschiedene Aufgaben in einem Parkour bestehen und wurde auch hinsichtlich ihres Preises verglichen. Dieser Teil der Projektarbeit gab Einblick in das Leben mit Handicap, schulte Empathie und zeigte motivierende und einfache Möglichkeiten auf, mit einer App eigene Erkenntnisse und Ergebnisse auf ansprechende Weise zu präsentieren.
Von: Judith Saur (StRin am Friedrich-List-Gymnasium)