In seiner Sitzung am Freitag befasste sich der Kreistag Main-Spessart noch mit diesen Themen:
Impfzentrum: "Wir liegen sehr gut in der Zeit", sagte Andreas Hafenrichter, der für das Landkreis-Impfzentrum in der Lohrer Spessarttorhalle zuständige Mann am Landratsamt. Derzeit gehe man davon aus, dass ab 5. Januar mit den Impfungen begonnen werden könne – zunächst allerdings mit mobilen Teams in den Heimen. Mathilde Lembach (Grüne) forderte die Kreisverwaltung auf, nach dem Wegfall der Spessarttorhalle nach anderen Möglichkeiten für den Schul- und Vereinssport zu suchen. Der Schulsport sei sichergestellt und auch beim Vereinssport versuche man Abhilfe zu schaffen, versicherte der für Schulen und Sport zuständige Sebastian Gehret.
Berufsfachschule: Da die Berufsfachschule für Pflege und Gesundheitsberufe des Klinikums Main-Spessart seit September nach der neuen generalistischen Pflegeausbildung unterrichtet, wurde eine neue Satzung erforderlich. Der Kreistag beschloss diese bei zwei Gegenstimmen.
Friedrich-List-Gymnasium Gemünden: Jeweils einstimmig beschloss das Gremium folgende Auftragsvergaben im Zusammenhang mit dem Neubau am Friedrich-List-Gymnasium: Die Heizungsinstallation geht für rund 490 000 Euro brutto an die RGT GmbH & Co. KG aus Bad Neustadt, die Lüftungsinstallation übernimmt ebenfalls die Firma RGT für rund 830 000 Euro brutto und die Sanitärinstallation vergab das Gremium für rund 392 000 Euro an die Firma E. Happ aus Bad Kissingen; in den genannten Preisen sind jeweils vier Jahre Wartung enthalten.
ÖPNV: Einstimmig beschloss der Kreistag die Verwendung der ÖPNV-Zuweisungen nach der von der Nahverkehrsbeauftragten Monika Mützel vorgelegten Planung. Ihren Worten zufolge wurden die Fördergelder von bisher 66,65 Prozent im kommenden Jahr auf 40 Prozent reduziert. Damit ergibt sich bei Gesamtkosten für den ÖPNV von knapp 5,3 Millionen Euro ein geplanter Eigenanteil des Landkreises von gut 2,1 Millionen; das sind rund 170 000 Euro mehr als 2020.
Masken-Antrag: Die beiden Kreisräte der AfD hatten beantragt, der Kreistag solle beschließen, Grundschüler im Landkreis Main-Spessart bei einer Überschreitung der Sieben-Tage-Inzidenz von 50 von der Maskenpflicht auszunehmen. Der Kreistag erklärte sich gegen zwei Stimmen der AfD für nicht zuständig.
Lüften in Schulen: In einem weiteren Schreiben wiesen die beiden AfD-Kreisräte darauf hin, dass durch übermäßiges Lüften in den Schulen bei einsetzenden winterlichen Temperaturen von einer erhöhten Krankheitsgefahr für Schulkinder auszugehen sei. Diese Gefahr sah Verwaltungsmann Gehret nicht. An den Schulen gebe es diesbezüglich keine Probleme, zudem würden für rund 100 000 Euro CO2-Messgeräte und Luftreinigungsgeräte für die Schulen beschafft. Dafür sei eine Vollförderung in Aussicht gestellt, sagte er auf Nachfrage von Thorsten Schwab (CSU).
Klimawandel: Christian Baier (Grüne) mahnte, in der Coronakrise den Klimawandel nicht zu vergessen. Er kritisierte, dass der Naturschutzbeirat Main-Spessart zuletzt 2017 zusammengekommen sei. Landrätin Sabine Sitter (CSU) stellte eine Sitzung im Januar oder Februar 2021 in Aussicht.
Stadtbahnhof Lohr: Bärbel Imhof (Grüne) erkundigte sich nach dem Sachstand der "Machbarkeitsstudie Schiene in Lohr". Damit meinte sie die vor längerer Zeit ins Gespräch gebrachte Idee, die Schienenstrecke vom Lohrer Hauptbahnhof zum ehemaligen Stadtbahnhof und eventuell weiter bis ins Industriegebiet Süd für den Personenverkehr zu reaktivieren. Dazu habe sie von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft bislang noch keine Rückmeldung bekommen, sagte Nahverkehrsbeauftragte Mützel; die Sache sei wegen Corona nach hinten gerutscht.
Worte der Landrätin: Sabine Sitter bedauerte, dass sie in ihrem ersten Amtsjahr coronabedingt keinen feierlichen Abschluss mit gemütlichem Beisammensein bieten kann; einen Secco "Landrätin" und einen Nikolaus-Lebkuchen gab es aber trotzdem für jeden.
Auch in der kommenden Zeit werde die Güterabwägung zwischen Gesundheit, Wirtschaft und Demokratie ein Spagat bleiben, war sie sich sicher. Sie appellierte an die Bevölkerung, in dieser vom Coronavirus geprägten Situation Gemeinsinn zu zeigen.
Mit Blick auf ihren neuen Arbeitsplatz versicherte sie, sie fühle sich sowohl im Landratsamt als auch im Kreistag gut aufgehoben. Ihr Dank gelte allen Menschen im Landkreis, die sich beteiligten.