
Erneut war die Mittelschule Zellingen beim Sportabzeichen-Schulwettbewerb nicht zu schlagen. Sie erreichte mit 75 Sportabzeichen bei 115 Schülern eine Quote von über 65 Prozent und damit den ersten Platz in Unterfranken in ihrer Kategorie „Schulen ab der fünften Jahrgangsstufe mit 101 bis 200 Schülern“ und den vierten in Bayern. Eine höhere Quote von 70 Prozent erreichte in Unterfranken nur die Grundschule Aub (Lkr. Würzburg) in einer ganz anderen Kategorie.
Zur Siegerehrung eingeladen hatte Stefan Köhler von der Kreisvorstandschaft des bayerischen Landessportverbandes. Er hob hervor, dass Schule mehr sein sollte als der Pflichtstoff aus dem Lehrplan. Damit rannte er bei den Preisträgern sowie bei Landrat Thomas Schiebel und bei Nicole Mauder, die als Pressesprecherin der SKD-BKK die 16 Betriebskrankenkassen des Landesverbandes Bayern als wichtige Sponsoren des Wettbewerbs vertrat, offene Türen ein.
In der kleineren Kategorie für Schulen bis 100 Schüler kam die Sinngrund-Mittelschule Burgsinn mit 22 Prozent (20 Sportabzeichen bei 90 Schülern) auf Platz zwei in Unterfranken. Bei der nächstgrößeren Kategorie „201 bis 400 Schüler“ erzielt die Theodosius-Florentini-Schule Gemünden einen Doppelerfolg: Mit der Realschule kam sie dank fast 47 Prozent (114 Sportabzeichen, 243 Schüler) auf Platz drei in Unterfranken und Platz zehn in Bayern. Mit dem Gymnasium war es bei 41 Prozent (87 Sportabzeichen, 212 Schüler) Platz vier in Unterfranken.
Mit satten 300 Sportabzeichen bei 605 Schülern, was eine Quote von fast 50 Prozent ergibt, gewann bei Schulen mit 401 bis 800 Schülern das Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium Lohr in Unterfranken ähnlich souverän wie die Mittelschule Zellingen, die Schulen auf dem zweiten Rang blieben jeweils bei 32 Prozent. Bayernweit kam das Lohrer Gymnasium auf den neunten Platz.
Im neu eingeführten abgetrennten Wettbewerb für die Grundschulen wurden drei Schulen geehrt, die allesamt weniger als 100 Schüler haben. Bei der Naturpark-Spessart-Grundschule Partenstein bedeuteten 42 Sportabzeichen bei 72 Schülern eine Quote von 58 Prozent und Platz zwei in Unterfranken, an der Sinngrundschule Burgsinn verteilten sich ebenfalls 42 Sportabzeichen auf 87 Schüler, die 48 Prozent ergaben Rang vier. Direkt dahinter folgte die Grundschule Steinfeld, wo 22 von 74 Schülern das Sportabzeichen bestanden.
Insgesamt nahmen im vergangenen Jahr elf Schulen aus dem Landkreis Main-Spessart am Wettbewerb teil, sieben weniger als 2016. Die Anzahl der Sportabzeichen sank dafür überraschend nur um 20 auf 791. Tendenziell war die Beteiligung in Unterfranken rückläufig, nur im Kreis Haßberge stagnierte die Teilnahme und in Rhön-Grabfeld war es eine Schule mehr. Die Beteiligung war mit 4203 Sportabzeichen und 74 mehr als 2016 umso erstaunlicher.
Lohn der Mühen sind nicht nur die Sportabzeichen für die Schüler und Urkunden für die Schulen. Insgesamt 16 Betriebskrankenkassen in Bayern unterstützen die Aktion über ihren Landesverband und loben auch Siegprämien aus.
Bei der Siegerehrung kamen auch die Probleme mit der Organisation der Sportabzeichen an den Schulen und dem Schulsport an sich zur Sprache. So erklärte Gunhild Müller-Karl, dass die Grundschule eine Kooperation mit der Handballabteilung des TSV Partenstein einging, beide bieten den Schülern die Teilnahme am Sportabzeichen im jährlichem Wechsel an. Das freute Stefan Köhler, er hatte befürchtet, die Schule würde nicht mehr teilnehmen.
Bernd Rottenbacher vom Lohrer Gymnasium machte deutlich, dass die klassische Leichtathletik einen schweren Stand hat. „Nächste Woche haben wir einen American Sportsday, da sind die Anmeldezahlen hoch.“ Sportarten wie American Football und Baseball ziehen offenbar. Außerdem plädierte er für Fahrradfahren als Sport – das kann man ein Leben lang machen.
Einige Schulen stellt der Schwimmunterricht vor Probleme – etwa in Burgsinn ist kein Hallenbad in erreichbarer Nähe. Und inzwischen gibt es Grundschüler, die kaum schwimmen können, weil die Eltern nach dem Schwimmkurs ihrer Kinder kaum mit ihnen ins Schwimmbad gehen.