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Marktheidenfeld
Schule in Zeiten von Corona: Viel Lernen ist verloren gegangen
In einer Veranstaltung der Volkshochschulen diskutierten Eltern mit Referentin Katharina Werner über die Folgen, die Schulschließungen für die Kinder hatten.
Schule in Corona-Zeiten: Besser mit Maske als gar keine Schule, meint die überwiegende Mehrheit von Eltern, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern.
Foto: Matthias Balk | Schule in Corona-Zeiten: Besser mit Maske als gar keine Schule, meint die überwiegende Mehrheit von Eltern, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern.
Dorothee May
 |  aktualisiert: 26.12.2021 02:31 Uhr

Die Corona-Pandemie hat Deutschland seit dem Frühjahr 2020 fest im Griff. Eine zentrale Maßnahme zur Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus war von Beginn an die Schließung von Schulen. Genau damit beschäftigte sich am Montagabend ein Livestream der Volkshochschulen aus Deutschland an der auch jene aus Main-Spessart beteiligt waren. Dementsprechend hoch war auch die Resonanz der Veranstaltung.

Referentin Katharina Werner ist promovierte Ökonomin und arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ifo-Zentrum für Bildungsökonomik in München. Ihre Forschung beschäftigt sich unter anderem mit Fragen der Bildungsfinanzierung und Bildungsungleichheit. In ihrer Arbeit betrachtet sie nicht das Corona Virus an sich, sondern die Konsequenzen der Schulschließungen für die betroffenen SchülerInnen und das deutsche Bildungssystem insgesamt.

Psychische Gesundheit der Eltern hat gelitten

183 Tage waren die Schulen ganz – oder teilweise geschlossen, was im europäischen Vergleich eher im oberen Bereich liegt. In Frankreich war beispielsweise zu Beginn oberstes Ziel, die Schulen möglichst lange offen zu halten. Die psychische Gesundheit der Eltern im Homeschooling hat während der Schulschließungen massiv gelitten, so die Referentin. Insgesamt habe eine große Veränderung in den Familien, Schulen und Schülern stattgefunden, besonders für Kinder aus benachteiligten Familien.

Besonders die Diskussion im Anschluss an den mit vielen Studien gespickten Vortrag war interessant. Laut Katharina Werner ist definitiv viel Lernen während der Schulschließungen verloren gegangen und muss langfristig wieder aufgeholt werden. Auch für die Fächer, die normalerweise nicht online abgedeckt werden konnten, wie Musik oder Sport müsse man eher pessimistisch sein.

Ein Drittel der Eltern sagen: Kind nahm an Gewicht zu

Immerhin ein Drittel der Eltern gibt an, dass ihr Kind in dieser Zeit an Gewicht zugenommen hat. Die sozialen Fähigkeiten der Kinder haben auch stark gelitten. Hier müsse man abwarten, wie sich dies entwickelt, wenn wieder mehr Kontaktmöglichkeiten bestehen. Gerade Kinder von bildungsferneren Familie können laut der Referentin von Nachhilfeprogrammen profitieren.

Die Bildungsungleichheit in Deutschland sei durch die Pandemie durchaus noch verstärkt worden. Die TeilnehmerInnen sind grundsätzlich der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, die Schule zu reformieren. Auch Katharina Werner stimmt hier zu und hofft auf die Nutzung der digitalen Technologien in kurzer Zeitspanne.

 
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