Gemeinsam geht es leichter: Verschiedene Schulen aus dem Raum Lohr schließen sich zu einer "Digitalen Schulallianz" zusammen. Deren Ziel ist es, am Lohrer Nägelsee-Schulzentrum einen für alle Schulen nutzbaren Server als Schaltzentrale für die digitalen Abläufe zu installieren. Der Lohrer Stadtrat segnete in seiner Sitzung am Montagabend den betreffenden Vertrag ab.
Es geht um Investitionen von insgesamt rund 300.000 Euro, wovon rund die Hälfte vom Staat übernommen wird. Der Restbetrag wird anhand der Schülerzahlen auf die einzelnen Schulen verteilt.
Der Digitalen Schulallianz gehören die Lohrer Grundschulen, die Montessori-Schule, die Schulen auf dem Nägelsee-Gelände und die Grundschule Steinfeld an. Bürgermeister Mario Paul sprach angesichts dessen von einer "ganz wichtigen Form der interkommunalen Zusammenarbeit". Wie der im Rathaus mit dem Thema befasste Marcel Brunner erklärte, ist für den Server bereits ein Raum im Nägelsse-Zentrum gefunden worden. Im Januar 2024 wolle man die Ausstattung mit der benötigten Technik europaweit ausschreiben. Rund vier Wochen später könne man den Auftrag vergeben. Nach dem Installieren des Servers solle dann Schule um Schule angeschlossen werden. Was für die Zeit danach noch fehle, sei ein Betreuungsvertrag für die technische Anlage.
Eine Kooperation ist die günstigste Lösung für alle
Die Stadt Lohr fungiert bei dem gesamten Projekt gemäß Vertrag als Koordinator. Die Kosten und zu erwartenden Fördergelder sollen gemäß der Schülerzahlen auf die Schulträger verteilt werden. Auf die Stadt Lohr entfallen so beispielsweise rund 36 Prozent der Projektkosten. Der Verteilungsschlüssel soll regelmäßig anhand der sich verändernden Schülerzahlen neu berechnet werden.
Auf Nachfrage von Ruth Steger (SPD) bestätigte Hauptamtsleiter Dieter Daus, dass die von der Stadt übernommene Koordinierungsrolle mit Arbeit verbunden sei. Allerdings handle es sich bei der Kooperation um die für alle beteiligten Partner günstigste Lösung. Überdies habe das Lohrer Rathaus unter den Partnern die leistungsfähigste Verwaltung. Es handle sich um eine "überaus fruchtbare Kooperation", da ansonsten an jeder Schule ein eigener Server installiert werden müsse.
Man geht nicht davon aus, dass es Zwist geben wird
Lena Werner (Grüne) fragte nach, was passiere, wenn bei Entscheidungen die im Vertrag geforderte Einstimmigkeit aller beteiligten Schulen nicht erreicht werde. Dazu sagte Daus, dass man nicht davon ausgehe, dass es Zwist geben werde. "Alle Teilnehmer wollen das, alle ziehen an einem Strang in die gleiche Richtung."
Der Stadtrat stimmte dem Vertrag schließlich einstimmig zu. Von der Gemeinde Steinfeld ebenso wie vom Trägerverein der Montessori-Schule liegen entsprechende Beschlüsse ebenfalls bereits vor. Der Vertrag läuft zunächst über drei Jahre.