Zwanzig Schüler aus den siebten und achten Klassen der Mittelschulen in Burgsinn und Gemünden verbrachten eine Woche an ihrer Partnerschule in Litomyšl in Tschechien.
Alle zwei Jahre im Oktober macht sich eine Gruppe von Schülern aus Gemünden, Burgsinn und Umgebung auf nach Ostböhmen in die Geburtsstadt von Bedrich Smetana, berichten die Schulen in einem Pressebericht. In der vergangenen Woche geschah dies zum fünften Mal. Jeder Schüler wohnte als Gast bei seinem Partner und dessen Familie.
Morgens traf man sich in der Schule und nahm mit den tschechischen Partnern an einem abwechslungsreichen Programm teil. Die Gruppe besuchte zum Beispiel das „IQ-Landia“, ein modernes Museum der Naturwissenschaften in Liberec, oder wurde durch die Räume des berühmten Litomyšler Schlosses geführt. Dort bewirtete einst der tschechische Präsident Václav Havel die Staatsoberhäupter von sieben europäischen Ländern.
Eine Wanderung führte durch Sandsteinformationen in einem Naturschutzgebiet nicht weit von der Stadt. Das größte Abenteuer aber lag für die Schüler in der Erfahrung des Alltags zu Hause bei den Gastgebern und an der Partnerschule. Für einen Vormittag nahmen die Gäste am Unterricht teil. Einige durften dabei in einer kleinen Präsentation ihre Heimat vorstellen.
Schon vor der Reise hatten sich die deutschen Schüler Gedanken gemacht, wie sie wohl mit ihren Partnern und deren Familien kommunizieren sollten. Einige konnten sich dieser Sorge schon vorher durch einen E-Mail- oder Facebook Kontakt auf Englisch entledigen. Zudem lernen einige der tschechischen Partner auch deutsch. Damit aber auch jeder ein paar Worte tschechisch lernen konnte, erhielten alle Teilnehmer am ersten Tag einige Stunden deutsch-tschechischen Sprachunterricht von zwei „Sprachanimateuren“. So konnte man die Gastfamilie mit einem tschechischen „Bitte“, „Danke“ oder „Guten Morgen“ überraschen. Wer dann immer noch ängstlich war, konnte sich an den Rat der Direktorin, Frau Jirecková halten: „Wenn es mal nicht mit Worten klappt, dann habt ihr auch noch Hände und Füße.“
Beim Abschied wurden viele Schüler von Gefühlen überwältigt. Da mischten sich Freude und Leid. Eine Schülerin meinte: „Ich bin so traurig, dass wir nach Hause fahren, und ich freue mich so auf das Essen bei meiner Mutter.“ Im kommenden Mai werden die tschechischen Partner als Besucher in Main-Spessart erwartet. Dies half ein wenig gegen den Abschiedsschmerz. Die Kosten für die Eltern bleiben überschaubar, da das Projekt vom deutsch-tschechischen Zukunftsfond in Prag unterstützt wird.