Der Stadtrat vergab den Auftrag einstimmig an die Rodenbacher Firma Schröpfer, die schon zuletzt mit dem Unterhalt beauftragt war. Die Verwaltung hatte zuvor sieben Firmen zu Angeboten aufgefordert. Alle Firmen hatten ein Angebot eingereicht, das der Firma Schröpfer war das wirtschaftlichste. 

Das genaue Auftragsvolumen bemisst sich am Ende des Jahres nach den tatsächlich erbrachten Leistungen bei der Instandhaltung und Ausbesserung der Straßen. Es lässt sich derzeit also noch nicht beziffern.

Wie Michael Wolf, Mitarbeiter des städtischen Bauamtes, in der Sitzung erklärte, stehen im Finanzhaushalt der Stadt für das laufende Jahr 300.000 Euro für den Straßenunterhalt bereit. Im vergangenen Jahr waren für diesen Posten noch 500.000 eingeplant. Das Geld war jedoch nicht ausgeschöpft worden. 

Eric Schürr vom Bürgerverein sprach angesichts der im Haushalt reduzierten Mittel davon, dass es sich um eine "Unterdeckung" handle. Er forderte, dass wenigstens das vorhandene Geld im Laufe des Jahres tatsächlich auch in den Unterhalt der Straßen investiert werde. Denn, so Schürr: "Was wir jetzt nicht machen, wird nur noch teurer."

Zur Kostensteigerung in der Straßenbau-Branche erklärte Wolf, dass diese von 2022 auf 2023 bei knapp 17 Prozent gelegen haben. In den Folgejahren seien die Preise mit etwas über vier beziehungsweise knapp drei Prozent jedoch deutlich moderater gestiegen. 

Bürgermeister Mario Paul sprach davon, dass das im vergangenen Jahr von einem Fachbüro durchgeführte Monitoring der Lohrer Straßen einen guten Überblick dazu geliefert habe, wo der Handlungsbedarf am größten sei.   

Bei dieser Untersuchung war jedoch nur ein Teil der Lohrer Straßen unter die Lupe genommen worden, rund 70 von den etwa 120 Kilometern. Ergebnis war, dass sich mehr als die Hälfte der Straßen im Lohrer Kernbereich in einem mittelmäßigen oder schlechten Zustand befindet.