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GEMÜNDEN
Schreinerarbeiten in dritter Generation
25 Jahre Schreinerei Feser in Gemünden: Familie Feser von links: Felix, Michael, Maria, Elisabeth, Frank und Julius Feser.
Foto: Jens Jedamzik | 25 Jahre Schreinerei Feser in Gemünden: Familie Feser von links: Felix, Michael, Maria, Elisabeth, Frank und Julius Feser.
Jens Jedamzik
Jens Jedamzik
 |  aktualisiert: 01.05.2016 03:24 Uhr
„Man muss viel arbeiten. Die Kunden verlangen und erhalten Qualität.“
Michael Feser, Inhaber der Firma M. Feser GmbH

Sie war eine von zwei deutschen Firmen, die für die Regierung von Kasachstan den Messepavillon für kleine Weltausstellung 2008 in Saragossa (Spanien) ausbauen durfte: die Firma M. Feser GmbH mit ihren Inhabern Michael (53) und Frank Feser (47). Jetzt feierte die Firma ihr 25-jähriges Bestehen.

Die Ehrung erfolgte durch Oliver Freitag, Bereichsleiter Innovation und Umwelt der Industrie und Handelskammer (IHK) Mainfranken. Er übergab zu diesem Anlass eine Ehrenurkunde an die Inhaber.

Tradition seit drei Generationen

Dabei gebe es eine Schreinerei Feser eigentlich schon wesentlich länger, so die Mutter der Brüder, Elisabeth Feser. Angefangen habe alles in Gräfendorf-Weickersgrüben. Dort wohnte der Großvater der Brüder, Ferdinand Feser, der in Offenbach als Schreiner arbeitete. Er heiratete und richtete sich eine kleine Schreinerwerkstatt im Wohnhaus in Weickersgrüben ein, so Elisabeth Feser. Die Schreinerei sei gut gelaufen – es habe nicht lange gedauert und es seien ein Geselle und ein Lehrling eingestellt worden.

Elisabeth Feser erzählt weiter, dass der älteste Sohn Artur (ihr zukünftiger Mann) die Firma von seinem Vater im Jahre 1961 übernommen hätte. Sie heirateten im selben Jahr. Aufträge seien ausreichend vorhanden gewesen, sodass Artur Feser seine Produktionsflächen erweitern musste.

Das sei allerdings nicht einfach gewesen, denn die Werkstatt habe mitten im Dorf gelegen. Fläche für eine Erweiterung war kaum vorhanden. „So war es auch nicht weiter verwunderlich, das die immer größer werdende Werkstatt einen neuen Standort brauchte“, sagt sie.

Den fand die Familie im Gewerbegebiet Hofweg in Gemünden. Die Entscheidung für den Umzug wurde getroffen, es folgte der komplette Neubau einer Schreinerwerkhalle mit Sozialräumen und Büros. Hinzu kam auch schon eine kleine Ausstellung für Gardinen und Raumausstattung. „Das war dann mein Betätigungsfeld“, so Elisabeth Feser freudig. Denn zuvor hatte sie sich bisher nur um die Buchhaltung der Firma gekümmert.

Die neue Generation übernimmt

Im Jahr 1991 übernahm dann Sohn Michael die Firma seines Vaters und aus Schreiner A. Feser wurde Schreinerei M. Feser GmbH. Das Personal: drei Gesellen, zwei Lehrlinge und zwei Meister.

Auch der jüngere Sohn Frank stieß schließlich hinzu. Nach seinen Angaben hatte der gelernte Raumausstatter zuvor in Würzburg gearbeitet. Als staatlich geprüfter Einrichtungsfachberater kam er 1994 in die Firma seines Bruders und wurde dort zum Mitinhaber und Gesellschafter.

Das war auch der Zeitpunkt, an dem die Firma ihr Sortiment erweiterte. Waren es bisher die klassischen Schreinerarbeiten wie Zimmertüren, Treppen, Fenster und Innenausbau, so kamen mit Firmeneintritt des Bruders jetzt auch Möbelhandel, Stoffdekoration, Polsterarbeiten, Parkett - und Fußbodenbeläge hinzu, so die Brüder.

Das habe allerdings bedeutet, dass die vorhandene Produktions- und Ausstellungsfläche vergrößert werden musste. Es folgten daher der Neubau des Wohn- und Geschäftshauses mit Büro und Ausstellungsräumen und weitere Anbauten am Betriebsgebäude.

Nach Angaben der beiden Brüder gibt es zwischen ihnen eine Art Arbeitsteilung. Michael Feser kümmert sich um Fenster, Treppen, Zimmertüren, Wintergärten, Haustüren und Möbel, Bruder Frank um die Raumausstattung, Bodenbeläge und Dekoration. „Beim Neubau eines Einfamilienhauses kommt der eine Bruder, wenn der andere schon wieder weg ist. Zuerst kommt Michael mit Fenstern und Türen, dann Frank mit den Bodenbelägen und der Einrichtung“, sagen sie und lachen.

Mittlerweile zählt die Firma 20 Beschäftigte, Klaus Schüpfer und Michael Wicha sind am längsten dabei: Schüpfer seit 40 Jahren, Wicha arbeitet seit 30 Jahren im Betrieb.

Nach Angaben von Elisabeth Feser starb ihr Mann Artur im Jahre 1999, er habe bis zum Schluss in der Firma seiner Söhne mitgearbeitet. Sie selbst habe 2003 ihre Tätigkeit beendet – ihre Aufgaben habe Schwiegertochter Maria, Ehefrau von Michael Feser, übernommen. Die Firmengeschichte sei eine Erfolgsgeschichte, finden die Brüder. „Man muss sehr viel arbeiten“, sagen sie.

Breites Sortiment, Zeit für den Kunden

Ihr Erfolgsrezept? „Die geringe Spezialisierung, das breite Sortiment und die individuelle Kundenberatung mit der gezielten Planung für die Kundenwünsche sind Garanten des Erfolges. Die Kunden verlangen und erhalten Qualität“, sagen die Inhaber. Gerade spezielle Kundenwünsche erfüllen zu können, sichere ein gewisse Marktunabhängigkeit und bilde auch eine Nische, so Michael Feser.

Die Kundenstruktur sei vielfältig, sie reiche von regionalen Bauträgern, Architekten bis hin zu privaten Bauherren, erzählen die Brüder. „Wir haben uns breit aufgestellt“, sagt Michael Feser. Nach seinen Angaben gehe es nicht nur um klassische Bau- und Möbelschreinerei und Raumausstattung, sondern auch um Messebau. Hierzu gehöre die Planung, Konzeption und Herstellung von Messeständen nationaler und internationaler Aussteller.

Die Jugend steht bereit

Beide Brüder sind verheiratet und haben Kinder. Frank Feser und seine Frau Astrid haben einen 18-jährigen Sohn, Julius, der in der Firma Warema zum technischen Produktdesigner ausgebildet wird. Michael Feser und seine Frau Maria sind Eltern von zwei Kindern, dem 28-jährigen Sohn Felix und der 23-jährigen Tochter Laura. Felix ist bereits Schreinermeister und studiert Innenarchitektur, seine Schwester ist ebenfalls Studentin.

„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, lautet ein Sprichwort. Das scheint sich auch bei den Fesers zu bewahrheiten. Denn nach jetzigem Stand werden die Söhne Julius und Felix werden die Firma eines Tages übernehmen. Möglicherweise wird es auch dann eine Doppelspitze geben, und so könnte der Familiencharakter über Jahrzehnte hinweg gewahrt bleiben.

 
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