Als überzeugten Europäer bezeichnete sich der Hauptredner und Bundestagsabgeordnete Petr Bystron, AfD-Obmann im Auswärtigen Ausschuss, bei einer Europawahl-Veranstaltung des Kreisverbandes Main-Spessart/Miltenberg in Kreuzwertheim. Als 20-Jähriger habe er bereits einen Essay-Wettbewerb der EU-Kommission gewonnen. Seine Partei sei nicht europafeindlich, "wie von den Kartellparteien immer wieder unterstellt", sondern kritisiere vehement die Politik der EU und ihrer Kommission, heißt es in einer Pressemitteilung des AfD-Kreisverbandes.
Die EU versage in wesentlichen Teilen der Politik, so Bystron. Sie sei nicht in der Lage zu einem wirksamen Schutz ihrer Außengrenzen, die Einreise und Einwanderung von vorwiegend Wirtschaftsmigranten halte weiter an. Eine abgstimmte Terrorabwehr unter den Mitgliedstaaten sei in weiten Bereichen nicht in Sicht. Bystron bezeichnete die AfD als die Partei der bürgerlichen Mitte und Hüterin des Rechtsstaates. Die Zustimmung unter den Arbeitnehmern und den Leistungsträgern in unserem Lande für sie wachse. Die AfD hofft, gemeinsam mit rechtskonservativen Parteien in anderen Ländern zur drittstärksten Kraft im EU-Parlament zu werden.
Zuvor hatte schon der AfD-Kreisvorsitzende Kurt Schreck die EU scharf kritisiert. Spätestens nach der Brexit-Entscheidung Großbritanniens hätte es zumindest Reformansätze in Brüssel geben müssen. Die Bürger Europas wollten nicht von einem europäischen Moloch bevormundet werden sondern in hohem Maße ihre nationalen Identitäten gewahrt wissen.
Schreck verurteilte, dass "in Deutschland ganze Industriebereiche plattgemacht werden", wie zum Beispiel durch den übereilten Ausstieg aus der Atomenergie mit den höchsten Sicherheitsstandarts, während in anderen Ländern Hunderte von Kraftwerken mit zum Teil geringeren Standarts weiterbetrieben bzw. sogar neu gebaut werden. Schreck forderte, die brennensten sozialpolitischen Probleme hierzulande aufzugreifen wie etwa eine ausreichende Altersversorgung, den Wohnungsmarkt, hohe Abgabenbelastung für Arbeitnehmer sowie Bildungs-und Berufsaussichten unserer Kinder und Enkel.
Als "größten europäischen Populisten" bezeichnete der AfD-Kreisvorsitzende den CSU-Spitzenkandidaten Manfred Weber, der sich trotz bestehender Verträge gegen die Nordstream-Pipeline ausgesprochen habe, um Stimmen polnischer und baltischer Abgeordneter zu seiner Wahl zum Präsidenten der Europäischen Kommission zu werben. Schreck hätte bei Webers Wahlkampftour durch Griechenland auch erwartet, dass er sich zu den griechischen Reparationsforderungen in Höhe von über 200 Milliarden Euro äußert und diese nachdrücklich zurückweist.