Schokolade oder Vanille? Oftmals ist das eine Streitfrage unter Eisliebhabern. Nehmen wir noch Erdbeere dazu, wird die Wahl umso schwieriger. Wer im Sommer regelmäßig bei der Eisdiele des Vertrauens vorbeischaut, kann an dieser Stelle sicherlich eine lange Liste unterschiedlicher Sorten aufstellen. Die Redaktion vermutet allerdings: Selbst die erfahrensten Eisverkoster des Landkreises haben nicht alle neuen Geschmacksrichtungen probiert. Lesen Sie selbst.
1. Senf-Honig-Eis aus Rieneck
"Man muss nur versuchen, die Bilder aus dem Kopf zu bekommen; dann ist man offen für Neues", sagt Horst Wirth, Chef vom Löwen in Rieneck. Acht Eissorten hat er aktuell auf der Karte, darunter: Senf-Honig, Petersilie, Ingwer-Nuss, Schokolade-Meerrettich und Rotwein. Insgesamt kreiert Horst Wirth über 40 Eissorten, die er wechselnd anbietet.
Er kam auf die Idee, selbst Eis zu machen, als er mit einer Inderin zusammen kochte. Wirth brachte ihr Spätzle bei, sie ihm die indische Küche näher. Anfangs sei das nur ein Versuch gewesen. Seine Gäste nahmen die ungewöhnlichen Eissorten jedoch schnell an. Mittlerweile gehe es nicht mehr ohne, so der Koch. Das Eis, das er macht, könne jeder auch selbst daheim machen: "Ich benutze eine ganz normale 1,5 Liter Haushalts-Eis-Maschine." Sein Highlight aktuell? Karamellisierte Tomaten mit Basilikum und Vanilleeis.
2. Leberwursteis in Gemünden
Wenn alle Menschen bei Rekordtemperaturen schwitzen, dann leiden auch ihre vierbeinigen Freunde mit dichtem Fell. Während sich die Zweibeiner einen Eiskaffee gönnen können, bleibt es für Hunde meist nur bei einem Schluck Wasser im Napf. Nicht so im "Café Insel" in Gemünden.
Claudia Walter geht mit ihrer englischen Bulldogge "Hally" oft an der naheliegenden Sinn spazieren und gab der Café-Inhaberin Saskia Vierling den Tipp: "Mach doch mal Hundeeis". Gesagt, getan. Seitdem gibt es für Hally und ihre Artgenossen Hundeeis nach Art des Hauses – mit Leberwurstaroma. "Anfangs hatte ich das Eis noch in einem Plastikbecher, aber jetzt gibt es die Portionen separat in einer Muffinform gefroren mit einer Kaustange als Stiel. Das ist auch umweltfreundlicher", sagt Saskia Vierling, die sich über eine wachsende Nachfrage freut.
3. Lila Limetteneis aus Marktheidenfeld
Lila. "Das ist die Farbe, die gefehlt hat", sagt Barbara Bordin. Im Sortiment ihres Eiscafés Venezia in Marktheidenfeld hatte sie schon blaues Schlumpfeis und grünen Waldmeistergeschmack. Aber Lila war noch nie dabei. Deshalb ist ihre neueste Aktion: lilafarbenes Limetteneis. "Eigentlich ist das eher ein Gag", sagt Bordin. Lieber konzentriere sie sich auf die Standardsorten. Nach langjähriger Erfahrung weiß die Eisdieleninhaberin: "Das meistverkaufte Eis ist Vanille und Spaghettieis." Immer wieder probiert sie sich trotzdem an etwas Neuem aus. Gurke-Erdbeere hatte sie schon im Sortiment, oder als Eis-Alternative Käsekuchen am Stiel. "Das war hauptsächlich wegen des Lockdowns", sagt Bordin. So konnten die Kunden im Frühjahr den Kuchen einfach mitnehmen.
4. Heumilcheis aus Lohr
Arno Zambon ist für seine außergewöhnlichen Eissorten bekannt. Jedes Jahr kreiert der Eismacher von Zambon Gelato am Lohrer Marktplatz neue Geschmacksrichtungen. Nach Biereis und Birne-Parmesan stand diesen Sommer unter anderem das Heumilcheis an. "Diesen Geschmack wollte ich schon immer mal ausprobieren", schmunzelt Zambon. Der Sommer mit seinen Gerüchen habe ihn dazu inspiriert. Die Herstellung sei ein sehr aufwendiger Prozess: Zambon verwendet lokales Heu, dem er erst einmal die Geschmacksstoffe entnehmen muss.
Seine Kunden zeigten sich laut seiner Aussage kritisch und begeistert zugleich: "Manche haben gleich fünf Kugeln bestellt." Unser Autor vor Ort beschreibt einen sommerlichen Geschmack: Leichte Kräuternuancen, Minze, Nuss. Dieses Jahr ist die Sorte bereits ausverkauft – für das kommende Jahr hat Zambon passend zur Heuernte eine Neuauflage seines Sommereises versprochen.
Mitarbeit: Jennifer Weidle, Ferdinand Heilgenthal, Frank Zagel, Karl-Heinz Wiesenfelder
Wer es mag....
Bei Eis bin ich eher Traditionell. Das mag mit wundervollen Erinnerungen zusammenhängen, besonders geprägt von Erhard und Olga, die beim Genuß der "traditionellen Sorten" präsent werden...
Was soll der Schmarrn???