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Schönes Wetter gefällt dem Echten Mehltau
Anita Kemmetmüller
 |  aktualisiert: 07.08.2015 18:16 Uhr

Weißer mehl- oder ascheartiger Belag auf Blättern, Stängeln und Früchten ist das typische Zeichen für den „Schönwetterpilz“ Echter Mehltau. Der Belag lässt sich abwischen. Er befällt nahezu alle Pflanzenarten und man findet Schadsymptome bei sämtlichen Nutz- und Zierpflanzen. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps.

Warum spricht man von einem „Schönwetterpilz“?

Der Echte Mehltau ist ein Pilz, der im Gegensatz zu anderen Pilzkrankheiten wenig Feuchtigkeit benötigt. Allein der Tau, der sich über Nacht gebildet hat, ist ausreichend für die Entwicklung. Taubildung tritt auf, wenn die Tagtemperaturen recht hoch sind und in der Nacht eine starke Abkühlung erfolgt. Verstärkte Taubildung tritt bei Temperaturunterschieden zwischen zehn und 25 Grad Celsius auf. Dauert dies etwa eine Woche an, so hat der Pilz ausreichend Zeit auszubrechen. Geringe Niederschläge und eine regelmäßige Taubildung fördern das Auftreten.

Wie entwickelt sich der Echte Mehltau?

Neben der geringen Feuchte benötigt der Pilz ausreichende Temperaturen. Optimal sind 20°C, besser 30°C für die Keimung der Pilzsporen. Das Pilzgeflecht wächst auf dem Pflanzengewebe und macht den bekannten „mehligen“ Belag. Mit Saugorganen (Haustorien) dringt der Pilz dann aktiv in die Blattoberfläche ein und entzieht der Pflanze Nährstoffe. Bei starkem Befall kommt es zu Verkrüppelungen und Wachstumsstockungen.

Welche Pflanzen sind besonders betroffen?

Zu anfälligen Gemüsearten zählen Zucchini, Gurke, Feldsalat und Spinat. Beim Obst werden häufig Stachelbeere, Apfel und Weinstock befallen. Und bei Zierpflanzen sind es Rose, Phlox, Sonnenblume, Rittersporn, Ahorn und viele mehr. Übrigens leben auf verschiedenen Pflanzenarten jeweils eigene Mehltau-Arten. Das heißt, dass nur bestimmte Pflanzen mit dem gleichen Pilz befallen werden können. Der Amerikanische Stachelbeermehltau befällt zum Beispiel niemals Apfel oder Zucchini.

Wie kann ich Echtem Mehltau vorbeugen und ihn bekämpfen?

Die wichtigste Maßnahme ist die Sortenwahl. Achten Sie beim Pflanzeneinkauf auf widerstandsfähige Sorten. Auf Samentütchen für die Selbstaussaat ist dies vermerkt. ADR-Rosen sind auf Pilzanfälligkeit getestet. Oder auch bei den Tafeltrauben gibt es widerstandsfähige Sorten.

Als nächstes sollten Sie auf den richtigen Standort und ausreichend Pflanzabstand achten. Nur so ist eine gute Durchlüftung und schnelles Abtrocknen gewährleistet. Streben Sie eine optimale Pflanzenernährung an, da gesunde und kräftige Pflanzen allgemein weniger anfällig für Krankheiten sind.

Entfernen Sie kranke Pflanzenteile, um die Ansteckung zu verringern. Die Überwinterung des Pilzes erfolgt an grünen Pflanzenteilen. Beim Winterschnitt von Weinstock, Apfel und Stachelbeere muss befallenes Pflanzenmaterial entfernt werden. Die Bekämpfung mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel ist bei rechtzeitigem Einsatz möglich. Befallene Blätter gesunden jedoch nicht, lediglich eine weitere Ausbreitung wird verhindert.

Noch Fragen?: Tel. (09 31) 9 80 11 47 oder schreiben Sie eine Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

 
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