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KARLSTADT
Schön saniertes Freibad, mäßiges Wetter
mob
 |  aktualisiert: 10.06.2017 03:28 Uhr

Nach mehrjähriger Bauzeit ist das Karlstadter Freibad nun endgültig fertig – bis auf kleine Nachbesserungen. Nach dem Abriss der Gebäude haben die Firmen den Winter über und im Frühjahr den Bau teils in Sonderschichten vorangetrieben, sodass der Samstag vor Pfingsten als Eröffnungstermin gehalten werden konnte. Nach all den kontroversen Diskussionen mustern die „neuen“ Badegäste die Anlage besonders intensiv.

Eine kleine Umfrage im Bad sollte deren Beobachtungen widerspiegeln. Mit Hinweis auf die Schwimmbadsatzung musste dies das Personal jedoch untersagen. So gibt diese nicht repräsentative Umfrage Eindrücke von Badegästen wieder, die gerade das Bad verlassen hatten.

Gute Lösung

Als treue Schwimmbadbesucherin, die auch in diesem Jahr wieder tägliche Besuche plant, freut sich Martina Wessely aus Arnstein sehr über die neuen, modern gestalteten Sanitäranlagen. Auch der ellipsenförmige Kiosk ist aus ihrer Sicht eine gute Lösung. Bezüglich der Badelandschaft erklärt sie, dass die Beckeneinteilung zwischen Schwimmern, Aquajoggern und Badenden gut funktioniere und besonders die breiten Einstiege für die ältere Generation günstig seien.

Sie kritisiert nur Kleinigkeiten: „Es fehlt in den Umkleiden an Stangenvorrichtungen, an denen man wie früher seine Kleider aufhängen kann. Neben der Tatsache, dass die Schwimmbaduhr noch fehlt, wünsche ich mir auch dringend mehr Bänke außerhalb des Beckenbereichs.“

Heutiger Standard

Auch das Ehepaar Maasz aus Gambach freut sich, dass die Sanitäranlagen nun heutigen Standards entsprechen und auch die Badelandschaft jeglichen Komfort bietet. Laut Monika Maazs sei der Umbau aber architektonisch wenig gelungen: „Die neue Terrasse passt nicht zum restlichen Schwimmbadgelände und meiner Meinung nach hätte man das Rondell erhalten und renovieren müssen.“

Sowohl sie als auch ihr Mann Michael kritisieren, dass der Kiosk schon um 20 Uhr schließen muss. „Wir würden gerne nach dem Schwimmbadbesuch auf der Terrasse den Abend ausklingen lassen“, so Michael Maasz. Die Stadt müsse in Bezug auf ein Sonnensegel über der neuen Terrasse und mehr Sitzmöglichkeiten außerhalb des Beckenbereichs nachbesseren.

Vera Langer ist als Camperin seit 40 Jahren regelmäßig in Karlstadt zu Gast ist. Sie sieht, dass sich die Sanitäranlagen in wesentlichen Punkten verbessert haben. „Warum aber ein derart breiter Hauptweg nötig ist, auf dem man ganze Go-Kart-Rennen ausrichten kann, ist für mich nicht nachvollziehbar.“ Stattdessen hätten größere Liegebereiche angelegt werden müssen, gerade weil durch den Wegfall des Sonnendecks wesentlich weniger Platz zur Verfügung stehe.

Darüber hinaus kritisiert sie, dass man als Camper nun immer eine unpraktische Zugangskarte mit sich führen müsse. Sie fordert: „Wir geben viel Geld im örtlichen Einkaufs- und Gaststättengewerbe aus. Da dürften einfache, wasserfeste Armbänder wohl keine zu hohe finanzielle Investition für die Stadt Karlstadt sein.“

Bessere Anbindung gewünscht

Helmut Hoffmann, seit 1974 als Dauercamper in Karlstadt zu Gast ist, teilt diese Meinung. Vehement widerspricht er der Ansicht, dass die Camper nicht ausreichend Geld in Karlstadt investieren würden. Besonders hätte er sich eine bessere Anbindung des Campingplatzes an das Schwimmbad gewünscht und dass statt des enorm breiten gepflasterten Hauptwegs Sanitäranlagen auch für die Camper eingerichtet worden wären.

Hoffmann: „Dass wir nur während der Öffnungszeiten und in Kombination mit einer unpraktischen Zugangskarte die Duschen im Schwimmbad benutzen können und ansonsten auf die primitiven Sanitärcontaineranlagen auf dem Campingplatz zurückgreifen müssen, kommt einer Geringschätzung gleich.“

Daneben bemängelt er, dass der Kiosk um 20 Uhr geschlossen werden muss. „Gerade im Sommer konnte man dort in der Vergangenheit auf der Terrasse gemütlich den Abend ausklingen lassen. Und auch für den Betreiber bedeuten die verkürzten Öffnungszeiten immense Umsatzeinbußen.“

Der Würzburger Thomas Paul kennt das alte Schwimmbad noch gut. „Es war höchste Zeit, dass die Stadt investiert hat. Besonders beeindruckt mich der schnelle Fortschritt der Sanierungsarbeiten von September bis heute.“ Er sei sowohl vom neuen Kioskrestaurant als auch von den modernen Sanitäranlagen, die die komfortable Badelandschaft optimal ergänzen, angenehm überrascht und freut sich auf weitere Besuche.

Seit 65 Jahren kennt Franz Herold das Karlstadter Schwimmbad. Die Umbau- und Sanierungsarbeiten bewertet er mit der Bezeichnung „hervorragend!“. „Karlstadt kann stolz auf sein Schwimmbad sein, das nun in jeglicher Hinsicht Badekomfort bietet.“ Er hält die Entscheidung, das alte Rondell abzureißen, für richtig und kritisiert lediglich, dass noch keine Schwimmbaduhr installiert worden sei.

„Mit Bedauern haben wir akzeptiert, dass der Stadtrat mit Ausnahme der Grünen sich gegen eine Erhaltung des Rondellos entschieden hat“, erklärt Gudrun Spies. Ihr Mann Wolfgang hatte vor 50 Jahren selbst am Bau des Kult-Gebäudes mitgearbeitet. Trotz Unterschriftensammlung und Gesprächen mit Architekten, die bestätigt haben, dass man das Rondell hätte erhalten können, steht nun an derselben Stelle ein neues Kioskgebäude.

Als gelungen bezeichnen die beiden die neuen Sanitäranlagen, den großen offenen Eingangsbereich und die Anbindung an die komfortable Badelandschaft. Wolfgang Spies: „Nicht optimal ist jedoch, dass es keinen Raum mehr gibt, in dem man gegen Gebühr schwere Liegestühle lagern kann. Auch der Wegfall der Kleiderstangen in den Funktionsgebäuden und die nicht ausreichenden Sitz- und Liegeplätze sind ein Problem.“

Termingerechte Fertigstellung

Bereits zwei Stunden vor Eröffnung des Freibades standen die ersten Gäste vor dem Eingang und warteten auf die Öffnung um 8 Uhr schreibt die Stadt Karlstadt in einer Pressemitteilung. Die offizielle Eröffnungsfeier wird erst im August stattfinden, doch einen kleinen Vorgeschmack gab es bereits am Samstag. Bürgermeister Paul Kruck begrüßte die Freibadbesucher im mit vielen Luftballons geschmückten Bad. Wer wollte, konnte mit einem Glas Sekt oder Saft auf die gelungene und termingerechte Fertigstellung anstoßen.

Helmut Hoffmann
Foto: M. Baumann | Helmut Hoffmann
Wenn das Wetter nicht passt, nützt die schönste Renovierung nichts. Am Dienstag blieb es überschaubar im Karlstadter Freibad.
Foto: Markus Rill | Wenn das Wetter nicht passt, nützt die schönste Renovierung nichts. Am Dienstag blieb es überschaubar im Karlstadter Freibad.
 
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  • S. C.
    Der viel zu breite "Hauptweg" zwischen Umkleiden und Becken ist tatsächlich eine Katastrophe; das ganze Schwimmbad leidet an Platzmangel von Liegeflächen und hier werden hunderte Quadratmeter verschenkt.

    Und diese Fläche ist wirklich zu gar nichts nütze, nicht einmal Bänke machen einen Sinn, denn wer will das Umkleidegebäude ansehen und noch im Schatten der sog. Terrasse sitzen? Diese im übrigen äußerst häßliche Teil wirkt sowieso wie ein Fremdkörper...niemand wird je verstehen, warum man nicht wieder eine Terrasse in bisheriger Art gebaut hat.

    Am besten hätte man die Umkleiden und Sanitäreinrichtungen näher ans Becken gesetzt und stattdessen daußen an der Straße ausreichende und ordentliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen.
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