Im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Obersinn stand die Präsentation von elektronischen Wasserzählern mit akustischer Leckagemeldung. Bürgermeisterin Lioba Zieres hieß dazu Ingo Bluhm von der Firma Kampstrup aus dem dänischen Aarhus willkommen, der die Hightech-Ultraschallzähler dem Gremium in einem einstündigen Referat vorstellte.
Neben einer revolutionierenden intelligenten Verbrauchsmessung per Funk können besonders Lecks lokalisiert und obendrein noch der Arbeitsaufwand von Gemeinde und Verwaltung erheblich minimiert werden. 40 000 Euro sind dafür im 2020er Haushalt eingestellt, sagte Zieres. Der Wasserzähler bietet 100 Prozent Datensicherheit und Effizienz und basiert auf Ultraschalltechnologie, ist zertifiziert und gilt als umweltfreundlich, sodass ein Recycling möglich ist. Der eigentliche Fokus liegt jedoch auf der schnellen Aufspürung von Leckagen und der damit verbundenen Minimierung von Wasserverlusten.
Mit Ultraschallsensoren
Durch Ultraschallsensoren können Lecks bis zu einer bestimmten Weite nicht nur vor dem Zähler, sondern auch nach dem Zähler in den Hausleitungen schnell und zielgenau lokalisiert werden, so Bluhm. Dadurch entsteht nicht nur für den Versorger, sondern auch für den Bürger ein Mehrwert. Da erfahrungsgemäß die meisten Rohrbrüche im Bereich der Hausanschlüsse auftreten, trifft die neue Zählergeneration das Problem zielgenau. Die sensible Elektronik im Zähler ist durch eine Vakuumversiegelung geschützt, wird durch eine Batterie gespeist und die Einsatzzeit von Zählern von bislang sechs Jahren wird auf 16 Jahre verlängert. Erst dann steht ein Batteriewechsel an.
Während dieser Zeit werden Stichproben der Messgenauigkeit vorgenommen. In der Datenauslese sind Verbrauchsabweichungen zeitlich genau einzugrenzen, durch Fernfunkauslesung wird der Arbeitsaufwand der Gemeinde deutlich verschlankt, und es entsteht eine erkleckliche Kostenersparnis. Auf Knopfdruck werden Leckagen sofort sichtbar, die elektronischen Wasserzähler sind grundsätzlich verschlüsselt und gelten somit als sicher. Bedenken wegen möglichen gefährlichen Datenfunks entkräftete Bluhm mit der minimalsten Funksendeleistung des Zählers. Die Funkwellen relativierte er in der Minileistung von zehn Milliwatt, die sich auf 30 Minuten im Monat potenziert. Auf Nachfrage bestätigte Bluhm: "Die Kommune erhält mit geringstem Aufwand eine schnelle saubere Abrechnung und weiß, was im Leitungsnetz passiert".
Deutliches Interesse
Am Ende des Vortrags wurde das Interesse des Gremiums deutlich sichtbar. Mit einer Gegenstimme ordert der Markt Obersinn die für alle Haushalte notwendigen 417 elektronischen Wasserzähler mit akustischer Leckagemeldung zum Preis von 36 620 Euro. Hinzu kommen 3000 Euro einmalige Kosten und eine Jahresgebühr von 1000 Euro.