
Wer am Dienstag, dem vorerst letzten Tag mit Temperaturen bis zu 30 Grad, im Karlstadter Freibad schwimmen gehen wollte, fand sich vor verschlossenen Türen wieder. "Freibad vorübergehend geschlossen!", hieß es schon morgens auf der Website der Stadtwerke in Karlstadt. Aus der kurzen Mitteilung geht hervor, dass ein technisches Problem der Grund für die vorübergehende Schließung sein soll – ausgerechnet in der letzten Woche der Freibadsaison, die am 17. September zu Ende geht.
Doch was war genau los? Eine Nachfrage dieser Redaktion bei Werkleiter Christoph Fluhrer ergab, dass der Grund für die Schließung genau genommen sogar erfreulich war. "Uns fehlen Betriebsstoffe, wir haben nicht mehr genug Desinfektionsmittel für das Wasser. Wegen der hohen Besucherzahlen in den letzten beiden Wochen ist unser Lieferant nicht hinterhergekommen", erklärte Fluhrer.
In dieser Form noch nicht vorgefallen: Betriebsstoffe reichen im Normalfall bis Saisonende
Die entsprechenden Stoffe seien über Nacht zur Neige gegangen. Fluhrer könne sich nicht daran erinnern, dass es den Fall in dieser Form schonmal gegeben habe. "Am Sonntag endet die Saison und wir planen eigentlich immer so, dass unser Vorrat auf jeden Fall reicht." Der jüngste Ansturm an Besuchern aber habe die Nachbestellung unumgänglich gemacht, ohne die die Wasserqualität leiden würde.
Ursprünglich ging Fluhrer davon aus, dass der Lkw mit der erwarteten Ladung noch am Dienstagnachmittag in Karlstadt eintreffen würde. Doch eine weitere Kuriosität verzögerte die Öffnung des Freibads weiter. Um kurz nach 16 Uhr am Dienstag kam die Hiobsbotschaft, dass der Lkw eine Panne habe und zwischen Wertheim und Würzburg festhänge. "Am Ende kommt es immer anders als man denkt", kommentierte der Werkleiter die Situation.
Langersehnte Lkw-Ladung wird zwischen Wertheim und Würzburg von Panne gestoppt
Die Spedition habe ihm nun in Aussicht gestellt, die Betriebsstoffe am Mittwoch bis elf Uhr zu liefern. "Ich hoffe, dass das so funktioniert. Wenn sie da sind, geben wir sie sofort ins Wasser und lassen sie etwa eine halbe Stunde einwirken. Dann können wir vielleicht am Mittwochnachmittag wieder aufmachen."
Am Mittwochvormittag gab es dann die erlösende Nachricht: "Defekt behoben, Freibad ab 12 Uhr wieder geöffnet" stand auf der Website. Nach zwei unvorhergesehenen Ereignissen in Folge fand die Pechsträhne der Stadtwerke ein Ende und die letzten fünf Tage der diesjährigen Karlstadter Freibadsaison konnten eingeleitet werden.