Pünktlich um 6 Uhr am Montagmorgen hat der "Wombicher Beck" im Lohrer Stadtteil Wombach als erste Genossenschaftsbäckerei Bayerns seine Türen geöffnet. Frischer Ofenduft aus der Backstube machte sich breit. Zahlreiche Frühaufsteher warteten bereits sehnsüchtig in einer Schlange auf dem Hof, bis es endlich losging und wieder frische Backwaren im Laden in der Wombacher Straße angeboten wurden.
Am Abend folgte die offizielle Eröffnung im Hof vor der Bäckerei. Bei einem kleinen Festakt ging Aufsichtsratsvorsitzender Michael Zeuch in einem Rückblick auf die Entstehung des Projekts ein – von der Idee, das traditionelle Backhandwerk in der ehemaligen Bäckerei Endres weiterzuführen, bis zur rekordverdächtigen Umsetzung in Form einer Genossenschaftsbäckerei.
Prädikantin Carolin Esgen und Pfarrer Sven Johannsen segneten die Räumlichkeiten. Das Leben im Dorf braucht solche Momente, wo jeder etwas gibt, wo jeder etwas mitteilt, und wo es für alle zum Gewinn wird, das sei bereits ein Erfolg, sagte Johannsen. "Teamwork macht den Traum wahr": Unter dieses Motto stellte Vorstandsvorsitzender Marcus Ullrich die "großartige Zusammenarbeit" in den letzten zweieinhalb Monaten, in der es gelang, die sehr geschätzte Bäckerei in Wombach mit traditionellem Backhandwerk wieder zu eröffnen.
Mehr als 670 Mitglieder
Bereits mehr als 670 Mitglieder haben sich laut Ullrich zu einem großen Team zusammengeschlossen, um das Projekt zu realisieren und die finanzielle Basis für "ihre Dorfbäckerei" zu legen. Zehn Bäckerei-Newcomer haben in vielen Sitzungen die Geschäftsbasis aufgebaut. Bäckermeister und Brotsommelier Simon Riethmann hat mit seinem Mitarbeiter-Team in der Bäckerei und im Verkauf die erforderliche Fachkompetenz mit sehr viel Engagement, Freude und großem Willen eingebracht.
Ein großer Dank galt allen, die sich die Zeit nehmen, die Arbeit und Verantwortung übernehmen, um die Lebensqualität in Wombach so zu erhalten, wie die Einwohner sie lieben und schätzen. Der größte Dank galt dabei der Familie Endres, die "das Projekt von der ersten Minute an tatkräftig, vollumfänglich und äußerst entgegenkommend unterstützt hat".
Zweiter Bürgermeister Dirk Rieb wünschte für die Stadt Lohr "gute Geschäfte und viel Erfolg". Wombach sei schon immer ein sehr aktiver Ortsteil und aktuell mit Bäckerei, Gaststätte und Metzgerei sehr gut für die Zukunft aufgestellt. Rieb dankte allen, die in den letzten Wochen "hart und viel" gearbeitet haben. Die Bedeutung für die Vereine, für Feste eine Bäckerei vor Ort zu haben auch mit einer Ansprechbarkeit an den Wochenenden, stellte der Vereinsheim-Vorsitzende Klaus Roth für die Ortsvereine in seinem Grußwort heraus.
"Es war gigantisch, der erste Tag war der Hammer", zog Brotsommelier Simon Riethmann ein positives Fazit über den Start des Betriebs. Mit 80 Prozent des bisherigen Sortiments habe sein Team eine "gute Mischung aus alt und neu" gefunden, die kontinuierlich ausgebaut werde, erklärte Riethmann. Ab Juli ergänzt eine weitere Bäckermeisterin die vier Mitarbeiter in der Backstube. "Ich bin stolz auf meine drei Verkäuferinnen, die heute einen enormen Einsatz gezeigt und viele Fragen beantwortet haben", lobte Riethmann. Die Backstube wurde grundrenoviert und das bisherige Inventar übernommen.
Wombach rockt das Ding was man ja auch immer wieder an den Veranstaltungen im Vereinsheim sieht.