Voll eingeschlagen hat der neue Ü50-Weiberfasching in Lohr. Die Schlagerparty in der Alten Turnhalle war mit 200 Personen restlos ausverkauft, die Organisatorinnen hätten noch wesentlich mehr Karten absetzen können. Der Party für die Jüngeren in der Stadthalle hat das neue Format offenbar wenig weggenommen, auch dort war es voll.
Für die Frauen, die den Weiberfasching etwas ruhiger als in der Stadthalle angehen wollen, hatten Margitta Gottschalk und Daniela Mehling erstmals den Ü50-Weiberfasching organisiert. Mit der Schlagerband "Fränk Zäppelin" gab es einen "Weiberfasching wie früher". Die Initiatorinnen reagierten nach eigenen Angaben damit auf zahlreiche Wünsche älterer Teilnehmerinnen des Lohrer Weiberfaschings.
Mit dem neuen Angebot haben Gottschalk und Mehling offensichtlich einen Nerv getroffen. "Wir hätten noch weit über 100 Karten mehr verkaufen können", berichtete Gottschalk. Die Stimmung in der Alten Turnhalle war super. Nach Gottschalks Worten "fallen uns die Frauen um den Hals und sagen, klasse, dass ihr das organisiert habt".
Alle waren glücklich
Die Altersgrenze von 50 Jahren meinten die Organisatorinnen nicht wirklich ernst. Eingelassen wurden auch Jüngere, aber nur Frauen oder Männer, die erkennbar als Frauen verkleidet waren. "Alle sind happy", meinte Daniela Mehling. Das neue Angebot wird es nicht nur 2025 wieder geben. Als sich der Erfolg abgezeichnet habe, "habe ich die Alte Turnhalle für die nächsten vier Jahre an Weiberfasching bereits gebucht", berichtete Gottschalk. Sie freue sich, dass nicht nur die Alte Turnhalle voll sei, sondern auch die Stadthalle.
Dort hatten die Fußballer des TSV Lohr bereits zum sechsten Mal eine Weiberfaschingsparty organisiert. Behördlicherseits war die Zahl der gleichzeitig Anwesenden auf maximal 1000 begrenzt worden. Der Vorverkauf der Karten sei gut gelaufen, erklärte Hans Lembach vom Freundeskreis der TSV-Fußballer, "wir sind zufrieden". Rund 200 Restkarten blieben noch für die Abendkasse übrig.
Für die Musik in der Stadthalle sorgte wie bereits im Vorjahr DJ Simon VDS aus Wiesenfeld. Das Männerballett und die Frauengarde der Lohrer Mopper sorgten mit ihren Auftritten für Stimmung. Der Erlös der Veranstaltung ist hauptsächlich für das Jugendprojekt Kunstrasenplatz am TSV-Heim an der Jahnstraße gedacht, der noch abbezahlt werden muss. Daneben sollen Jugendmannschaften unterstützt werden.
Nichts geändert hat sich an der Maskenprämierung. Die Jury saß wieder von 20 bis 22 Uhr im Saal des alten Rathauses. Dort stellten sich 29 Frauengruppen vor, etwas weniger als in den Vorjahren. Wer geglaubt hatte, der sehr erfolgreiche Barbie-Film würde für entsprechende Kostümierungen sorgen, wurde eines Besseren belehrt. Keine einzige Gruppe trat in Rosarot an.
Fast keine politischen Bezüge
Hatte in den Vorjahren die eine oder andere Gruppe die Stadtratsarbeit oder die "große Politik" auf die Schippe genommen, gab es außer der Gruppe "Fake News" dieses Jahr keine politischen Bezüge. Die Frauen versicherten: "Kein Fake ist der Weiberfasching in Lohr." Tiere traten wieder in großer Zahl vor der Jury an. Es gab diebische Elstern, Paradiesvögel, Dalmatiner und Fledermäuse. Die "Schmetterlinge aus dem Weltall" bezauberten mit ihren Lichteffekten, die im abgedunkelten Rathaussaal gut zur Geltung kamen. Viele Kostüme waren aufwendig selbst genäht worden.
Die Gäste von auswärts scheinen weniger geworden zu sein, aus Partenstein, Frammersbach und Neuendorf waren wenige Gruppen da. Das liegt wohl daran, dass es mittlerweile in vielen Gemeinden Weiberfaschingsveranstaltungen gibt. Als sich abzeichnete, dass rund ein Drittel der Gruppen, die sich der Jury präsentierten, nicht in die Stadthalle gehen würde, wo für 23.30 Uhr die Maskenprämierung angesetzt war, sondern in die Alte Turnhalle, reagierte Margitta Gottschalk spontan: Ein Teil der Preise aus Lohrer Gastronomie und Handel wurde als Überraschung in der Alten Turnhalle vergeben.