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GEMÜNDEN
Scherenburgfestspiele werden Main-Spessart-Festspiele
Sehen gute Perspektiven für die Festspiele in Gemünden (von links): Fördervereinsvorsitzender Helmut Kraft, Geschäftsführerin Julia Kiefer, Stellvertretende Vorsitzende Festspielverein, Manuela Rubenbauer, scheidende Geschäftsführerin Friederike Möbus,Vorsitzender Festspielverein, Hans Michelbach sowie Intendant und Künstlerischer Leiter Peter Cahn.
Foto: Ferdinand Heilgenthal | Sehen gute Perspektiven für die Festspiele in Gemünden (von links): Fördervereinsvorsitzender Helmut Kraft, Geschäftsführerin Julia Kiefer, Stellvertretende Vorsitzende Festspielverein, Manuela Rubenbauer, scheidende ...
Ferdinand Heilgenthal
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:16 Uhr

Von „Kick-Off“ wollte Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach, der Vorsitzende des Festspielvereins Gemünden, nicht sprechen. Das Treffen der Festspielleitung, Schauspieler, Helfer und Sponsoren zu Beginn der diesjährigen Saison im Hotel-Gasthof Imhof nannte er lieber „Startschuss“ für die Scherenburgfestspiele 2018. Er begrüßte Bürgermeister Jürgen Lippert und seine Stellvertreter Werner Herrbach und Irmgard Pröschl, den Landtagsabgeordneten Günther Felbinger, sowie den Intendanten und Künstlerischen Leiter Peter Cahn und den Vorsitzenden des Fördervereins, Helmut Kraft.

Künftig Main-Spessart-Festspiele

Mit der 28. Festspielzeit wolle man die Erfolgsgeschichte fortsetzen, sagte Michelbach und verwies auf über 22 000 Besucher bei 45 Aufführungen im Vorjahr, die eine gute Auslastung von mehr als 80 Prozent bedeuten. Ein Wert, der seit Jahren erreicht und übertroffen wird. Er bedankte sich bei allen, die zu diesem stolzen Ergebnis beitrugen, mit dem man mittlerweile eine gewisse wirtschaftliche Stabilität erreicht habe.

Da es diese Stabilität weiterhin nachhaltig zu sichern gilt, habe man Pläne erarbeiten lassen und vorgelegt, die eine stationäre Festspielanlage hinter der Burg mit einer vergrößerten Tribüne für 650 Zuschauer vorsehen (Die Main-Post berichtete).

Michelbach zeigte sich zuversichtlich, dieses für die Stadt und die gesamte Region äußerst bedeutende kulturelle „Leuchtturmprojekt“ umsetzen zu können. Um der zentralen Bedeutung mehr Gewicht zu verleihen, sollen die Festspiele künftig den Namen „Main-Spessart-Festspiele in Gemünden“ tragen. Außerdem soll der Förderverein in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt werden. Die bisher erfolgten Gespräche mit den potenziellen Zuschussgebern von Europäischer Union, Freistaat Bayern, Bezirk Unterfranken, Landkreis Main-Spessart und Stadt Gemünden stimmten ihn optimistisch, das Millionenprojekt als „gewaltigen Kraftakt“ realisieren zu können: „Mit dem neuen Festspielhaus und den Sozialräumen erhalten auch die Schauspieler endlich Rahmenbedingungen, die sie schon lange verdient haben.“

Der Vorsitzende verabschiedete anschließend die bisherige Geschäftsführerin Friederike Möbus, die an die Bayerische Staatsoper München wechselt. Die Jahre in Gemünden seien für sie sehr wertvoll gewesen und sie habe spannende Spielzeiten und eine tolle Gemeinschaft erlebt, sagte Möbus zum Abschied: „Macht weiter so“. Ihre Nachfolge tritt Julia Kiefer an, die in Gemünden bereits als Schauspielerin und als Regisseurin tätig war.

In seinem Grußwort bescheinigte Bürgermeister Jürgen Lippert dem Festspielverein über Jahre hinweg einen außergewöhnlichen Erfolg und sagte jede der Stadt mögliche Unterstützung zu. Er nannte die Errichtung einer neuen Spielstätte ein „großes, aber nicht unerreichbares Ziel“. Egal wie die Festspiele dann heißen werden, wichtig sei, dass darunter der Namen Gemünden steht. Der scheidenden Geschäftsführerin Friederike Möbus wünschte er für ihren weiteren Werdegang alles Gute: „Wir freuen uns, dass damit in gewisser Weise auch die Staatsoper München von den Scherenburgfestspielen profitieren kann.“

Attraktives Programm für Freude an Kultur

Mit Blick auf das neue Programm zeigte sich Michelbach überzeugt, dass Intendant Peter Cahn mit den drei Stücken „Petticoat und Minirock“, „Außer Kontrolle“ sowie „Pippi in Taka-Tuka-Land“ wieder drei attraktive, ansprechend Stücke ausgewählt hat. Außerdem wolle man erstmals auch im Winter an einem Spielort in der Stadt aktiv sein.

Cahn berichtete, dass bereits ein Workshop statt gefunden hat und demnächst die ersten Sprechproben anstehen. Wie immer werde man sich punktuell mit professionellen Schauspielern verstärken. „Außer Kontrolle“, eine im Regierungsviertel in Berlin angesiedelte spannende Komödie vom englischen Autor Ray Coony, wird ausschließlich von Burgschauspielern besetzt. Die Schlagerrevue „Petticoat und Minirock“ entführt das Publikum in die 1950er und 1960er Jahre und „Pippi in Taka-Tuka-Land“ wird nicht nur Kinder ansprechen, ist sich Cahn sicher.

Das Beiprogramm mit der bayerischen Vollblutkabarettistin Luise Kinseher, der auch mit professionellen Musikern besetzten Bigband der Musikschule Gemünden und den Well-Brüdern, früher bekannt als Biermösl-Blosn und hochmusikalische und kabarettistische Begleiter von Gerhard Polt, sei ebenfalls äußerst attraktiv.

„Wir bieten absolut professionelles Theater und unser Ziel und unser Auftrag ist es nach wie vor, möglichst viele Menschen aller Alters- und Bevölkerungsschichten für das Theater zu gewinnen. Wir wollen Freude, Kunst und Kultur vermitteln“. Für viele sei das der Einstieg, sich näher mit dem Theater zu befassen und vielleicht auch einmal Klassiker zu sehen, wie sie die großen Bühnen bieten, sagt Cahn, und hat keine Zweifel daran, dass die Erfolgsgeschichte der Festspiele auch in diesem Jahr weitergeschrieben wird.

Informationen und Karten gibt es im Büro der Scherenburgfestspiele, Scherenbergstraße 2, 97737 Gemünden, Tel.: (0 93 51) 54 24; E-Mail: mail@scherenburgfestspiele.de; Internet: www.scherenburgfestspiele.de

 
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