
Um für die Scherenburgfestspiele eine feste Spielstätte hinter der Burg zu realisieren, hat der Festspielverein der Stadt Gemünden noch einiges an Arbeit vor sich. Das berichtete der Vorsitzende Hans Michelbach in der Jahresversammlung des Fördervereins „Freunde der Scherenburgfestspiele“.
So sei der Bauantrag in Überarbeitung, da die Tribüne nicht über die Burgmauer hinausragen dürfe. Man habe deswegen intensiv mit der Denkmalpflege gearbeitet. Mit einem Bodengutachten, das mit einer Probebohrung verbunden war, musste die Beschaffenheit der geologischen Formationen im Untergrund geklärt werden. Außerdem bedarf das Vorhaben einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Seit Herbst werden deswegen von einem Büro für Landschaftsarchitektur die auf dem Gelände vorkommenden Tiere und Pflanzen erfasst.
Das kostet Zeit, und es ist mit Arbeit und Kosten verbunden, so Michelbach. Erst wenn diese Vorgaben erfüllt sind, könne der Bauantrag genehmigt werden. Bürgermeister Jürgen Lippert, der stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins ist, hofft, dass die Voraussetzungen für die neue Bühne erfüllt werden können. Die Festspiele seien aus Sicht der Stadt etwas ganz besonderes.
Deckungslücke derzeit 120 000 Euro
„Wir hätten die neue Spielstätte gern 2020 zur Verfügung gehabt“, sagte Hans Michelbach. Dazu müsste die Baugenehmigung aber heuer erteilt werden. Das entschieden jedoch die Baubehörden, sagte er. Und die wollten erst einmal die Gutachten vorliegen haben.
Nicht zuletzt für diese Gutachten müsse der Festspielverein finanziell in Vorlage gehen, so Michelbach. Die Kosten des Projekts sind seinen Angaben nach dennoch zum großen Teil gedeckt. So seien Zuschüsse von der Stadt, vom Kreis und vom Bezirk zugesagt. Es gibt eine Leader-Förderung der EU und Geld vom Freistaat. Dazu rechnet Michelbach mit Unterstützung vom Bund, auch wenn der Etat für 2020 noch nicht beschlossen sei. Er sprach von einer Deckungslücke von derzeit 120 000 Euro. Dieses Geld will der Festspielverein mithilfe der von der Stadt zugesagten Bürgschaft aufnehmen.
Dass sich das noch fehlende Geld erwirtschaften lässt, davon geht Michelbach aus. „Es ist auch Mut notwendig“, sagte er, verwies aber darauf, dass schon in der Vergangenheit Investitionen von rund 450 000 Euro für Tribüne und Zeltdach wieder eingespielt worden seien. Michelbach dankte dem Förderverein, weil dessen Arbeit dazu beitrage, die feste Spielstätte hinter der Burgmauer zu realisieren und damit die Scherenburgfestspiele für die Zukunft zu sichern.
Vorstand bleibt bis auf eine Position unverändert
Die Formalien der Versammlung des Fördervereins waren schnell erledigt. Vorsitzender Helmut Kraft gab einen kurzen Bericht ab und informierte für den verhinderten Schatzmeister Thomas Ködel auch über den Kassenstand, der zu Jahresbeginn knapp 5800 Euro betrug. Ausgaben hatte der Verein im vergangenen Jahr keine. Prüferin Uschi Hartmann bescheinigte eine einwandfreie Kassenführung. Die Entlastung von Kassier und Vorstand erfolgte einstimmig. Angeregt wurde, die Mitgliederwerbung zu verstärken. Derzeit hat der Förderverein für die Scherenburgfestspiele 57 Mitglieder.
Bei der nach drei Jahren anstehenden Wahl des Vorstands gab es nur eine Änderung. Vorsitzender bleibt Helmut Kraft. Stellvertreter ist weiter Bürgermeister Jürgen Lippert. Als Schriftführerin fungiert wie bisher Edith Michelbach-Schulz. Die Kasse führt weiter Thomas Ködel. Beisitzer bleiben Heidi Kirsch, Manuela Rubenbauer, Stefan Joa und Günther Felbinger. Melanie Schelbert löst die ausscheidende Karin Offensberger als Beisitzerin ab. Die Kasse prüfen wie bisher Uschi Hartmann und Inge Albert.
Julia Kiefer, die Geschäftsführerin der gemeinnützigen Festspiel-GmbH, bat die Mitglieder des Fördervereins um Unterstützung an dem Stand, die die Festspiele bei den Märkten in der Stadt betreiben, als nächstes beim Frühlingsmarkt am 14. April.