Seit Freitag ist die Scherenberghalle, die größte Veranstaltungshalle im Landkreis, wieder uneingeschränkt für 1200 Besucher zugelassen. Bürgermeister Georg Ondrasch, Jasna Blaic von der Touristinfo und Martin Drescher vom städtischen Bauamt verkündeten bei einem Pressetermin die frohe Botschaft.
Seit 2010 das Landratsamt bei einer Überprüfung festgestellt hatte, dass vor allem die Flucht- und Rettungswege nicht bzw. wegen Anbauten („Haus des Gastes“) nicht mehr den Bestimmungen entsprechen, war die Besucherzahl auf 600 beschränkt. Mit einigen Nachbesserungen für schätzungsweise insgesamt 60 000 Euro hat die Stadt nun die Anforderungen erfüllt; inzwischen nahm das Landratsamt das Flucht- und Rettungswegekonzept und die Parkplatzeinteilung ab.
Türen mit Panikschlössern
Zunächst ließ die Stadt die Außentüren des „Haus des Gastes“ durch solche mit sogenannten Panikschlössern versehen. Damit können die Türen, auch wenn sie verschlossen sind, stets von innen durch bloßes Drücken geöffnet werden.
Jetzt kamen noch zwei neue Notausgänge in der Außenwand an der Stirnseite der Halle dazu. Sie bleiben dauerhaft geschlossen. Nur im Notfall und nur durch Herunterreißen von Plastikabdeckungen können die Panikschlösser an diesen Türen betätigt werden. Damit sei sichergestellt, dass diese neuen Türen nicht etwa für Rauchpausen im Freien genutzt werden. Durch die nunmehr vier Ausgänge können binnen Minuten jeweils 300 Personen ins Freie evakuiert werden.
Die beiden neuen Notausgänge münden in den auch als Feuerwehrzufahrt dienenden Rettungsweg um die Halle zwischen Hofweg und Großparkplatz. Dieser Weg hat an beiden Enden große Metalltore, die mittlerweile zwar auch mit Panikschlössern versehen sind, zunächst jedoch nicht verschlossen werden sollen. Die Tore seien eine Abgrenzung wie zum Beispiel Gartentüren, die in der Regel auch niemand unbefugt öffne, meint Martin Drescher.
Des Weiteren wurde die Lüftungsanlage der Halle überprüft und gewartet und von einer Fachfirma für voll funktionsfähig und ausreichend für 1200 Menschen in der Halle befunden. Ausgelegt war sie einmal für 800 Personen – allerdings Raucher. Da mittlerweile das allgemeine Rauchverbot besteht, genügt eine wesentlich geringere Umwälzleistung. Bürgermeister Ondrasch berichtet, die Lüftungsanlage arbeite am besten bei geschlossenen Fenstern, habe die Firma erläutert. Die Fenster bei Veranstaltungen geschlossen zu halten, sei des Lärmschutzes wegen eine Forderung der Anlieger in der Schulstraße, die künftig auch strikt erfüllt werde.
Die augenfälligste Neuerung an der Scherenberghalle ist die Markierung des Großparkplatzes mit rot-weißen Stickeln und ebensolchem Trassierband. Im asphaltierten Bereich sind einige Parkbuchten und Behindertenparkplätze aufgemalt.
Markierte Parkflächen
Damit erfüllt die Stadt die Auflage des Landratsamts zu den Stellplätzen und Rettungswegen. Da eine Asphaltierung des Platzes aus Kostengründen nicht Frage kommt, sollen Stickel und Trassierband jeweils vor Großveranstaltungen angebracht werden. Für die Stickel sind Bodenhülsen in die Fläche eingelassen.
Bei Großveranstaltungen wird die Stadt immer Parkplatzeinweiser vorschreiben. Das kann der Veranstalter selbst übernehmen und gegen Rechnung der Gemündener Feuerwehr überlassen. Die Parkplatzeinweiser füllen zunächst den Großparkplatz und lenken bei Bedarf die Autofahrer zu den Parkplätzen der Mittelschule und des Kindergartens sowie ins Gebiet „Äußerer Hofweg“. Die geforderte Zahl an Parkplätzen sei damit auf jeden Fall nachgewiesen, sagt Georg Ondrasch. Die Parkplatzeinweiser werden auch darauf achten, dass die Schulstraße nicht von Fremden beparkt wird.
Ein weiteres Entgegenkommen gegenüber den Anliegern der Schulstraße sei, den Großparkplatz weiterhin nur bei Großveranstaltungen zu öffnen, so Bürgermeister Ondrasch. Damit verhindere man, dass dort Lastwagen über Nacht abgestellt und frühmorgens mit Lärm gestartet würden.
Zu den Stichworten Großveranstaltungen und 1200 Besucher merkt Jasna Blaic an, dass bei Bestuhlung der Halle nur etwa 1000 Leute untergebracht werden, beim Stellen von Tischen und Stühlen noch weniger. Die Zahl von 1200 werde allenfalls bei besonderen Musikveranstaltungen erreicht.
Jeweils unter 1000 Besucher
Sieben Großveranstaltungen sind nach derzeitigem Stand bis zum Ende des Jahres geplant: Trinkwassertagung Nordbayern am Mittwoch und Donnerstag, 26. und 27. September, Benefizkonzert zugunsten des Hallenbads am 27. Oktober, Konzert des Jugendphilharmonieorchesters am 3. November, Bosch-Rexroth-Jubilarfeier am 16. November, Abschlusskonzert von „femina musica“ am 1. Dezember, Bosch-Rexroth-Seniorenweihnachtsfeier am 8. Dezember und Konzert „Magic Tenors“ am 31. Dezember. Dass die Besucherzahl die 1000er Marke erreicht, erwartet Blaic allenfalls bei „femina musica“.
Nichts für ungut, aber die Überschrift und die Einleitung sind schlichtweg FALSCH!