
Auf der durch den Sinngrund führenden Staatsstraße 2303 ist in absehbarer Zeit mit größeren Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Grund ist die geplante Erneuerung der rund 400 Meter langen Ortsdurchfahrt in Schaippach.
Bekannt wurde dies in der von 43 Personen besuchten Bürgerversammlung im Dorfgemeinschaftshaus, wo Bürgermeister Jürgen Lippert und der Leiter des Kommunalunternehmens Stadtwerke, Henry Bürgermeister, über den Sachverhalt informierten.
Demnach sollen im Zuge der Erneuerung der Ortsdurchfahrt durch das staatliche Bauamt Würzburg auch die Wasserleitung, der Kanal, die Stromleitung und die Straßenbeleuchtung ausgetauscht werden, wofür die Stadtwerke zuständig sind. Voraussichtlich sollen in den Gehsteigen auch Leerrohre für den Breitbandausbau verlegt werden.
Lastwagen werden großräumig umgeleitet
Geplant ist, die Baumaßnahme größtenteils mit halbseitiger Sperrung der Straße zu bewältigen. Allerdings werde eine kurzzeitige Vollsperrung wohl nicht zu umgehen sein, hieß es. Der Schwerlastverkehr soll großräumig umgeleitet werden.
Wie lange der Bau dauern werde, sei derzeit schwer zu sagen, antwortete Henry Bürgermeister auf eine Frage aus dem Publikum. Aktuell stehe die Planung für dieses Projekt kurz vor dem Abschluss. Ziel sei, noch im Jahr 2024 mit dem Bau zu beginnen, sagte er, während sich Lippert in Sachen eines möglichen Baubeginns etwas vorsichtiger zeigte.
Wie auch immer. Das Problem ist nicht in erster Linie der Baubeginn, sondern der Bau selbst. "Wenn das Ding gemacht wird, ist die Hölle los", sagte Lippert ohne um den heißen Brei herumzureden.
Ein Mann wollte wissen, ob auf die Anwohner Kosten zukämen. Dies verneinte Lippert. Einzige Ausnahme sei, wenn jemand im Zuge der Maßnahme Hausanschlussleitungen auf seinem eigenen Grundstück erneuert haben möchte. Henry Bürgermeister riet Hauseigentümern, die für die Zufahrt zu ihrem Grundstück abgesenkte Gehsteige haben wollten, dies rechtzeitig dem Kommunalunternehmen Stadtwerke zu melden. Lippert versicherte, dass die Planung den betroffenen Anwohnern auf jeden Fall noch vorgestellt werde – "so früh wie möglich".
Ein anderes größeres Thema in der Bürgerversammlung war die denkmalgeschützte Sinnbrücke in Schaippach. Es sehe so aus, als ob diese in naher Zukunft saniert werde, sagte Lippert. Vorgesehen sei ein Baubeginn im kommenden Jahr. Dank des Einsatzes von Bernd Rützel (Stadtrat und Bundestagsabgeordneter) sei mit einer hohen Förderung zu rechnen.
Bei Hochwasser mache die Brücke Probleme, weil sich aufgrund geringer Durchlassmengen das Wasser anstaue, sagte ein Mann und fragte, was in diesem Zusammenhang geplant sei. Die Brücke sei denkmalgeschützt und werde insofern nach der Sanierung im Wesentlichen nicht anders als jetzt aussehen, antwortete Lippert. Für den allgemeinen Verkehr werde sie auch nach der Sanierung nicht geöffnet, sagte er auf eine weitere Frage. Auch dieses Projekt werde noch öffentlich vorgestellt.
Aus dem Kanal am Sportplatz wachsen Bäume
Weitere Themen, die in der Bürgerversammlung angesprochen wurden, waren der Missbrauch des Uferbereichs der Sinn als Hundetoilette sowie die Idee, dort Bäume zu pflanzen und am Radweg Bänke aufzustellen. Vorgeschlagen wurde auch, die Hecke im Friedhof zu kürzen. Kritik geübt wurde an zu grobem Schotter auf einem steilen Stück des Radwegs, einer Rattenplage im Umfeld der Sinn und dass samstags keine Busse mehr nach Gemünden fahren. Angesprochen wurde auch, dass aus dem Kanal am Sportplatz Bäume wachsen.
Auf die Frage eines Mannes nach den Plänen für eine Schaippacher Ortsumgehungsstraße sagte Lippert, dazu habe er keine neuen Informationen, aber "gefühlt" sei man in dieser Sache wohl nicht weitergekommen.