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AURA
Sauplatz wird zum geselligen Schauplatz
Roland Bauernschubert
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:48 Uhr

„Es ist geschafft!“ Erleichterung und Stolz klangen aus der Stimme von Bürgermeister Wolfgang Blum in seiner Festrede zur Einweihung des neuen Dorfplatzes im Herzen von Aura. Er übergab das „Jahrhundertbauwerk“ im Rahmen einer würdigen Feier seiner Bestimmung als neuer Dorfmittelpunkt, Ort der Geselligkeit und Platz des Zusammentreffens der Generationen. Damit widmete er den Platz auch gleichzeitig den Bürgern von Aura. „Die Anregungen zur Nutzung des Platzes sollen aus der Bevölkerung und aus den Vereinen kommen“, appellierte Blum an die rund 500 Festbesucher.

Sauplatz sollte attraktiv werden

Zwölf Jahre sind vergangen, seit der Entscheid des Amtes für ländliche Entwicklung erging, die Dorferneuerung in Aura anzupacken. Zentrales Projekt war von Anfang an, den ehemaligen Sauplatz, einen unansehnlichen Flecken an der Kreuzung Haupt- und Kirtelstraße, zum attraktiven Dorfmittelpunkt herzurichten und gleichzeitig die dahinterliegende historische Treppe zur Erasmuskapelle wieder aufzubauen.

Doch zunächst, erinnerte Blum in seiner Rede, standen dem Vorhaben fünf Wohn- und landwirtschaftliche Nutzgebäude im Wege. Nach und nach kaufte die Gemeinde die teilweise baufälligen Anwesen auf, ließ diese abreißen und schuf so Raum für den neuen Dorfplatz. Damit entstand auch gleichzeitig eine völlig neue Sicht auf die Erasmuskapelle und die zu dieser führende verborgene Sandsteintreppe. Über viele Jahrzehnte war die Treppe für jeglichen Zugang gesperrt und, so Blum, dem Verfall preisgegeben. Sie musste im Zuge der Restaurierung zunächst komplett abgerissen werden, um anschließend nach dem historischen Vorbild, aber unter modernsten architektonischen Vorgaben, wieder erbaut zu werden.

Wie tragfähig ist der Fels?

Geologische Gutachten wurden erstellt, um den darunter liegenden Fels auf seine Tragfähigkeit zu überprüfen. Danach wurde ein Betonfundament geschaffen und damit eine stabile Grundlage für den neuen Treppenaufgang. Dafür konnten jedoch die jahrhundertealten Sandsteine der Original-Treppe aus Sicherheitsgründen nicht wieder verwendet werden. Sie wurden durch neue Stufen ersetzt und die historischen Steine fanden stattdessen in der Gesamtanlage des Dorfplatzes eine neue Verwendung. Die Treppe, dem Original aus dem 18. Jahrhundert getreu nachgebaut, bilde nun, so Blum, die räumliche und zeitliche Verbindung zwischen der Erasmuskapelle aus dem 15. Jahrhundert und dem funktionellen Dorfmittelpunkt des 21. Jahrhunderts.

Respekt für monumentales Werk

Ottmar Porzelt, Leiter des Amtes für ländliche Entwicklung (ALE), zollte dem „monumentalen Bauwerk“ große Anerkennung. Er zeigte auf, dass in die Flurneuordnung (Kosten 2 Millionen Euro) und Dorferneuerung (1,8 Millionen Euro) bislang Zuschüsse in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro nach Aura geflossen sind. Er betonte den Einsatz des ALE für die integrierte ländliche Entwicklung und gratulierte Aura für das gelungene Projekt.

Pfarrer Gunnar Zwing, der gemeinsam mit Pfarrer Edward Zarosa die kirchliche Weihe des neuen Dorfplatzes vornahm, charakterisierte den neuen Dorfplatz als „Blickpunkt, Treffpunkt und Mittelpunkt“. „Dabei“, so Pfarrer Zwing, „war der historische Name ,Sauplatz‘ noch vor zwei Jahren mehr als passend.“

Der Ronkarz-Garten von Aura

Für ihn zeigt die Erhaltung dieses historisch gewachsenen Ensembles dafür, dass die Bürger ihren Ort schätzen und sich hier wohl fühlen. Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel (SPD), verpackte seine Bewunderung für Auras neues Schmuckstück in einen Vergleich: „Wir dachten, wir hätten in Gemünden den einzigen Ronkarz-Garten, aber jetzt hat Aura auch einen“, so Rützel augenzwinkernd. Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab (CSU), bekannte seine ganz persönliche Beziehung zum Auraer Dorfplatz, weil es ihm vergönnt war, die ins Stocken geratenen staatlichen Zuschusszahlungen durch seine Einflussnahme wieder in Gang zu bringen.

Nach den Grußworten von Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Fahn (FW) und Landrat Thomas Schiebel griff noch Valtin Diez vom Planungsbüro Diez und Partner zum Mikrofon. Er hob die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Aura und vor allem mit Bürgermeister Blum hervor. Diez betonte, dass alle Gewerke des Projekts von lokalen und regionalen Firmen zur großen Zufriedenheit der Planer ausgeführt wurden.

Er zollte vor allem der Firma Haas (Fellen) großes Lob für die Bauausführung aller Steinarbeiten am Platz und an der Treppe. Gemeinsam sorgten schließlich die Firmen Diez und Haas mit ihren Spenden dafür, dass es für die erste Feier auf dem neuen Dorfplatz Freigetränke für alle gab.

 
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