Bei einer Versammlung des Schulverbands der Mittelschule Marktheidenfeld informierte der Vorsitzende, Bürgermeister Thomas Stamm, im Sitzungssaal des Rathauses über den Fortgang der Sanierungspläne für die Gebäude an der Straße "Am Maradies".
Zuvor hatten die Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsgemeinden in einer ausführlichen und nichtöffentlichen Sitzung mit den beauftragten Planern über die Entwicklung und die Kostensituation beraten. Beteiligt waren die Architektengemeinschaft GKP-Harth sowie die Fachplaner Zinßer-Ingenieure (Heizung, Lüftung, Sanitär), Zink-Ingenieure (Elektrotechnik), Dietz und Partner (Außenanlagen) sowie Haase und Bey Architekten (Kostensteuerung, Fördermittelberechnung).
Zusammenfassend erläuterte Stamm, dass man sich in Abstimmung mit den Behörden zu einem zusätzlichen Neubau von vier Klassenräumen an beiden Ende des Nebengebäudes der Mittelschule entschlossen habe. Geschäftsführerin Petra Vollmer verwies in die Zusammenhang auf den unstrittigen Raumbedarf einer weiter wachsenden Schule. Die zusätzlichen Räume haben den positiven Nebeneffekt, dass eine Interimslösung während der Maßnahmen in zwei Bauabschnitten kleiner ausfallen könnte. Allerdings schlagen dafür weitere Kosten von rund 1,25 Millionen Euro zu Buche.
Umdenken in Sachen Wärmeversorgung
Ein Umdenken, so führte Stamm aus, habe es in Sachen Wärmeversorgung gegeben. Bisher war eine Holzpellet-Heizanlage in Betracht gezogen worden. Nun möchte man sich mit Photovoltaik auf den Dächern und moderner Wärmepumpen-Technologie einer energieautarken Lösung nähern.
Die langfristig vom Schulverband und seinen Mitgliedern zu finanzierenden Kosten summieren sich laut Berater Haase und Bey inzwischen auf einen Betrag von 29.978.000 Euro auf. Bei staatlichen Fördermitteln mit einem Gesamtanteil von 40 Prozent der förderfähigen Kosten könne man mit Zuschüssen in Höhe von rund 12.572.000 Euro rechnen. Wenn man 50 Prozent erreichen könne, steigert sich der Förderbetrag auf 14.177.000 Euro. Die gegenwärtigen, heftigen Preissteigerungen bei Baumaßnahmen würden aber, so war sich der Schulverbandsvorsitzende sicher, noch manche Frage aufwerfen.
Anerkennung als Umweltschule
Die Rektorin der Mittelschule, Annette Hettiger, sah ihre Schule auf einem guten Weg zur Anerkennung als Umweltschule. Kurz berichtete sie über den Alltag von derzeit 436 Schülerinnen und Schülern in 23 Klassen. Kopfzerbrechen bereite aktuell die Eingliederung von Flüchtlingskindern in den Unterricht. Sechs Schülerinnen und Schüler seien bereits in den Regelklassen. Dort bemühten sich gerade auch Jugendliche aus russlanddeutschen Familien mit ihren Sprachkenntnissen als Tutoren um eine schnelle Integration, was man nur als sehr erfreulich bewerten könne.
Nach den Osterferien könne man dann mit zusätzlichem Fachpersonal mit einer eigenen Willkommensklasse starten. Hettiger lud abschließend zum Schulfest aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Mittelschule am 16. Juli ab 15 Uhr ein.
Einige Vergaben wurden in der öffentlichen Sitzung bekanntgegeben. So erfolgte eine Begutachtung des Dachs der Schulturnhalle für 1074 Euro durch das Ingenieurbüro Peter Kunkel aus Aschaffenburg. Die Marktheidenfelder Firma Rudolf Ries erbrachte Gerüstarbeiten von 3961 Euro. Erforderliche Prüfbescheinigungen für das Haupt- und Nebengebäude sowie die Turnhalle wurde vom Brandschutzbüro Rassek und Partner (Würzburg) mit Gesamtkosten von gut 18.000 Euro erstellt.
Verpflegung der Mittagsbetreuung wird teurer
Außerdem war das IT-Fachplanungsbüro MultiNet GmbH (München) mit der Ausschreibung digitaler Bildschirme mit Kosten von 4624 Euro beauftragt worden, womit sich die Versammlung einverstanden zeigte. Zur Beschaffung dieser Bildschirme im Rahmen des Digitalpakts Schule erhielt der Schulverband Anfang März einen Zuwendungsbescheid der Regierung von Unterfranken von gut 177.000 Euro, so dass die Beschaffung nun zügig umgesetzt werden kann.
In Sachen Datenschutzmanagement hat sich der Schulverband der Zusammenarbeit mit der Kommunalen Allianz Marktheidenfeld angeschlossen. Deshalb wurde Christian Brand von der Marktheidenfelder Stadtverwaltung als Datenschutzbeauftragter durch Volker Noë vom beauftragten Dienstleister Octothorpe GmbH abgelöst.
Nach längerer Zeit sah sich der Schulverband dazu veranlasst, den monatlichen Beitrag für die Verpflegung der Mittagsbetreuung an der Mittelschule von 72 Euro auf 74 Euro anzuheben. Geschäftsführerin Petra Vollmer bewertete diese Anpassung als durchaus sozialverträglich. Am Ende waren die Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsgemeinden einverstanden, dass künftig zur Schulverbandsversammlung auch auf elektronischem Weg eingeladen werden kann.