In der ersten Sitzung des Marktheidenfelder Stadtrats nach den Sommerferien stand ein Antrag der CSU-Fraktion auf der Tagesordnung. In dem ging es um den Jugendraum im Stadtteil Altfeld. Nachdem der Container an der Halle hinter der Raiffeisenbank entfernt worden war, zog der Jugendtreff ins ehemalige Milchhäusle. Zwischen zehn und 20 Jugendliche treffen sich dort etwa einmal in der Woche treffen und veranstalten hin und wieder Feiern, erklärte Jugendpflegerin Stephanie Namyslo. Probleme gebe es dabei kaum, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen gingen gut eigenverantwortlich mit dem Jugendtreff um.
Die Nutzung als Jugendtreff müsse allerdings noch genehmigt werden, und die Vorschriften für das Gebäude müssen eingehalten werden, beispielsweise was den Schallschutz, die Wärmedämmung und die Barrierefreiheit anbelangt. Die CSU beantragte, die Kosten dafür und mögliche Eigenleistungen zu ermitteln.
Stadträte überrascht von hohen Kosten
Die CSU-Fraktion ging dabei davon aus, dass die Maßnahme den Ansatz von 15 000 Euro für die Voruntersuchung übersteigen werde. Doch mit der Kostenschätzung, die der stellvertretende Bauamtsleiter Martin Scheuner in der Sitzung präsentierte, hatten weder die CSU- noch die anderen Städträte gerechnet: 225 000 Euro müssten demnach in das Milchhäusle investiert werden, wovon alleine etwa 67 000 Euro für die Wärmedämmung aufzuwenden wären.
„Wir bitten darum, dass die Situation für die Jugendlichen in Altfeld verbessert wird“, sagte CSU-Fraktionssprecher Christian Menig. Kosten in dieser Höhe seien allerdings beim Verfassen des Antrags nicht bekannt gewesen. Die Bauabteilung solle überlegen, ob man den Vollwärmeschutz nicht reduzieren könne. Auch die anderen Fraktionen äußerten sich grundsätzlich positiv über den Jugendtreff Altfeld, baten aber auch dringend darum, nach Einsparmöglichkeiten zu suchen. Bei einem Ortstermin wollen sich die Stadträte demnächst einen Eindruck von dem Gebäude machen. Bis dahin stellt die CSU ihren Antrag zurück.
Projekte für Förderung eingeplant
In Sachen Finanzen informierte Kämmerin Christina Herrmann über mögliche Projekte für Städtebauförderungsprogramme. Ein Gespräch mit der Regierung von Unterfranken darüber habe stattgefunden. Dabei geht es um die Sanierungsberatung und -betreuung mit einem Umfang von 45 000 Euro, das kommunale Förderprogramm (45 000 Euro), den zu schaffenden barrierefreien Zugang des Franck-Hauses (900 000 Euro), die Umsetzung des Konzeptes einer barrierefreien Altstadt (300 000 Euro), die Erweiterung des Lohgraben-Parkplatzes (800 000 Euro), den zweiten Abschnitt des Mehrgenerationenspielplatzes (300 000 Euro), eine Toilette am Brückenparkplatz (200 000 Euro), die Toilettenanlage am Altstadtfriedhof (250 000 Euro) und um die Umgestaltung des Heubrunnenbachs mit Kneippanlage und Skaterplatz (450 000 Euro).
Auf Nachfrage stellte Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder klar, dass die Bedarfsanmeldung nicht bedeute, dass die Projekte – die teilweise noch gar nicht beschlossen sind – umgesetzt würden, und wenn, dann könnten sie auch kleiner ausfallen. Nicht abgerufene Fördersummen kommen anderen Kommunen zugute. Mit einer Bedarfsanmeldung vergebe man sich nichts.