
Von weitem sieht die Ruhmühle noch gut aus. Je näher man jedoch der Getreidewassermühle mit einem Mahlgang am Aubach in Wiesthal kommt, desto sichtbarer werden die Schäden. Der Zahn der Zeit nagt an der rund 400 Jahre alten Mühle. Deshalb möchte der Wiesthaler Mühlenverein die letzte der einst sechs angesiedelten Mühlen wieder auf Vordermann bringen. Über den aktuellen Stand der Planungen für die Instandsetzungsarbeiten berichtete Vorsitzender Reinhard Kunkel am Freitagabend in der Kulturhalle.
Und da gab es für die rund 30 Anwesenden des 80 mitgliederstarken Vereins durchaus Positives zu hören. Die vier wesentlichen Dinge, die erneuert werden müssen, sind das Mühlenrad, die Dacheindeckung, Fenster und Türen sowie der Wassereinlauf. Im Mittelpunkt steht vor allem das Mühlrad, dessen Zustand laut Kunkel "von Tag zu Tag schlechter wird".
Um das rund 30 000 Euro Renovierungsprojekt stemmen zu können, kann der Mühlenverein auf vier Geldquellen zurückgreifen: Dies wären Zuschüsse von der Gemeinde Wiesthal in Höhe von bis zu 15 000 Euro und vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) von bis zu 14 000 Euro.
Eine Spende von 1000 Euro hatten die beiden Vorsitzenden des Open-Air Clubs Sebastian Büdel und Patrick Kunkel mitgebracht. "Das ist ein absolutes Aushängeschild für Wiesthal", äußerte sich Sebastian Büdel bei der Scheckübergabe und sagte auch handwerkliche Unterstützung bei den Arbeiten zu.
Auf 13 000 Euro an Eigenmittel kann der Mühlenverein zurückgreifen, erläuterte Kassier Alfred Fleckenstein. Ob diese Mittel benötigt werden wird sich zeigen. Auch am Innenleben "nagt der Holzwurm" und ist somit irgendwann einmal renovierungsbedürftig, blickt Reinhard Kunkel bereits in die Zukunft.
Von Seiten der Gemeinde kann mit der Sanierung begonnen werden: Bürgermeister Karl-Heinz Hofmann informierte, dass die einzelnen Gewerke bereits ausgeschrieben und vergeben wurden. "Wir identifizieren uns mit der Mühle, sie ist ein Teil vom Ort und die letzte intakte Mühle im Umkreis", freut sich Rathauschef Hofmann über den Erhalt des "historischen Bauwerks".
Als letzte Maßnahme der Dorferneuerung und Flurbereinigung fand die Mühlensanierung beim ALE guten Anklang und das Amt stimmte einer Unterstützung zu, berichtete der Ortsbeauftragte der Teilnehmergemeinschaft Günter Bachmann. 47 Prozent der Kosten für die Maßnahme werden vom ALE getragen. Auch Eigenleistungen können mit 12,15 Euro pro Helferstunde verrechnet und entsprechend bezuschusst werden.
Da die Arbeiten für das Mühlrad, die Dacheindeckung, die Fenster und Türen größtenteils durch Firmen ausgeführt werden, stehen die Erneuerung des Bachlaufs und der Abbau des Mühlrades im Fokus der Eigenleistungen des Mühlenvereins. Für die Erneuerung des Mühlgrabens steht ein enges Zeitfenster zwischen dem Mühlradaus- und -einbau zur Verfügung und soll noch dieses Jahr angegangen werden. Hierfür werden dringend helfende Hände benötigt, um bei Aufbau-, Reinigungs-, Stemm-, Beton- und Stahlarbeiten zu unterstützen.
Über Helfermeldungen freut sich Reinhard Kunkel über Tel.:/Whatsapp (0163) 4825834 oder E-Mail fam_ku@freenet.de