Unter dem Motto „Tanzen, Singen, Schunkeln, Lachen - wir wollen Hasen glücklich machen“ eröffnete der Faschingsverein Sendelbach am Samstagabend im Pfarrheim vor 200 Närrinnen und Narren die Session 2014. Prinzessin Heidi I. vom Ünnerdorf und Prinz Thomas I. vom Buchenberge (Heidi und Thomas Mersi) hielten fünfeinhalb Stunden das Zepter der Macht über die bunte Narrenschar.
Um es gleich vorwegzunehmen: Die Glanzlichter im Programm waren die Tanzgruppen, die ihren Auftritt nach begeistertem Applaus mit Zugaben krönten. Zu Musik der Neuen Deutschen Welle „Und ich düse, düse, düse im Sauseschritt und bring die Liebe mit“ wirbelten gleich zu Beginn elf Energiebündel in eben diesem Sauseschritt auf die Bühne. „Völlig losgelöst“ gaben sich die FSV-Jüngsten und ernteten dafür großen Beifall.
Bewundert vom Publikum fegte Tanzmariechen Johanna Imhof wie ein Wirbelwind über das Parkett. Trommelwirbel kündigt den Einmarsch der Prinzengarde an, die – vom Nachwuchs unterstützt – zu zackiger Marschmusik das Tanzbein schwang. Mit einer Ehrung überrascht wurde der FVS-Ehrenvorsitzende Herbert Rausch, der heuer auf „40 Jahre Prinzengarde“ zurückblickt. Laut Sohn Michael Rausch gilt er als „Dinosaurier des FVS, der 25 Jahre stellvertretender Vereinsvorsitzender war und sich für keine Rolle zu schade ist“.
Und wo tritt der „Gangnam Style“ des Korea-Imports Psy in Konkurrenz mit den Urgesteinen Deutschen Schlagers? Dazu brauchte es den Ideenreichtum der Sendelbicher Prinzengarde, die mal im Gangnam-Style-Move, mal als Heino, Rudi Carell oder Roy Black die Lachnummer des Abends lieferte. Das Sahnehäubchen war Harald Neubert, der „Ganz in Weiß“ auf die Bühne schwebte.
Kompliment an die Rote Garde und die Blaue Hasengarde für die präzise Choreografie ihrer Gardetänze. Originell im stilechten Kostüm ließen es die „Magic Girls“ bei „Rock Me Amadeus“ zum Falco-Song in zehnfacher Ausführung rocken.
Auch Bürgermeister Ernst Prüße stellte mit Prinzessin Heidi I. im Arm seine tänzerische Begabung unter Beweis. Sitzungspräsident Hans-Peter Wiesner wollte zuvor wissen: „Ist ein guter Politiker auch ein guter Tänzer?“ Das Stadtoberhaupt hatte sich mit zwei Witzen und dieser Aussage zu Wort gemeldet: „Eine dritte Mainbrücke brauchen wir derzeit nicht. Machen wir es wie die Gemündener und setzen eine Fähre ein“.
Als „Marketing-Unfall“ trat Simon Wiesner in die Bütt. Die „Sendelbicher Antwort auf Mario Barth“ verströmte eine „Aura purer Sympathie“, setzte allein auf die „Kraft der Marke“ und stellte fest: „Nichts sagt so gut „Ich liebe dich“ wie Sex. Einmal um die ganze Welt gereist, landete Michael Rausch in der Heimat. Der Globetrotter mit Gitarre im Gepäck kritisiert alle Neuerungen samt Intimverletzung durch das Navi, das verspricht: „Ihre Route wird berechnet“.
Auch zwei kesse Stewardessen (Ida Timmler, Doris Klamt) machten Zwischenstation bei den Sandhasen. Mit „Albatros Eierleins“ auf dem Flug zum Ballermann lautete ihre „Sultanübersetzung“ nach der Landung: „Klappen Sie Ihren Mund zu und schließen Sie Ihre Hose“.
Szenenwechsel: „Ale Lera sint plöt“ war auf der Schultafel des fiktiven Klassenzimmers zu lesen. Hans-Peter Wiesner mimte den Lehrer, fühlte seinem Schülerquartett gehörig auf den Zahn und kam zum Schluss: „Als Schüler seid ihr lausig, als Fasenachter einsame Spitze“.
Dann hieß es: Bühne frei für die Fünf vom „Ö-Team“, die singend und dichtend örtliche Missgeschicke zum Besten gaben. Beleuchtet wurde das Wirtshausleben im Frankenhof, die Bierdusche im Cabrio, ein Student, der sich verrennt, sowie die gemeine Eidechse vom Romberg. Der krönende Abschluss gehörte der Blauen Garde mit ihrem betörenden Showtanz um das ewige Spiel von „Feuer & Eis“.
Weitere Termine im Sendelbacher Fasching: 8. Februar: 2. Prunksitzung; 9. Februar: Seniorensitzung; 27. Februar: Weiberfasching im Frankenhof; 1.März: Hasenball im Sportheim; 3. März: Rosenmontagsball im Frankenhof; 4. März (Faschingsdienstag): ab 9 Uhr Kesselfleischessen am Pfarrheim; ab 13:13 Uhr: Faschingszug.
