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KARSCHT
Sack Zement: Viele Grube an Leute mit Stressen!
Jochen Jörg
 |  aktualisiert: 05.06.2015 18:21 Uhr

Seit es die segensreiche Errungenschaft der E-Mail gibt, bekommen wir hier in der Redaktion so viel Post wie nie. Und es wird jeden Tag mehr. Kaum ist der Computer eingeschaltet, poppen zig neue Nachrichten auf. Womit wir schon nahe am Thema sind, denn viele dieser E-Mails beschäftigen sich mit dem Sexualleben der Damen und Herren Redakteure.

Herrjemine! Woher die Leute nur unsere Vorlieben und Defizite auf diesem Gebiet kennen? Aber vermutlich haben sie sich untereinander abgesprochen, als sie sich unsere Adresse weitergereicht haben, und festgestellt: Wenn wir all die lustvollen Angebote annehmen wollen, brauchen wir auch gleich die nötigen Stärkungspillen dazu.

Vermutlich haben wir von diesen E-Mail-Angeboten zu wenig (eigentlich gar keinen) Gebrauch gemacht, weshalb sich die Absender gedacht haben, unsere Enthaltsamkeit liege weniger am Wollen oder Können, sondern an den fehlenden Mitteln, sich Lust und Pillen leisten zu können. Denn seit einiger Zeit häufen sich die Angebote interessanter Nebenbeschäftigungen.

Ein Beispiel gefällig? „Wir begrüßen Sie und möchten Ihnen die Zusammenarbeit mit unserem Team anzubieten und erzählen über unsere Arbeitsbedingungen. Erstens sollen Sie keine Beitrage einrichten um bei uns zu arbeiten. Das ist eine gute Gelegenheit für die Rentner, Frauen im Schwangerschaftsurlaub, oder für diejenigen, die von den Stressen, der Hektik und der Konkurrenz loskommen möchten.“ Leider ist nicht angegeben, um welche Arbeit es sich handelt. Vielleicht dem Team Deutsch beibringen. Oder E-Mails an andere unschuldige Leute schreiben, die „von den Stressen und der Konkurrenz loskommen“ sollen.

Besonders gestresst sind wir hier in der Redaktion von den zahllosen E-Mails, in denen uns vorgerechnet wird, dass wir viel zu viel für unsere Krankenversicherung bezahlen und jetzt endlich mal zu was Günstigerem wechseln sollen.

In die Abteilung Betrug fallen die Mitteilungen, unsere Konten müssten „in Sicherheit gebracht“ werden: „Geben Sie Ihre personliche Daten ein. Lassen Sie uns Ihr Konto gemeinsam wiederherstellen. Viele Grube!!“ Viele Grube zurück, das macht hoffentlich kein Schwein!

Am Donnerstag kam nun eine E-Mail von Tara. Tara ist Hellseherin und macht uns ach so gelangweilten Redakteuren Hoffnungen: „Das ist sicher! Nach meinen ersten Berechnungen sind Sie im Begriff, bedeutende Veränderungen zu haben, die dabei sind plötzlich in Ihrem Leben einzutreffen.“ (So plötzlich, wie diese blöden E-Mails, deren bedeutende Zahl sich leider nicht verändert.) Aber Tara verspricht noch mehr: „Sodann in den nächsten Tagen wird eine wahrhaftige Flut von aufeinanderfolgenden Glücksfällen sich in Ihrem Leben verbreiten. Was ich entdeckte, übertrifft bei weitem alles, was ich bisher für Sie voraussehen konnte. Ich kann Ihnen versichern, dass Sie im Begriff einer meisterlichen Wendung sind.“ Na, also diese Wendung hätte uns ja schon interessiert, aber dann folgt Taras abtörnender Schlusssatz: „Entdecken Sie meine kostenlosen Enthüllungen im Detail!“ Nee, nee, Tara, bleib mal lieber verhüllt!

 
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