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Karlstadt
Sack Zement: Das Geniale des Vatertags
Gedanken von Günter Roth zu einem besonderen Termin Jahreslauf.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 03.06.2019 02:11 Uhr

Vatertag ist die männliche Antwort auf den Muttertag. Das ist hinlänglich bekannt. Sozusagen eine evolutionäre Weiterentwicklung oder "Muttertag 2.0". Dass dieser Tag oft exzessiv mit Bollerwagen und viel, sehr viel Bier von Männern gefeiert wird, liegt nur daran, dass die Mehrzahl der Frauen ihrerseits nicht zu einer entsprechenden Hommage bereit sind. Deshalb gilt auch hier "Do it yourself".

Dabei sind die Geschichte und das aktuelle gesellschaftliche Leben prall voll von beispielhaften Vaterfiguren: Da gibt es den Papa Schlumpf, Darth Vader, Vader Abraham, Puff Daddy, Väterchen Frost und den allseits beliebten Daddy Cool. Nicht zu vergessen natürlich den "Heiligen Vater" in Rom.

Die Sache mit dem Bollerwagenführerschein

Dass so viele Männer den Vatertag feiern, obwohl sie eigentlich (noch) gar keine Väter sind, hat seine Wurzeln in den mittelalterlichen Klöstern. Dort waren die Mönche und Kleriker meist die Einzigen, die aufgrund ihrer Braukunst über genügend Bier für eine ordentliche Begehung des Vatertags verfügten. Auch waren sie selbst keine Väter – oder? Und, was sich bewährt hat, überdauert eben die Jahrhunderte.

Nach den letzten Wahlen weht hier aber ein ganz anderer Wind. Weil der vergangene Vatertag wieder einmal mancherorts so vollends aus dem Ruder gelaufen ist, überlegt sich jetzt die künftige grün-grüne Regierung für das nächste Jahr neue gendergerechte m/w/d-Regeln, nachdem die Feiernden bei Kontrollen ihre tatsächliche Vaterschaft nachweisen müssen. Es dürfen auch nur biologische und regionale Alkoholika getrunken werden. Bei einem Alkoholwert über drei Promille kann der Bollerwagenführerschein entzogen werden.

Nutzlose Geschenke

Angeblich bekommen auch Väter an ihrem Ehrentag Geschenke von ihren Kindern oder von der Mutter derselben. Doch auch hier herrschen ungeschriebene Gesetze. Sie müssen weich sein – also Krawatte oder Socken. Sie dürfen zu nichts nutze sein und vor allem sie dürfen höchstens die Hälfte von Muttertagsgeschenken kosten. Gemalte oder selbst gebastelte Geschenke, bei denen noch die Fingerabrücke der Erzieherinnen erkennbar sind, werden auch angenommen – meistens jedenfalls.

Genial aber ist die zeitliche Anordnung. Nach dem Muttertag kommt immer ein Montag, nach dem Vatertag aber ein ganzes Wochenende. Ich mein' ja nur!

 
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