
Während die Fahrer der Tour de France sich anschickten, sich auf der letzten Etappe nach Paris bis zur Champs Elysees nicht mehr zu verausgaben, gingen in Gemünden am zweiten Bike Day etwa 90 weibliche und männliche Mountainbiker auf die zum Teil sehr anspruchsvolle Strecken rund um die Scherenburg. Dabei galt es nicht nur die schwierigen Bergpassagen zu meistern, sondern auch zwei Abfahrten über Treppen hinunter in die Altstadt. Die jungen Nachwuchsfahrer fuhren kürzere und weniger schwierige Runden über das Altstadtpflaster.
Günther Felbinger, Vorsitzender des Vereins Gemünden aktiv und in der Sportszene kein Unbekannter, hatte zusammen mit Christian Feistel die Routen ausgesucht und wochenlang viel Freizeit in die Vorbereitung investiert. Erstmals wurde das vom Verein Stadtmarketing Gemünden Aktiv und der Radsportabteilung des TSV Langenprozelten veranstaltete Rennen als Lauf für den Schwenninger MTB-Frankencup gewertet.
Dritte Bürgermeisterin Irmgard Pröschl begrüßte die Teilnehmer und Gäste im Namen der Stadt Gemünden und hieß sie in der Dreiflüssestadt willkommen. Sie dankte den Organisatoren und Sponsoren und den vielen Helfern der Vereine, der Polizei und der Rotkreuz-Bereitschaft für ihre Unterstützung, ohne die so eine Veranstaltung nicht möglich wäre. Den Sportlern wünschte sie viel Spaß und Erfolg.
Nachdem gemäß des Reglements die Startaufstellung nach dem aktuellen Punktestand der Frankencupwertung erfolgt war, erklärte Günter Felbinger noch einmal kurz den Streckenverlauf und die Rennbedingungen. Um 10 Uhr starteten die U 9 Nachwuchsfahrer vor dem Rathaus auf die kleine Runde. Lautstark angefeuert von Eltern, Freunden und sportbegeisterten Zuschauern traten sie in die Pedale und fuhren die kleine Altstadtrunde über Scherenbergstraße und Mainstraße und zurück über die Obertorstraße. Dabei ging es direkt an der St. Peter und Paul-Kirche vorbei, bevor es über drei Treppenstufen zum Ziel am Marktplatz ging. Für die Rennen ab der Altersklasse U 11 gab es die begehrten Punkte für den Franken-Cup Wettbewerb. Viele Gutschriften konnten die Teilnehmer des RC Viktoria Wombach mitnehmen. Die stark vertretenen Nachbarn aus dem Lohrer Stadtteil hatten fast ein Heimspiel und stellten zusammen mit den zahlreichen jungen Sportlern aus Würzburg und Waldaschaff unter Beweis, dass die erfolgreiche Jugendarbeit in diesen Vereinen Früchte trägt.
Richtig spannend wurde es um 14 Uhr, als die 30 Erwachsenen bei sommerlicher Schwüle auf die zwei Kilometer lange Strecke gingen. Schon im Vorfeld war von den aus ganz Franken angereisten Teilnehmern der Respekt zu hören, den ihnen die Passagen rund um die Scherenburg abnötigten. Das Startkommando gab Bürgermeister Jürgen Lippert, der ebenfalls die Teilnehmer willkommen hieß und viel Erfolg wünschte. Auch er bedankte sich bei den Organisatoren für ihr Engagement.
Nach neun schweißtreibenden Runden über den steilen Mühltorberg, schwierigen Wald- und Wiesenpassagen an der Scherenburg und zwei Treppenabfahrten fuhr Uli Schmittlutz aus Baunach in Oberfranken vom RVC Trieb/M-Wave Pro Team, Deutscher Meister 2018 in der Olympischen Disziplin MTB Cross Country, als erster durch die Lichtschranke am Marktplatz. Er sagte danach: "Man liest die Ausschreibung und denkt sich nichts Schlimmes dabei, meldet sich da mal an, und wenn man dann herkommt und die Strecke abfährt, weiß man erstmal, was für eine Hammer-Herausforderung das ist, super genial".
Ähnlich begeistert zeigte sich Organisator Günther Felbinger, der die Rennverläufe während des Tages fachkundig kommentierte: "Insgesamt sind wir mit dem Ablauf und der Organisation sehr zufrieden. Sowohl die Kinder und Schüler, wie die Jugendlichen und Erwachsenen, haben an den beiden Rundkursen sehr viel Freude und Spaß gefunden und die gesamte Veranstaltung wurde sehr gelobt". Der Gemündener Kurs sei als Stadtkurs etwas Besonderes, ähnlich wie bei der Formel 1 das Rennen in Monaco. Die Zuschauer sind da und es gibt Herausforderungen, die sonst nicht zu finden sind. Mit der Aufnahme in den Schwenninger-MTB-Frankencup habe die Veranstaltung enorm profitiert, weil dadurch regionale Spitzenfahrer am Start waren. "Eine starke Leistung lieferte auch unser Helferteam, das alle Aufgaben mit Bravour gemeistert hat."
