Die Premiere der ersten Lohrer „PyroMainia“ ist geglückt: Wer den Samstag auf der Lohrer Mainlände verbrachte, durfte sich bei Sport, Spiel und Tanz oder Nervenkitzel und gewagten Stunts vergnügen. Etwa 3500 Gäste verzeichnete das über achtstündige Spektakel. Mit noch etwas mehr Besuchern am Abend zündete zum Finale Frankens größtes Musikfeuerwerk 2015, wobei wohl der Regen einen größeren Andrang verhinderte. Wenngleich die im Vorfeld genannte Zahl von bis zu 15 000 Besuchern deutlich nicht erreicht wurde, ist eine Wiederholung geplant.
Veranstalter war Hermann Joha, Filmproduzent und Hotelier der Lohrer „Franziskushöhe“. Grundgedanke ist die Unterstützung der Jugendarbeit des TSV Lohr. Der Gewinn des Aktionstags wird Eins zu Eins in die Vereinskasse fließen. Unabhängig vom Besucherstrom werden Joha und Sponsoren die Jugendarbeit mit einer Spende fördern.
Krönender Abschluss war am Abend das spektakuläre Musikfeuerwerk. Pünktlich um 21 Uhr gaben die Radio-Charivari-Moderatoren Daniel Pesch und Dany Füg gemeinsam mit dem Publikum das Startzeichen zur 20-minütigen ersten Lohrer Feuerwerksnacht. 3000 Effekte und 500 Kilogramm Schwarzpulver zündeten dabei die Pyrotechnikern Jürgen Mattis und Julia Schmitt aus Waldzell.
Selbst der Regen beeinträchtigte die Wirkung des Feuerwerks nicht: Der bunte Lichterzauber bahnte sich seinen Weg vom Himmel in die Herzen der staunenden Beobachter. Synchron im Takt der Musik aus Film, Klassik und Charts entstanden Illuminationen mit vielen Ah- und Oh-Effekten. Der Schlussapplaus belohnte die sechswöchige Vorbereitung.
Den ganzen Nachmittag hindurch war – noch bei strahlendem Sonnenschein – auf der Mainlände ein abwechslungs- und actionreiches Programm geboten. Star des Tages war Schauspieler Vinzenz Kiefer (37), Hauptdarsteller der von Johas Firma produzierten RTL-Actionserie „Alarm für Cobra 11“.
Spannend schon Kiefers Ankunft: Nach einem Helikopter-Rundflug über der Mainlände, gelandet auf dem TSV-Platz, fuhr der Serienheld im original Cobra-11-Fahrzeug vor. Dicht gedrängt standen die Zuschauer hinterm Absperrzaun, um kein Stuntmanöver Kiefers zu verpassen. Ein Autogramm plus Handschlag ihres Idols war ihnen sicher.
Kiefer, „der aufgehört hat, die Heiratsanträge der weiblichen Fans zu zählen“, treibt selbst wenig Sport. Die Autobahnpolizei-Hauptrolle sei Sport genug. „Wir haben in 300 Folgen etwa 5000 Autos zerlegt“, verriet Action-Concept-Produzent Joha. Gezeigt wurde Präzisionsfahren und ein Autoüberschlag plus Explosion. Das brennende Auto rief die Lohrer Feuerwehr zur Einsatzdemonstration auf den Plan.
Großen Applaus erntete Motorradstuntfahrer Marc Wojahn für seine Reaktionsschnelligkeit. Als mutige Frau im Cobra-11-Stuntteam ging Tina Lack an den Start. Zur Abendvorstellung hatte leichter Regen eingesetzt, was die Kontrolle über das Fahrzeug schwieriger machte und für zusätzlichen Nervenkitzel sorgte.
Auch Bürgermeister Mario Paul bestaunte die abenteuerliche Stuntshow. Gerade mit Frau und Kindern im Familienauto aus dem Urlaub zurückgekehrt, lasse er es am Steuer eher gemütlich angehen.
Im Rahmenprogramm stellte der TSV Lohr in vielseitigen Präsentationen die Angebotspalette des Vereins von Ballett über Leichtathletik bis hin zu Karate vor. Auf dem Main zeigten Wakeboarder oder Wasser- und Jetskifahrer ihre Künste. „Schöner hätte es nicht werden können“, brachte es Veranstalter Hermann Joha auf den Punkt.
Ulla Menzel, die als Vorsitzende des TSV Lohr bei der Vorbereitung eng mit Joha zusammengearbeitet hatte, stellte eine Wiederholung von „PyroMainia“ in Aussicht.