Die Deutsche Bahn will die Bahnstrecke Gemünden-Flieden im Zeitraum 2024/2025 sanieren und dafür für etwa ein Jahr komplett sperren. Der Gemündener Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel (SPD) setzt sich seit Bekanntwerden dieser Maßnahme dafür ein, dass in der Sperrzeit weitere notwendige Bauarbeiten durchgeführt werden. „Die Sperrzeit bietet die einmalige Chance, auch die Infrastruktur an der Strecke zu sanieren, weil so einerseits wesentlich günstiger gebaut werden kann und keine weiteren Einschränkungen des Bahnbetriebes zu erwarten sind“, so der Abgeordnete in einer Pressemitteilung seines Büros.
Neben Lärmschutzmaßnahmen – die nach Auskunft der Bahn bereits ab 2019/2020 durchgeführt werden sollen – ist für Rützel insbesondere die Sanierung der Bahnhöfe Rieneck, Burgsinn, Mittelsinn und Obersinn wichtig: „Diese Stationen sind leider in einem Zustand, der das Reisen und Pendeln vielen Bewohner und auch Gästen des schönen Sinngrunds sehr erschwert.“ Er hat sich deshalb sowohl an den Vorstand der Deutschen Bahn AG als auch an den Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Enak Ferlemann, gewandt und sich für die barrierefreie Sanierung der Bahnhöfe an der Strecke während der Sperrzeit eingesetzt.
Die Rückmeldungen der Bahn waren bislang wenig ermutigend. Rützel: „Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Bahn die Sanierung der Strecke Gemünden – Flieden als „Leuchtturmprojekt“ bezeichnet und gleichzeitig die einmalige Chance verstreichen lassen will, sich auch um die Bahnhöfe zu kümmern. Nicht nur Schienen und Trasse der Bahnstrecke Gemünden-Flieden sind sanierungsbedürftig, auch die Bahnhöfe müssten dringend erneuert und modernen Anforderungen angepasst werden. Wenn die Bahn ihre Attraktivität steigern und Fahrgäste gewinnen will, sollte sie das nach meiner Auffassung gerade an den Stationen zeigen – erst Recht im Rahmen eines „Leuchtturmprojekts." Dass sich die Bahn auf die 1000 Ein- und Aussteiger pro Tag bezieht, sei nicht mehr zeitgemäß und widerspreche dem Ziel, gleichwertige Lebensverhältnisse im Land herzustellen.
Wichtig wäre, so Rützel, dass die Vorplanungen jetzt beginnen. Er wirbt nun auch bei den kommunalen Entscheidungsträgern um Unterstützung und hat sich deshalb an Landrat Thomas Schiebel gewandt. „Wir sollten hier im Interesse der Region gemeinsam an einem Strang ziehen“, so der SPD-Abgeordnete.
Er hat sich außerdem an den Besteller des Regionalverkehrs der Bahnstrecke Gemünden-Flieden, die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), gewandt und am Rande eines Termins am Bahnhof Gemünden mit Vertretern der DB Station & Service auf sein Anliegen aufmerksam gemacht. Außerdem wird Rützel sich demnächst auch mit dem Vorstand von DB Station & Service treffen. „Eine so einmalige Chance muss genutzt werden. Leider ist noch viel Überzeugungsarbeit nötig“, so der Gemündener Abgeordnete.