Die Sanierung der Gemündener Scherenberghalle wird vom Bund mit 2,7 Millionen Euro unterstützt. Das teilt der Gemündener Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel (SPD) mit. Die Förderung erfolgt aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Die Stadt hatte sich im Herbst mit der Scherenberghalle für das Programm beworben, für das im Jahr 2019 insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
"Das ist ein Hammer", kommentierte Bürgermeister Jürgen Lippert die Nachricht. Man habe Bernd Rützel natürlich gebeten, sich in Berlin für seine Heimatstadt einzusetzen, als sich Gemünden für das Förderprogramm beworben habe. Dass es mit der Aufnahme ins Programm geklappt habe, dafür sei die Stadt Rützel zu herzlichem Dank verpflichtet, so Lippert. Ohne Förderung wäre ein solche Mammutprojekt wie die Sanierung der Scherenburghalle kaum zu stemmen. Bisher werden die Kosten dafür auf sechs Millionen Euro geschätzt.
Dass die Stadt die Förderung bekommt sei ein "Glücksfall für Gemünden", so Rützel. "Ich habe intensiv dafür gekämpft", sagte er. „Ich habe mich in den letzten Monaten vor allem für die Anträge aus Gemünden und Burgsinn (Freibad) eingesetzt." Dass Gemünden Berücksichtigung fand, schreibt er sich deswegen auf seine Fahne. Beide Gemeinden seien auf die Förderung dringend angewiesen, weil die Realisierung ihrer für die soziale Infrastruktur und das gesellschaftliche Zusammenleben wichtigen Projekte die eigenen Möglichkeiten übersteigt, so Rützel. "Für Burgsinn werde ich mich weiter engagieren. Hier muss die Förderung im nächsten Jahr kommen.“
Förderprogramm war 25-fach überzeichnet
Fast 1000 Projektvorschläge hatten Kommunen bis zum Bewerbungsschluss am 19. Dezember 2018 bei dem vom Innenministerium mit der Auswahl betrauten Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung angemeldet. Das Förderprogramm war 25-fach überzeichnet, berichtete Rützel. Um alle Anträge zu berücksichtigen, hätte der Bund statt 200 Millionen Euro fünf Milliarden Euro aufbringen müssen. Dass die Zahl der Projektanträge die der Förderzusagen deutlich übersteigt, zeige, wie wichtig solche Programme sind, so Rützel. „Der Bund allein kann diese Herausforderung kaum stemmen. Auch die Länder müssen dringend ihren Beitrag leisten.“
Im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms fördert der Bund die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur. Der Bund stellt hierfür von 2016 bis 2022 rund 340 Millionen Euro zur Verfügung. Die Auswahl der Förderprojekte, die nun in der zweiten von drei Förderrunden Bundesmittel erhalten, erfolgte anhand fachlicher Kriterien sowie unter Berücksichtigung einer bundesweit angemessenen Verteilung in Anlehnung an den Königsteiner Schlüssel.
Besonderes Augenmerk bei der Auswahl lag auf der zügigen Umsetzbarkeit der Projekte. Die Förderquote des Bundes für dieses Förderprogramm beträgt in der Regel 45 Prozent der Projektkosten. Bei nachgewiesener Haushaltsnotlage der Kommune gibt es die Möglichkeit, eine Erhöhung der Bundesförderung auf bis zu 90 Prozent zu erhalten.
Bundesprogramm unterstützt zwei Projekte in Main-Spessart
Neben der Scherenberghalle in Gemünden fand die Friedrich-Günther-Halle in Zellingen Aufnahme ins Programm und die Turnhalle in Johannisberg im Landkreis Aschaffenburg, den Rützel für die SPD betreut. Für sie stellt der Bund insgesamt 5,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist eine Menge Geld, mit der wir zeigen, wie sehr der Bund sich für die Kommunen einsetzt." In der ersten Förderrunde bekam der Markt Goldbach (Lkr. Aschaffenburg) für die Sanierung und Erweiterung des Waldschwimmbades einen Bundeszuschuss von mehr als zwei Millionen Euro.