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WARTMANNSROTH
Rückblick auf 850 Jahre Geschichte
ham-hgs-jubiläumwartmr-DSCF1856       -  Urkunden-Abschriften: Werner Ziegert zeigt einen Ausdruck aus dem Kopialbuch.
Foto: Gerd Schaar | Urkunden-Abschriften: Werner Ziegert zeigt einen Ausdruck aus dem Kopialbuch.
hgs
 |  aktualisiert: 15.06.2015 11:58 Uhr

Die über Jahrhunderte wechselnde Benennung des Dorfes mit Wartmannsroda, Wartsmennserode, Waldmannsrode weist auf eine Rodung hin, die ein Wartmann oder Waldmann einst vornahm. Einst war es Bestandteil der karolingischen Schenkung, als Hammelburg samt Umland unter Karl dem Großen an Fulda fiel. Das Original der Urkunde des Abtes Markward I. (1150 bis 1165 im Amt) aus dem Jahre 1165, in der Wartmannsroth erstmalig erwähnt wird, existiert nicht mehr. Es gibt allerdings eine Abschrift des Dokuments im Kopialbuch aus dem 15. Jahrhundert, eingelagert im Staatsarchiv Marburg.

Bauern üben den Aufstand

Abt Konrad zu Aura/Saale ertauschte nur zwei Jahre später (1167) das Gut Waldmannsrode. In einem Verzeichnis des Würzburger Stiftes Haug taucht 1311 der Ortsname Wartmannsrode als abgabepflichtig nach dem Zinsrecht auf.

„Am Bauernaufstand im Jahre 1525 hat sich der Ort lebhaft beteiligt“, ist der Ortschronik von Wartmannsroth zu entnehmen. „Die Wut der Bauern richtete sich gegen die Burg Saaleck. Nach Huttens Abzug 1523 war es ein Leichtes, sich der Burg zu bemächtigen, sie zu plündern und zu verwüsten.“ Am 6. Juli 1525 trafen 350 Reiter und Fußvolk aus Fulda ein und richteten den Bauernhaufen. Unter den Enthaupteten waren drei Leute aus Wartmannsroth.

Mit dem Aussterben der Rienecker Grafen 1559 ging die Herrschaft von der Schirmvogtei auf die Abtei Fulda zurück. Fulda hatte ab diesem Zeitpunkt territorial und grundherrschaftlich das Sagen. Lediglich kleinere Rechte in Wartmannsroth gingen ab 1600 an das Würzburger Juliusspital.

Die fuldische Herrschaft endete 1803, als die Abtei säkularisiert wurde und der Untergang des „Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nationen“ begann. Wartmannsroth kam an den Erbprinzen zu Oranien-Nassau. In der Chronik ist nachzulesen: Nach kurzer österreichischer Zugehörigkeit fällt Wartmannsroth 1816 an Bayern.

em Ort wird ein „stilles dörfliches Leben“ zugeschrieben. Einen wirtschaftlichen Aufschwung gab es mit dem Basaltabbau in den Jahren 1925 bis 1966 unter Bürgermeister Ludwig Bischof.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs zogen US-Soldaten am 5. April 1945 durch das Dorf.

 
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