Die Rotkreuzklinik in Wertheim befindet sich nun offiziell in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das teilte der Träger, die Schwesternschaft München vom Bayerischen Roten Kreuz, am Dienstag in einer Pressemitteilung mit. Die Klinik hatte 2022 knapp 1100 Patienten aus dem Landkreis Main-Spessart versorgt.
Auch das Medizinische Versorgungszentrum Alte Grafschaft in Kreuzwertheim ist betroffen. Seit September lief bereits ein Schutzschirmverfahren, in dem ein Sanierungsfahrplan aufgestellt werden sollte. Die "planmäßige" Eröffnung der Insolvenz sei nun ein "weiterer zentraler Verfahrensschritt im Rahmen der Sanierung", heißt es in der Mitteilung.
Die beiden Münchner Standorte der Rotkreuzklinik befinden sich ebenfalls im Insolvenzverfahren. Nur für Wertheim wird aber ein Trägerwechsel diskutiert - in der Pressemitteilung ist von einer "Strategiemaßnahme" die Rede, die die Rotkreuzkliniken in München, Würzburg und Lindenberg wirtschaftlich absichern könnte. Das Ziel bleibe, die Wertheimer Klinik im laufenden Betrieb zu sanieren, den Standort zu erhalten und nachhaltig zu gestalten. Positiv wird hier das noch recht neue Klinikgebäude in Wertheim erwähnt.
Alle Abläufe im Geschäftsbetrieb der Rotkreuzkliniken werden weiterhin uneingeschränkt fortgeführt, die medizinische Versorgung und Betreuung aller Patienten des Hauses bleiben vollständig erhalten, heißt es weiter. Für die Mitarbeiter ändere sich durch die Eröffnung der Hauptverfahren nichts, Löhne und Gehälter würden wieder aus dem laufenden Betrieb finanziert.