
Bürgermeister Michael Gram sorgte mit seiner Ankündigung, dass er 2026 nicht mehr zur Wahl als Bürgermeister zur Verfügung stehen wird, für einige überraschte Gesichter. Er nutzte den Neujahrsempfang im Burggasthof Roth in Bergrothenfels um seinen Entschluss persönlich mitzuteilen: "Ich habe mir sehr lange Gedanken über meine Zukunft gemacht und zurückgeblickt", so Gram. Er nannte einige Beispiele, was in elf Jahren, die er nun im Amt ist, umgesetzt wurde.
Da war die Erschließung des Baugebietes "Halleberg", die Neugestaltung der beiden Friedhöfe, die Sanierung des Rathauses und einiger Straßen, der Platz vor der Burg und der Platz vor dem Feuerwehrhaus. "Ich denke, man kann nicht leugnen, dass wir unsere Stadt in diesen fast elf Jahren ein ganzes Stück vorangebracht haben und einige Baustellen, die jahrzehntelang nicht angegangen wurden, jetzt erledigt sind".
Auch wenn bereits einige große Projekte abgeräumt sind, stehen weitere große Aufgaben an. Der Glasfaserausbau, die Sicherstellung der Wasserversorgung und des Brandschutzes sind da nur ein paar Beispiele, so Gram.
Weder sein Alter noch der Ton im Stadtrat sind ein Grund für den Rückzug
Grund für seinen Rückzug sind weder sein Alter ("Mit 52 Jahren bin ich noch jung genug, um mindestens noch eine Periode dranzuhängen"), noch die Zusammenarbeit im Stadtrat ("Man ist nicht immer einer Meinung. Das soll ja auch so sein. Die Themen werden respektvoll ausdiskutiert und dann abgestimmt").
Des Weiteren arbeitet er bei der Regierung von Unterfranken und er hat hier mittlerweile als Stellvertreter seines Chefs, der 2026 in Pension gehen wird, mehr Aufgaben und Verantwortung als bei seinem Amtsantritt. "Mein Anspruch war und ist, das Amt des Bürgermeisters mit vollem Einsatz auszufüllen, was unter den dann gegebenen Umständen nicht mehr funktioniert". Außerdem hat dieser Spagat irgendwann auch gesundheitliche Folgen.

Auch wenn das seine Hauptgründe für die Entscheidung gewesen sind, räumt er ein, dass die Verschlechterung der finanziellen Rahmenbedingungen, die alle Kommunen treffen, den Job nicht unbedingt attraktiver machen: "Und natürlich nimmt man auch den Ärger mit einzelnen Bürgern, die nur ihre Wünsche sehen, mit nach Hause".
"Ich habe mir die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht, weil es macht ja auch Spaß", sagte er. Er habe seine Entscheidung jetzt schon bekannt gegeben, damit bis zur Amtsübergabe in eineinhalb Jahren noch ausreichend Zeit ist, damit sich jeder Gedanken machen kann, wer dieses Ehrenamt übernehmen möchte.
Kindergarten-Umzug soll spätestens im September erfolgen
Zuvor begrüßte er die rund 40 Gäste, darunter seine Stadtratskollegen, die Mitarbeiter der Stadt, vom Kindergarten und vom Bauhof, die Jagdpächter und das Reinigungsteam. Er hielt einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr, das auf nationaler und internationaler Ebene mit vielen negativen Meldungen gespickt war. Mit dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, der Wirtschaftskrise und der Auflösung des Bundestages war es wahrlich kein positives Jahr.
Aus dem kommunalen Bereich gab es aber auch Positives zu berichten. So ist die Rathaussanierung nach dreijährigen Bau- und Sanierungsarbeiten zum Jahresende nahezu fertiggestellt. Die Aufträge für das zweite große Projekt, den Kindergartenbau, sind fast alle vergeben. Ziel ist es, im neuen Kindergartenjahr umgezogen zu sein.
Gram dankte Roland Brand, der fast 40 Jahre lang das Mitteilungsblatt der Stadt Rothenfels in Bergrothenfels ausgetragen hat, mit einem Präsent. "An heißen Sommertagen und an kalten Wintertagen, bei Wind und Wetter warst du immer zuverlässig. Dafür möchte ich dir und deiner Frau herzlich danken".