Eine rege Diskussion gab es in der Stadtratssitzung in Rothenfels am Dienstagabend, als die Beauftragte der Kommunalen Allianz, Annalena Haußer, das Kernwegekonzept vorstellte.
Die Kommunale Allianz Raum Marktheidenfeld hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam das Netz der ländlichen Wirtschaftswege zu ertüchtigen, um diese an moderne Nutzungsansprüche der heutigen Landwirtschaftstechnik anzupassen.
Durch die zunehmende Achslast, Geschwindigkeit und Breite der Landtechnik haben sich die Ansprüche an die Wirtschaftswege stark verändert. Dies mache es notwendig, dass Wege identifiziert werden, die landwirtschaftlich stark genutzt und gleichzeitig ausbaufähig sind. Sie sollen als zukünftige landwirtschaftliche Kernwege gemarkungsübergreifend in einem Kernwegekonzept festgehalten werden.
Gesamtkosten von 70 000 Euro
In jeder Mitgliedskommune der Allianz wird die Auswahl der künftigen Kernwege gemeinsam unter anderem mit Landwirten, Feldgeschworenen, Gemeinderäten sowie Vertretern des Bauamts erarbeitet. Die Kosten für die Konzepterstellung eines Kernwegenetzes betragen etwa 70 000 Euro.
75 Prozent werden mit Mitteln des Amts für Ländliche Entwicklung Unterfranken gefördert. Die Eigenleistung der Allianz von 25 Prozent soll durch eine Umlage von rund einem Euro pro Einwohner der Mitgliedskommune finanziert werden.
Die Entscheidung für einen Ausbau oder Neubau der festgelegten Kernwege wird von den Kommunen selbstständig getroffen.
Die Förderung ländlicher Kernwege ist gebunden an bestimmte Qualitätsanforderungen. Nachhaltige Kernwege besitzen idealerweise eine befahrbare Kronenbreite von fünf Metern mit einer Tragschicht von 3,50 Metern und überspannen das landwirtschaftlich genutzte Gebiet in einem Netz von eineinhalb bis zwei Kilometer Maschenbreite. Ebenfalls ist ein einseitiger Entwässerungsgraben notwendig. Den Eigenanteil für den Ausbau oder Neubau der Kernwege trägt die Kommune.
Bedarf für Konzept ohne Ausbau
Norbert Oestel sieht beispielsweise keinen Bedarf die Wege weiter als 3,50 Meter auszubauen, da Rothenfels weder einen Großlandwirt noch Zuckerrübenbauern habe. Außerdem sei ein gutes Wegenetz vorhanden. Weiter findet er nicht gut, der Natur immer mehr Grund zu entziehen. „Wir sprechen hier doch nicht mehr von Wegen, sondern von Straßen“, so seine Meinung.
Auch Florian Höhnlein sieht aktuell keinen Bedarf für einen Ausbau, würde jedoch am Konzept teilnehmen, weil man ja die nächsten 20 Jahre Zeit habe. „Der Tausender tut uns nicht weh“ und Werner Grün sieht eine Teilnahme als „Eintrittskarte für spätere Ersparnisse“.
Am Ende stimmte der Stadtrat mit einer Gegenstimme der Teilnahme zu.