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Lohr
Roland Schallers Vermächtnis lebt weiter
Mirja Schaller und Kulturamtsleiter Thomas Funck vor dem letzten und unvollendet gebliebenen Bild 'Lebensbaum' des plötzlich verstorbenen Künstlers Roland Schaller.
Foto: Rita Gress | Mirja Schaller und Kulturamtsleiter Thomas Funck vor dem letzten und unvollendet gebliebenen Bild "Lebensbaum" des plötzlich verstorbenen Künstlers Roland Schaller.
Bearbeitet von Rita Greß
 |  aktualisiert: 20.05.2023 02:29 Uhr

Anders war es nicht zu erwarten gewesen: Die Vernissage zur Gedenkausstellung für Roland Schaller hat eine Vielzahl von Besuchern in die Lohrer Stadthalle gezogen. Der Lohrer Künstler war Anfang November 2021 infolge eines tragischen Verkehrsunfalls gestorben. Die Ausstellung ihm zu Ehren steht unter dem Titel "Schaffenskraft".

Der Titel umfasst, was eine Vielzahl an Exponaten aus seinem Privatbesitz in unterschiedlichsten Techniken belegen: Das üppige künstlerische Schaffen eines unermüdlichen Schaffers. Die von Kulturamtsleiter Thomas Funck, Schallers Tochter Mirja Schaller und Schallers engem Freund Wolfgang Weismantel konzipierte Werkschau im Foyer der Stadthalle nimmt die Gäste mit auf eine Zeitreise durch das Lebenswerk eines hoch geschätzten Künstlers, der über Jahrzehnte nicht nur die Lohrer Kunstszene geprägt hat, sondern auch international große Anerkennung genoss.

Vieles noch nicht in Lohr gezeigt

Unter dem breiten Spektrum an Bildkompositionen, welche mehrheitlich noch nicht in Lohr gezeigt wurden, befinden sich Darstellungen von Schallers Heimatstadt Lohr. Ihr fühlte er sich zeitlebens eng verbunden. Etliche Werke zeugen von seinen Reisen vor allem nach Nordafrika und Asien. In ihnen werden Schallers Impressionen und Emotionen schier greifbar.

Im Obergeschoss der Stadthalle ist Schallers letztes Werk "Lebensbaum" zu sehen. Nur ein Teil davon ist fertig gestellt, der andere blieb unvollendet auf der Staffelei stehen. Anhand einer Skizze lässt sich nachvollziehen, wie das fertige Werk aussehen sollte. Lohrs stellvertretende Bürgermeisterin Ruth Steger erinnerte an das vielfältige Wirken des einstigen Kunsterziehers am Lohrer Gymnasium, Gründers der Künstlergruppe SpessART und an einen Weitgereisten, der bei aller Fernliebe seiner Heimat stets treu geblieben ist und seine Verbundenheit mit ihr in Bildwerken oder Plastiken wie Mopper und Schnüdel zeigte.

Mit Kunst anregen

Schallers Wunsch sei es gewesen, einmal in der Stadthalle auszustellen. "Heute lebt sein Vermächtnis hier weiter", so Steger. Thomas Funck erläuterte, weshalb die Vernissage erst um 21 Uhr begann. "Je dunkler die Lichtverhältnisse draußen sind, umso stärker ist der farbliche Kontrast im Innenraum. Es kann mit Licht gearbeitet werden und dieses rückt das beleuchtete Werk des Künstlers in den Fokus des Betrachters." Auf Schaller übertragen heiße diese Formulierung, je später in seinem Leben, umso größer sein Drang zu gestalten, mit Kunst anzuregen, zu bewegen und vieles fertigzustellen. "Auch bei der Verwirklichung der Alten Turnhalle zur Kunsthalle zum Beispiel war seine Schaffenskraft die treibende Kraft in ihm."

Die Vernissage umrahmten musikalisch das Duo "SaitenWind" aus Aschaffenburg. Sonja Fiedler an der Harfe und Alma Flammersberger (Akkordeon) gestalteten mit Antonio Vivaldi, Astor Piazzollas mitreisendem "Libertango" oder dem feurigen Spanischen Tanz von Enrique Granados ein herrliches Hörerlebnis voller Gefühl.

 
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