Das spricht für sich selbst: Der Lohrer Künstler Roland Schaller ist in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits in drei bedeutenden überregionalen und internationalen Ausstellungen vertreten.
2014 war er bei dem im Zweijahresturnus verliehenen Europäischen Kunstpreis der Bernd und Gisela Rosenheim-Stiftung als Zweitplazierter hervorgegangen, nun wurde er unter 291 Bewerbern zusammen mit 33 Künstlern aus ganz Europa für die diesjährige Eröffnungsausstellung (5. bis 30. Juni) in Spijkenisse bei Rotterdam/Niederlande nominiert.
Das Thema lautet „Babylon – Wunder, Wahn und Wirklichkeit.“ Die Einreichungen unterliegen strikter Anonymität. Der Preisträger wird bei der Vernissage am 4. Juni bekannt gegeben. Schaller hat sich mit drei großformatigen Zeichnungen in Mischtechnik beworben; alle drei wurden von der internationalen Jury angenommen.
In den Werken „Babylomania I und II“ verdeutlicht er die grenzenlose Gigantomanie der Architektur in modernen Großstädten. Die Werkbeschreibung für den Ausstellungskatalog hat der ehemalige Studiendirektor Wolfgang Weismantel aus Lohr verfasst.
Gesellschaftskritik
Er kritisiert darin den „Anspruch der Gesellschaft auf die totale Beherrschung der Welt, die längst zu einem dramatischen Irrtum geworden ist, der die Zukunft aufs Spiel setzt.“ Die Tragik der Gigantomanie spüre man deutlich in Schallers Werk „Hybris“.
„Ein Bauwerk strebt maßlos in die Höhe, missachtet alle Regeln der Statik und ist so zum Untergang verdammt.“ Zum nunmehr 19. Mal beteiligt sich Schaller am Internationalen Wettbewerb der Druckgrafik in Cadaqués/Spanien. Alle ausgewählten Werke sind von Juni bis Ende September in der Adogi-Taller Galerie Fort ausgestellt.
Der Lohrer Künstler ist mit drei handkolorierten Aquatinta-Radierungen vertreten. 2006 wurde er als Preisträger in der 26. Ausstellung ausgezeichnet.
Was darauf folgte, darf fraglos als hohe Kunst-Weihe bezeichnet werden: Im März diesen Jahres erhielt Schaller die Nachricht, dass seine 2006 preisgekrönte Wettbewerbsarbeit „Mazo“ in die druckgrafische Sammlung der Nationalbibliothek von Katalonien in Barcelona aufgenommen worden ist.
Zu Gast in Bad Mergentheim
Mit „Grenzen.Absurd“ ist die Ausstellung im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim überschrieben, welche am Freitag, 6. Mai um 19.30 Uhr im Schloss eröffnet wird. Gemeinsam mit fünf Kunstvereinen aus Nordwürttemberg und Bayern hat der Kulturverein Bad Mergentheim Schaller mit einer Gruppe von Künstlern eingeladen, das Thema aus individuellem Blickwinkel umzusetzen. Die Gestaltungsgrenzen sind frei. Der Ausstellungstitel lehnt an die „Absurde Mauern“ des französischen Philosophen und Literaturnobelpreisträgers Albert Camus (1913 bis 1960) an. Laut ihm kann das Gefühl der Absurdität, des völlig Unvernünftigen, Sinnlosen und des absichtslosen Spiels des Gedankens jeden beliebigen Menschen jederzeit anspringen.
Schaller thematisiert in der Darstellung seiner antiken Heroen den Zwiespalt zwischen übernatürlichen Kräften und ihrem menschlichen Versagen. Die jurierten Arbeiten werden bis 5. Juni im Schloss in Bad Mergentheim präsentiert. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10.30 Uhr bis 17 Uhr.
