In einer eher ungewöhnlichen Diskussionsweise verlief die jüngste Gemeinderatssitzung in Roden. Es wurde teilweise lautstark durcheinander geredet. Redner konnten manchmal nicht aussprechen und wurden teilweise belächelt.
Hauptthema war dabei die Notwendigkeit eines neuen Gerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr in Roden, für das diese auch einen entsprechenden Antrag gestellt hat. Es fand vor Ort bereits ein gemeinsames Gespräch mit Kreisbrandrat Florian List, Kreisbrandinspektor Andreas Schmitt, den Bürgermeistern und den Kommandanten der Feuerwehr statt. Hier wurde darauf hingewiesen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Grund ist unter anderem die Größe und die Ausstattung, die nicht mehr dem Stand der Technik und den gesetzlichen Vorgaben entspricht.
Anbau als Übergangslösung
Bereits dort kam die Idee auf, als Übergangslösung am bestehenden Feuerwehrhaus nach vorne einen Anbau anzubauen und den Pfosten in der Mitte zu entfernen. Diese Möglichkeit müsste durch einen Statiker erst noch geprüft und die Kosten ermittelt werden.
Kommandant Matthias Lehnleidner erklärte in der jüngsten Sitzung, dass das vermutlich technisch machbar wäre. Schwierig könnte aber die Zustimmung der Nachbarn werden, da es sich um eine Grenzbebauung handelt und es keine Abstandsflächen gibt.
Der dritte Bürgermeister Stefan Weyer wies darauf hin, dass unter anderem durch Hochbehälter und Staatsstraße in den nächsten Jahren Ausgaben von rund zehn Millionen Euro auf die Gemeinde Roden zukommen werden. Er wiederholte die Idee mit der Übergangslösung am vorhandenen Feuerwehrhaus und erwähnte im Laufe des Abends mehrfach, dass er ein neues Feuerwehrhaus erst in das neue Baugebiet in Roden einplanen würde.
Christoph Henlein gab zu bedenken, dass auch die Lösung mit dem Anbau Geld kostet und nur für wenige Jahre wäre. Andere Ratsmitglieder möchten das in ihren Augen ortsbildprägende Gebäude nicht durch einen Anbau zerstören. Wieder andere wünschen sich einen Vororttermin.
Alternativen wurden angesprochen
Es kamen noch Ideen wie die Anmietung einer Halle oder die Errichtung einer Leichtbauhalle auf. Auch der Hinweis, dass das vorhandene Feuerwehrauto in den nächsten Jahren ersetzt werden muss, war Thema. Aktuell sind im Haushalt 250.000 Euro für ein Feuerwehrauto und 750.000 Euro für ein Feuerwehrhaus vorgesehen, erklärte Bürgermeister Johannes Albert.
Am Ende einer langen Diskussion wurde klar, dass der Rat dem Antrag grundsätzlich positiv gegenüber steht. Er beschloss einstimmig, die drei Möglichkeiten von Anbau, Pacht und Neubau finanziell zu prüfen und das Thema Feuerwehrhaus, das dem Rat bereits lange bekannt ist, weiter voranzutreiben. Außerdem soll die Finanzkraft der Gemeinde für die nächsten zehn Jahre geprüft werden.
Bezüglich des von Weyer mehrfach angesprochenen Neubaugebietes in Roden wollte Bürgermeister Johannes Albert auf Nachfrage keine weiteren Angaben machen: "Das ist bisher nur eine Idee, aber noch nicht hundertprozentig fix".
Auch von der Freiwilligen Feuerwehr Ansbach liegt ein Antrag vor, da dort ähnliche Beanstandungen vorhanden sind. Diese können jedoch, laut Weyer, einfacher behoben werden. Hierzu beschloss der Rat einstimmig mögliche Heizvarianten, eine Abtrennung zwischen Fahrzeughalle und Umkleidebereich sowie die Möglichkeiten, eine Absaugung zu prüfen. Außerdem soll geprüft werden, ob ein Zugang über den Bereich zwischen Löschweiher und Feuerwehrhaus geschaffen werden kann.
Bereits 2021 wurde eine Anfrage der Ortsvereine von Ansbach zur Renovierung der Küche im Dorfgemeinschaftshaus gestellt. Jetzt folgte eine Erinnerung. Da jedoch noch immer nicht klar ist, was genau gemacht werden soll, forderte der Gemeinderat ein Konzept sowie eine Kostenaufstellung, bevor er weitere Entscheidungen trifft.
Bezüglich der Fördermöglichkeiten zum Ausbau der Wirtschaftswege teilte Albert mit, dass das entsprechende Förderprogramm zum Jahresende ausgelaufen ist.
Hohe Kosten für die Gemeinde
Auch bezüglich der Saug- und Hochbehältersanierung brachte Albert das Gremium auf den aktuellen Stand. Er fasste aufgrund der bestätigten Bausubstanz zusammen: "Für den Saugbehälter Ansbach besteht kurzfristiger, für den dortigen Hochbehälter kurz- bis mittelfristiger und für den Hochbehälter Roden mittelfristiger Handlungsbedarf".
Der Neubau eines Zentralhochbehälters kostet rund 3,26 Millionen Euro. Dazu kommt der Neubau eines Saugbehälters für 750.000 Euro. Weyer wies dazu darauf hin, dass die Investitionen teilweise über den Haushalt geplant werden müssen. "Das kann man nicht alles umlegen. Den Löwenanteil muss der Haushalt abdecken".