Bis zu 2500 Module von je 50 Quadratmetern Kollektorfläche sind auf rund 77 Hektar geplant, erklärte der Leiter des Projekts, Diplomingenieur Clemens Triebel, den Stadträten. Die schräg gestellten Einheiten sind fünf Meter hoch und werden in Ausrichtung beziehungsweise Neigung automatisch elektronisch dem Sonnenstand nachgeführt. Deshalb stehen sie stets im nahezu rechten Winkel zur Sonne; so können keine Reflexe oder Lichtspiegelungen entstehen.
Ausgelegt ist das 100 Millionen Euro teure Projekt für eine Laufzeit von 20 bis 25 Jahren, informierte Triebel. Weil das Energieeinspeisungsgesetz eine Vergütung von 41 Cent pro erzeugter Kilowattstunde zusichert, rechnet die Firma Solon ab dem achten oder neunten Jahr mit Überschüssen. Maximal kann die Anlage bis zu 18 Megawatt Strom erzeugen, so viel wie 20 Windkraftanlagen.
Der Baubeginn soll schon im nächsten Jahr sein; bei täglich 12 Modulen wird die Gesamtbauzeit etwa ein Jahr betragen. Die Anlage ist nach Triebel absolut unbedenklich für Mensch und Natur, es gibt keine Strahlungen, keine Bodenbelastungen, nur den Schatten hinter den Kollektorflächen. Wenn man wollte, könnte man dazwischen Schafe oder andere Tiere weiden lassen, ein Aufenthalt im Nahbereich sei völlig ungefährlich. Zudem können sämtliche Bauteile wie Kollektor und sogar die rund zwölf Tonnen schweren Betonsockel nach ihrer Laufzeit problemlos zurückgebaut und recycelt werden.
Von dem Gelände des staatlichen Gutes Erlasee werden für den Sonnenpark rund 77 Hektar genutzt, der Rest der insgesamt 110 Hektar großen Fläche bleibt als Wald erhalten. Auch die Nutzung der Gutsgebäude und deren Umgebung als Jugendzeltplatz sieht die Solon GmbH als unproblematisch. Es sei nur gut, wenn sich dort auch Menschen aufhielten, meinte der Vertreter, dann geschehe dort weniger Unfug. Die Firma werde in dem Gebäude lediglich einen Raum als Steuerzentrale beanspruchen.
Wenn die Solon GmbH "schwarze Zahlen" schreibe, werde auch ein Teil der Gewerbeeinnahmen als Steuern in Arnstein bleiben, versicherte Triebel. Arbeitsplätze werde es allerdings nicht viele geben; im Dauerbetrieb sind drei bis fünf Angestellte vorgesehen. Allerdings werde es während der Bauzeit einige Aufträge für die heimischen Betriebe geben. "Wir wissen, diese Anlage ist politisch umstritten. Doch wir wollen ein Zeichen setzen für umweltfreundliche Energie und freuen uns auf dieses spannende Projekt", betonte der Projektleiter Triebel. Laut Auskunft des Straßenbauamts Würzburg werde das Solarvorhaben nicht durch den möglichen Bau der B 26n berührt.
Da der Stadtrat von Arnstein bereits durch frühere Gespräche informiert war (wir berichteten), gestaltete sich der Entscheidungsprozess unproblematisch. Bei einer Gegenstimme beschloss das Gremium den bestehenden Flächennutzungsplans zu ändern, um die rechtlichen Voraussetzungen für das Vorhaben zu schaffen. Die Solon GmbH wird auf ihre Kosten die Ausarbeitung des Planentwurfs mit den bauleitplanerischen Erläuterungen sowie die Änderung des Landschaftsplans durchführen. Auch der Aufstellungsbeschluss für den Vorhaben- und Erschließungsplan wurde bei einer Gegenstimme angenommen. Eine frühzeitige Bürgerbeteiligung soll durchgeführt werden.