Beispiele für eine lange Bearbeitungszeit und eine überbordende Bürokratie kritisierte Bürgermeister Sven Nickel in der jüngsten Stadtratssitzung in Rieneck. "Nach einem Bauantrag vom April vergangenen Jahres ist heute die Baugenehmigung für den Umbau des alten Werkraumes in der Grundschule zu unserem Jugendraum eingegangen", verkündete der Bürgermeister "freudig".
Er sei mit der Bearbeitungszeit des Bauantrages durch das Landratsamt "mehr als unzufrieden". Man habe zusätzlich angeforderte Unterlagen nochmals im Oktober nachgereicht. Eine Baugenehmigung nach knapp einem Jahr für eine einfache Sache wie die Nutzungsänderung eines Raumes in einem Bestandsgebäude sei frustrierend.
Auch bei dem geplanten Bau der Sinngrund-Radrast am bestehenden Parkplatz beim Kreisverkehr, die wegen der Förderkulisse terminlich gebunden ist, "tun sich bürokratische Hürden auf", berichtete Nickel weiter. Hier müsse laut Landratsamt geprüft werden, ob Baugrenzen verschoben werden müssen.
Noch mal das Gespräch suchen
Zudem wünsche man sich "optimalerweise planerisch eine Aufteilung dieser Parkfläche für den motorisierten und für den nichtmotorisierten Verkehr". Wenn hier zusätzlicher Planungen erforderlich sind, "kommen hier noch mehrere tausend Euro obendrauf". Für solche "Auswüchse" habe er mittlerweile kein Verständnis mehr. Er werde deshalb auf jeden Fall nochmal das Gespräch mit dem Landratsamt Main-Spessart suchen.
Auf Nachfrage der Redaktion erklärte Nickel: "Weder die Bearbeitungszeiten noch die Hürden sind für uns als Kommune verständlich und hinnehmbar und ich werde das auch nicht akzeptieren. Ich würde mir wünschen, dass im Rahmen des Möglichen nach einfachen Lösungen im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger gesucht wird."