
Schon seit langem ist es Tradition, dass die örtlichen Feldgeschworenen über die Grenzzeichen wachen und das Vermessungsamt bei bestimmten Aufgaben unterstützen. Die Rienecker Siebener haben auf Empfehlung des lokalen Feldgeschworenen-Obmann Josef Krutsch nun drei neue Mitglieder bekommen. Bürgermeister Sven Nickel vereidigte diese in der jüngsten Rienecker Stadtratsitzung für das Amt auf Lebenszeit.
"Das Amt des Siebener gibt es bereits seit dem 12. oder 13. Jahrhundert und es ist damit eines der ältesten noch erhaltenen Ämter der kommunalen Selbstverwaltung", stellte der Bürgermeister vor der Vereidigung fest. Danach nahm er den drei neuen Rienecker Feldgeschworenen Harald Hemmerich, Andreas Pasberg und Erich Schrötz den Eid zur unparteischen Erfüllung der Aufgaben, Verschwiegenheit und zur Bewahrung des Siebenergeheimnisses ab.
Mietpreise für das Bürgerzentrum
Nach der Sanierung des Bürgerzentrums sollen nun Festsaal, Historischer Keller und die Kegelbahn erneut vermietet werden. Da die Mietpreise zuletzt in den Jahren 2009 und 2011 festgelegt wurden, entschied der Stadtrat nach umfassender Beratung, die Gebühren den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Dabei taten sich die Räte sichtlich schwer, jede mögliche Nutzungs- und Veranstaltungskonstellation zu erfassen und zu berücksichtigen.
"Man müsse die Preise nach zehn Jahren der aktuellen Teuerungsrate anpassen und dennoch eine gewisse soziale Preisgestaltung für die Vereine ermöglichen", sagte der Bürgermeister zu den Vorschlägen der Verwaltung. Dabei habe man versucht die Preise der einzelnen Nutzungseinheiten aufeinander abzustimmen. Eine sachgemäße aufwandsgererechte Kostenberechnung wäre für die Nutzer wesentlich teurer geworden.
Silvester Krutsch regte an, die Preise künftig in kürzeren Zeitabständen auf den Prüfstand zu stellen oder eine jährliche Preissteigerungsrate festzulegen. Hubert Nickel verglich die Rienecker Gebühren mit denen der Burgsinner Mehrzweckhalle. Bei dem neuen vorgeschlagenen Stundensatz für die Nutzung der Turnhalle müsste der Sportverein jährlich rund 2000 Euro mehr zahlen, stellte Bernd Lengler bei der Diskussion fest.
Mit der Ehrenamtskarte gibt es eine Ermäßigung
Schließlich stimmte das Gremium Schritt für Schritt über die jeweiligen Gebühren ab. Bisher waren die Nebenkosten extra zu entrichten, nun sind diese bereits in der Nutzungsgebühr enthalten. Die Nutzung des Festsaales (inkl. Küche) kostet für Veranstaltungen nun 775 Euro, einheitlich ob Privatleute oder Gastronomie. Der Preis für Vereinsveranstaltungen liegt bei 300 Euro. Für Nutzungen des Festaales die keinen Veranstaltungschrakter haben, wurde der Verwaltung ein Gebührenspielraum zwischen 300 Euro und 775 Euro zugebilligt.
Wenn örtliche Vereine oder Gruppen den Festsaal zu Trainingszwecken nutzen, kostet die Stunde 7 Euro. Mindestbuchungsdauer sind drei Stunden. Auch der Historische Keller (150 Euro) kann wieder für Feiern genutzt werden. Personen, die eine bayerische Ehrenamtskarte besitzen, erhalten hier zehn Prozent Nachlass. Bei der Kegelbahn gibt es keine Bewirtung mehr. Künftig kosten drei Stunden Miete 30 Euro, ein ganzer Tag 50 Euro und ein dreitägiges Wochenende 150 Euro. Die Nutzung der Schulturnhalle wird mit sieben Euro je Stunde abgerechnet.
Zuschüsse für die Straßenbeleuchtung
Die Rienecker Straßenbeleuchtung soll nun in einem Zug für knapp 75 000 Euro auf LED umgestellt werden. "Das Projekt wird mit 27 450 Euro über Zuschüsse gefördert", informierte der Bürgermeister. Ferner liegt die Genehmigung für den Bau einer Kneippanlage am Anfang des Fliesenbachtals vor. Da das Projekt erst im nächsten Jahr begonnen werden kann, will Nickel das Vorhaben in Eigenregie und als Bürgerprojekt umsetzen. Für die geplante Fahrradabstellanlage am Bahnhof gibt es einen Förderbescheid von 15 510 Euro.
"Es gibt erhebliche Zuschüsse für Aufforstung von Waldflächen", erinnerte Stadtrat Wolfgang Küber den Bürgermeister. Auch diese Förderung sollte man in Anspruch nehmen, forderte Küber. Rieneck habe erhebliche Borkenkäferflächen, für die man diese Zuschüsse einsetzen könnte.