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Rieneck
Rieneck will dem Freistaat leerstehende Häuser abkaufen
Die Stadt Rieneck will dieses denkmalgeschützte Gebäude einer ehemaligen Mühle, die früher das Wasser des Fließenbaches nutzte, aus den Händen des Freistaates Bayern erwerben. Über ein mögliches Nutzungkonzept soll erst nach dem Kauf entschieden werden.
Foto: Helmut Hussong Karsbach | Die Stadt Rieneck will dieses denkmalgeschützte Gebäude einer ehemaligen Mühle, die früher das Wasser des Fließenbaches nutzte, aus den Händen des Freistaates Bayern erwerben.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:13 Uhr

Die Stadt Rieneck erwirbt einige leerstehende Gebäude. So hat die Kommune kürzlich die Immobilie an der Hauptstraße 33 gekauft, in der vor langer Zeit mal ein Frisiersalon untergebracht war. "Hier steht nur noch der Notartermin aus", informierte Bürgermeister Sven Nickel in der jüngsten Stadtratssitzung. Besonders interessiert ist die Stadt ferner an der "Fliesenbach-Mühle", die sich am Sinnberg 4 befindet. Eine durch den Freistaat Bayern angedachte Versteigerung der Mühle konnte abgewendet werden, so Nickel. Nun will die Kommune über einen Erwerb verhandeln und das Gebäude später selbst einer gezielten Nutzung zuführen.

Darüber hinaus vermarktet der Freistaat aktuell die Doppelhaushälfte an der Hauptstraße 27, die frühere Kneipe "Schildchen", die mittlerweile herrenlos ist. Dafür soll es einen Interessenten geben, so Bürgermeister Nickel. Nach einer erfolgreichen Abwicklung dieser Geschäfte befindet sich in Rieneck lediglich noch das denkmalgeschützte Anwesen an der Hauptstraße 4 im Eigentum des Freistaates. Auch hier bekundet die Stadt Kaufinteresse. Auf Grund der vorhandenen Schäden durch Feuchtigkeit müsste der Staat vorher jedoch noch Sicherungsmaßnahmen durchführen, sagte Nickel.

Rieneck subventioniert 365-Euro-Ticket für junge Menschen

Für Rienecker Jugendliche soll künftig das 365-Euro-Ticket Verkehrsunternehmens-Verbunds Mainfranken (VVM) ganze 200 Euro günstiger werden. Die Stadt will die Nutzung des ÖPNV durch Schüler und Auszubildende finanziell fördern und so künftig möglicherweise die Nutzung von Bahn und Bus im Tarifgebiet des VVM erhöhen.

Sobald sich die Kommune mit 100 Euro an den Kosten pro Fahrkarte beteiligt, schießt der Landkreis nochmals die gleiche Summe zu. Durch diese Förderung wird für bisher 42 Karteninhaber aus Rieneck das Ticket deutlich günstiger und dessen Kauf noch attraktiver. Das Jahresticket ist in allen Bussen, Bahnen und Straßenbahnen im Tarifgebiet gültig und sowohl für den Weg zur Schule oder den Ausbildungsplatz als auch in der Freizeit täglich nutzbar.

Interesse für einen Kauf bekundet die Stadt auch an dem alten Fachwerkhaus in der Hauptstraße 4. Eigentümer ist auch hier der Freistaat Bayern.
Foto: Helmut Hussong Karsbach | Interesse für einen Kauf bekundet die Stadt auch an dem alten Fachwerkhaus in der Hauptstraße 4. Eigentümer ist auch hier der Freistaat Bayern.

"Wir wollen Neubürger gewinnen, junge Familien fördern und den Leerstand in der Stadt beseitigen", sagte Hubert Nickel. Das günstige Ticket komme direkt den Bürgern zu Gute und begünstige Jugendliche. Eine bessere Frequentierung des Nahverkehrs biete auch die Chance, dass dieser künftig erweitert und nicht reduziert werde. Zudem unterstütze man dabei die Umwelt, ergänzten weitere Stadträte. Deshalb stimmte das Gremium der Bezuschussung zu.

Lieferverpflichtungen können nicht eingehalten werden

Aufgrund der Wetterkapriolen, von Personalveränderungen bei den Waldarbeitern und Corona kann die geplante Holzeinschlagsmenge nicht realisiert und die bestehenden Lieferverpflichtungen nicht eingehalten werden.

Darüber informierten gemeinsam Bürgermeister Sven Nickel und Revierleiter Matthias Schleich den Stadtrat. Deshalb will man den bisher fehlenden Holzeinschlag externe Unternehmen, die noch kurzfristig freie Kapazitäten haben, nachholen lassen. Eines dieser Unternehmen ist die Firma Wolffskeel, die laut Schleich als langfristiger Partner bereits gute, zuverlässige und bestandsschonende Arbeit geleistet hat. Rund 1500 Festmeter Holz sollen von der Firma Graf Wolffskeel zu einem Preis von 13,60 Euro (netto) je Festmeter aufgearbeitet werden.

Bei den jüngsten Stürmen sind im Rienecker Stadtwald keine größeren Schäden entstanden, berichtete der Revierleiter. Jedoch wurden auf der gesamten Fläche verteilt immer wieder einzelne Bäume umgeworfen. Diese wolle man in den nächsten Wochen mit eigenem Personal verwerten. Hiermit eine Firma zu beauftragen, sei unwirtschaftlich, erklärte Schleich auf Nachfrage aus dem Gremium.

 
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