Maßnahmen im Umfang von rund 610.000 Euro meldet die Stadt Rieneck für das nächste Jahr bei der Regierung von Unterfranken für das Städtebauförderprogramm an. Darin sind unter anderem 200.000 Euro für das kommunale Förderprogramm zur Unterstützung von Sanierungsmaßnahmen der Bürger sowie eine Mehrfachbeauftragung oder einen Architektenwettbewerb für die Gestaltung "Parkplatz Stadtmitte" sowie der "Ecke Hauptstraße/Rotenberg" enthalten.
Aktuell läuft zu dieser "Stadtmitte" eine Machbarkeitsstudie mit verschiedenen Untersuchungen. "Aufgrund der Erkenntnisse daraus werden wir voraussichtlich im Frühjahr des neuen Jahres eine Standortentscheidung für den Neubau des Nahversorgungsladens treffen können", erklärte Bürgermeister Sven Nickel. Man benötige dann wohl das Jahr 2023 für Planungen und Vorbereitungen, bevor es im Folgejahr an die Umsetzung gehen könne.
Ist ein Architektenwettbewerb wirklich erforderlich?
"Ist ein Architektenwettbewerb wirklich erforderlich?", fragte Stadtrat Ralf Burkart auch Hinblick auf die mögliche Zeitverzögerung und die Umsetzungsgeschwindigkeit. Mit dem Ladenneubau sei man bereits seit dem Jahr 2019 gedanklich unterwegs: Es gelte Zeit und Geld zu sparen. Es reiche doch möglicherweise aus, wenn ein Fachplaner verschiedene Lösungsvorschläge erarbeite. Bei einem Architektenwettbewerb müsse man nicht nur Parkplatz und Ecke Rotenberg, sondern auch Hanauer Haus, Feuerwehrhaus, Alter Schulhof und Schulgasse "als die komplette neue Mitte der Stadt" einbeziehen.
Für die Förderung müsse man "ein rechtssicheres Verfahren anstreben", sagte der Bürgermeister dazu. Für ihn gelte: "Qualität vor Zeitschiene." Er werde praktikable Vorgehensweisen nochmals in einem Gespräch mit der Städtebauförderung abklären.
Mit im Bedarfsplan enthalten sind ferner die Gestaltung der Kreisverkehrsinsel (90.000 Euro) und der Erwerb von Flächen zur Realisierung von Ladenneubau und Parkscheune (75.000 Euro). Weitere Mittel will man für die Gestaltung der entstehenden Freifläche nach Abriss des alten Wohngebäudes Rotenberg 8 (80.000 Euro) sowie zur Erstellung eines Konzeptes für den Bereich um die Schulgasse 1 (Ehemaliges Nöll-Haus) und den "Alten Schulhof" unter Einbeziehung der gesamten Parksituation verwenden.
Ferner meldet die Stadt für das Regionalbudget der Sinngrundallianz einige Projekte an. In der Vergangenheit wurde bereits am Wassererlebnishaus eine Komposttoilette installiert. Dies könnte man auch mit Unterstützung des Regionalbudgets am Friedwald, dem Friedhof und dem Parksee für insgesamt 5000 Euro durchführen, sagte der Bürgermeister.
Für die Innenrenovierung und Ausstattung der Kreuzkapelle (wird auch für Trauungen genutzt) wären Vorhang, Aufbewahrungsschrank, Tisch, Zubehör und ein Ersatz für die "Pfarrertafel" für 3000 Euro erforderlich. Das "Sinngrundkino" im Rienecker Bürgerzentrum erfreut sich laut Sven Nickel steigender Beliebtheit. Allerdings lasse sich der Festsaal aktuell nicht verdunkeln. Für die entsprechende Maßnahme sind 9000 Euro vorgesehen. Des Weiteren möchte die Kommune für die Grundschule noch ein zusätzliches Außenspielgerät (bis 5000 Euro) beschaffen.
Stadtrat Christoph Münch legt sein Mandat nieder
Stadtrat Christoph Münch legt aus privaten Gründen am Ende des Jahres sein Mandat im Gremium nieder. In der Jahresschlusssitzung würdigte Bürgermeister Sven Nickel die engagierte Mitarbeit des aktuell wegen Krankheit fehlenden Stadtratsmitglieds. Münch wurde bereits im Jahr 2008 von den Bürgern ins Gremium gewählt. Er habe vielfach eine Vereinfachung der Verwaltungsprozesse gefordert und sich stets für Nachhaltigkeit eingesetzt.
Bei der Kommunalwahl im Jahr 2020 erhielt Christoph Münch 625 Stimmen. Seine Nachfolgerin für die Gruppierung "Bürger-Forum Rieneck" (BFR) wird Nicole Hörnis. Sie habe sich bereit erklärt, künftig im Gremium mitzuarbeiten und werde zu Jahresanfang vereidigt, sagte der Bürgermeister.
