
In einer Gemeinschaftsaktion der Kreisfachberatung Gartenkultur und Landespflege und der Abfallberatung wird am 15. Februar eine Bodenuntersuchung angeboten. Für die Untersuchung von 120 Bodenproben werden die Kosten vom Landkreis übernommen, so eine Pressemitteilung des Landratsamtes. Telefonisch kann man sich am 15. Februar von 7 bis 12 Uhr bei der Kreisfachberatung Gartenkultur und Landespflege unter Tel.: (09353) 7931805 beziehungsweise -1865 oder per E-Mail unter Hilmar.Keller@Lramsp.de oder Maximilian.Markert@Lramsp.de anmelden.
Die ersten 120 Einsendungen bzw. Anrufe kommen in den Genuss einer kostenlosen Bodenprobe. Die Proben müssen dann an einem festen Termin bei der Kreisfachberatung, Würzburger Straße 9 in Karlstadt, abgegeben werden. Sie werden dann an das Labor weitergegeben. Die Ergebnisse der Untersuchung kommen nach etwa vier Wochen direkt vom Labor. Bei der Anmeldung bekommt man die genauen Informationen über das weitere Vorgehen.
Viele Hausgärten überdüngt
Unsere Böden seien aufgrund von Flächenversiegelung, Verdichtung und Überdüngung massiv gefährdet. So werde in Privatgärten oft auf gut Glück Dünger ausgebracht, obwohl ein großer Teil der Nährstoffe bereits im Übermaß im Boden vorliegt, heißt es in der Mitteilung. Nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau zeigten etwa 80 Prozent der Hausgartenböden überhöhte Phosphorwerte und rund 60 Prozent der Hausgärten seien mit Kalium überdüngt.
Eine professionelle Bodenanalyse sollte am besten vor einer Neuanlage und danach alle drei bis fünf Jahre durchgeführt werden. Sie sei empfehlenswert für Gemüsegärten, Rasen, Hobby-Weinbau, für die Anlage von Blumenwiesen und zur Kontrolle von angeliefertem Mutterboden, heißt es aus dem Landratsamt.
Mindestens zehn Einstiche
Die Bodenprobe sollte nur von einer einheitlich genutzten Fläche – etwa dem Gemüsegarten – genommen werden. Da Rasenflächen und Gemüsegarten am häufigsten gedüngt werden, empfiehlt sich vordringlich die Untersuchung solcher Flächen. Wege, Randstreifen, Komposthaufen und frisch gedüngte Flächen sind auszusparen. Die Entnahme erfolgt mit einem Bohrstock oder Spaten und sollte mindestens 25 bis 30 Zentimeter tief reichen. Mindestens zehn über die Fläche verteilte Einstiche sind erforderlich, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Diese sind anschließend in einen sauberen Eimer zu füllen und gründlich zu mischen.
Danach sind 400 Gramm der gemischten Erde in einer Gefrierplastiktüte abzufüllen. Zusätzlich ist ein Untersuchungsauftrag beizufügen, der auf der Website des Landkreises www.main-spessart.de in der Rubrik Kreisverband für Gartenbau und Landespflege unter Informationen als Download zu finden ist. Zum Ausfüllen bitte einen wasserfesten Stift benutzen. Der Beutel ist gut zu verschließen. Sehr nasse Bodenproben lässt man besser ein bis zwei Tage stehen, so die Pressemitteilung.
Bodenarten werden ermittelt
Folgende Parameter werden mit der Bodenanalyse untersucht: Ermittelt werden die gängigen Bodenarten wie Sand, Schluff, Ton und Lehm. Der pH-Wert zeigt, ob der Boden eher alkalisch, sauer oder neutral ist. Der Humusanteil gibt an, wie hoch der organische Anteil im Boden ist. Humusreiche Böden speichern besser Wasser und Nährstoffe und enthalten ein reiches Bodenleben. Phosphor ist ein wichtiger Bestandteil für den Stoffwechsel der Pflanze, ebenso Kalium, das einen großen Einfluss auf Frosthärte und Wasserhaushalt der Pflanze hat.
Magnesium hat einen direkten Einfluss auf das Wachstum und den Ertrag der Pflanzen. Calciumverbindungen sind ein natürlicher Bestandteil vieler Böden und sind für die Bildung einer guten Bodenstruktur besonders wichtig. Eine Untersuchung des pflanzenverfügbaren Stickstoffes sollte im späten Herbst durchgeführt werden und ist somit nicht Bestandteil der angebotenen Bodenuntersuchung.
Super Aktion von der Stadt! Ich vermute, dass viele Gartenbesitzer überrascht sind, das ihr Boden zuviel Stickstoff enthält.